Claudia Neumann

Vertrauliche Hilfe nach Gewalt

Trier/Region. Neues Projekt bietet Betroffenen in Trier und Trier-Saarburg medizinische Versorgung und Spurensicherung
Symbolfoto

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Bild: Pixabay

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat Staatsministerin Katharina Binz das neue Projekt „Vertrauliche Hilfe nach Gewalt“ vorgestellt. Ziel des Projekts ist es, Personen, die Opfer von Gewalt geworden sind, eine vertrauliche medizinische Versorgung zu ermöglichen und Beweise gerichtsfest zu sichern. An elf Standorten im Land können sich Betroffene zu jeder Tages- und Nachtzeit medizinisch behandeln lassen, ohne eine Strafanzeige stellen zu müssen.

Vertrauliche Versorgung für Betroffene

Die regionale Abgeordnete Jutta Blatzheim-Roegler erklärte dazu: „Oft stammen Täter aus dem sozialen Umfeld der Opfer, was dazu führt, dass sich viele Betroffene nicht medizinisch versorgen lassen oder Angst haben, nach der Behandlung zu einer Anzeige gedrängt zu werden.“ Mit dem neuen Projekt können die Betroffenen in einem vertraulichen Rahmen Hilfe erhalten, ohne den Druck einer Strafanzeige. Auch die gerichtsfeste Sicherung von Spuren ist auf Wunsch möglich, ohne dass den Betroffenen Kosten entstehen.

Erweiterung des Angebots

Das neue Angebot „Vertrauliche Hilfe nach Gewalt“ baut auf dem Vorgängerprojekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ auf, das von 2018 bis 2024 durchgeführt wurde. Im Gegensatz zum Vorgängerprojekt, das ausschließlich auf sexualisierte Gewalt ausgerichtet war, bietet das neue Projekt nun auch die Möglichkeit, Spuren körperlicher Gewalt zu sichern. Die Zahl der Standorte wurde von sechs auf elf erweitert, und bis Jahresende soll ein zwölfter Standort hinzukommen.

Standorte der vertraulichen Hilfe

Folgende Kliniken in Rheinland-Pfalz bieten ab sofort die vertrauliche Hilfe an:

  • Klinik und Poliklinik für Geburtshilfe und Frauengesundheit, Universitätsmedizin Mainz
  • Klinik Kemperhof, Koblenz
  • Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen, Trier
  • Klinikum Ludwigshafen
  • Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern
  • Klinikum Worms
  • Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Speyer
  • Vinzentius-Krankenhaus Landau
  • Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied
  • Klinikum Idar-Oberstein
  • Verbundkrankenhaus Bernkastel/Wittlich

Das Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier übernimmt für die Stadt Trier und den Landkreis Trier-Saarburg das entsprechende Hilfsangebot.

Das Projekt stellt einen wichtigen Schritt im Umgang mit Gewaltopfern dar und bietet ihnen die Möglichkeit, ohne Angst vor Konsequenzen die benötigte medizinische Versorgung zu erhalten.


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