Marx und die Sache mit dem Karma...
So viel Pech – oder je nach Perspektive eben auch Glück – kann man doch gar nicht haben! Wie ist es möglich, dass im neusten Krimi „Der Karma-Effekt“ der Autorin Marion Demme-Zech jeder noch so gut geplante Coup des schrägen Trios um den hochverschuldeten BIC Lenny in einer guten Tat mündet? Ob es die Parkautomaten-Sprengung in Saarbrücken, der Raub der original Titanic-Fliesen aus einer neuen Ausstellung der Völklinger Hütte oder das Ausstoppen eines Geldtransporters ist, am Ende jedes Coups weist BIC Lennys Karma-Konto ein unerwartetes Plus auf. Echte Beute macht das glücklose Trio allerdings nie. Daran sind in einem Fall sogar Karl Marx und eine vergriffene Ausgabe von „Das Kapital“ Schuld.
Da auf diese Weise jedes Verbrechen ein gutes Ende nimmt – zumindest, wenn man es nicht aus dem Blickwinkel der drei Kleinkriminellen betrachtet –, rückt der Zahltag zum Begleichen von BIC Lennys Schulden beim dubiosen Geldverleiher Bruno von der Wilhelmshöhe näher und näher. Wenn er nicht bald zu Geld kommt, könnte es seine letzte Episode werden.
Ob der Karma-Effekt auch in diesem besonderen Fall dazwischenfunkt und beweist, dass sich Gut sein letztlich immer lohnt, lässt sich im neusten „kriminellen Streich“ der Autorin Marion Demme-Zech nachlesen. Dass es sich diesmal um einen Foto-Krimi handelt und der ungewöhnliche Roadtrip von mörderisch guten Bildern begleitet wird, macht die ganze Geschichte noch eine gute Spur spannender.
Das Konzept Fotokrimi: Ein Krimi mit Reiseführer-Qualitäten und viel Heimatgefühl
Die Idee, Gangster genau dorthin zu entsenden, wo es besonders hübsch ist und auch mit Bildern von diesen besonderen Tatorten zu erzählen, macht die neue Reihe des Droste Verlags zu einem besonderen Lese-Erlebnis. Der Gute-Laune-Krimi um das glückslose Kleinkriminellen-Trio führt so zu besonderen Orten im Saarland, die auch einen echten Besuch wert sind, und die zahlreichen farbenfrohen Fotos wecken dabei die Lust zum Heimaterkunden.
Marx Kapital macht dem Gangstertrio einen Strich durch die Rechnung
Die Idee Karl Marx und seinem Klassiker „Das Kapital“ in „Der Karma-Effekt“ eine entscheidende Rolle zukommen zu lassen, kam der Autorin, die in Trier Erziehungswissenschaft studierte, bei einem Besuch des Trierer Karl-Marx-Hauses. Das passende Foto für die im Besuch gezeigte Ausgabe zu finden, erwies sich hierbei als gar nicht mal so einfach. „Im Karl-Marx-Haus gibt es zwar die passende Ausgabe, doch leider fehlt dieser das passende Ledereinband“, berichtet Marion Demme-Zech. „Also ging ich auf die Suche.“ Und die führte sie über Bonn nach Hamburg ins Museum der Arbeit, wo man ihr den entscheidenden Tipp gab, es in einem Antiquariat in Wien zu versuchen. In Wien half man ihr gerne weiter und stellte ihr das gesuchte Foto zur Verfügung. „Ein Kauf der Ausgabe war leider nicht drin. Für die muss man schon etwas tiefer in die Tasche greifen“, verrät die Autorin.
Ob es den Karma-Effekt nun wirklich gibt, weiß Marion Demme-Zech übrigens auch nicht sicher. Doch sie ist überzeugt, es lohnt sich, an das Konzept Karma zu glauben, denn eins ist klar: Gute Taten stecken an, machen andere glücklich und wenn es das Karma dann auch noch gut mit einem meint, fällt sogar der ein oder andere Glücksmoment auf einen zurück.