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Die Fliegerbombe war deformiert

Kampfmittelräumdienst entschärfe Sprengkörper in einer halben Stunde.
Nach erfolgreicher Entschärfung der 250Kilo schweren Fliegerbombe: OB Dirk Meid (l.) und Jan Kröll (2. v.l.) mit Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes und der Freuwilligen Feuerwehr Mayen.

Nach erfolgreicher Entschärfung der 250Kilo schweren Fliegerbombe: OB Dirk Meid (l.) und Jan Kröll (2. v.l.) mit Mitarbeitern des Kampfmittelräumdienstes und der Freuwilligen Feuerwehr Mayen.

Bild: Kruft

Als die Meldung von dem erneuten Bombenfund in Mayen kam, mag manch einer gedacht haben: »Schon wieder?« Tatsächlich wurde Ende November 2021 auf dem Gelände der ehemaligen Brauerei in der Mayener Innenstadt eine 250 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe gefunden und am 27. November erfolgreich entschärft. Damals war Sven Rasehorn vom Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz mit seinem Team am Start. Auch dieses Mal konnte auf seine Erfahrung zurückgegriffen und der Arbeit seiner Kollegen, Tobias Fuchtler, Frank Berg und Patrick Schweitzer, vertraut werden. Denn jede Bombe stellt die Fachleute vor besondere Herausforderungen. »Die Bombe war durch den Aufschlag deformiert, also seitlich zusammengestaucht. Deshalb hat sich der Zünder schwerer entschärfen lassen. Im Endeffekt haben wird ihn doch rausbekommen«, erläutert ein erleichterter Rasehorn im WochenSpiegel-Gespräch. Nach rund 30 Minuten konnte Entwarnung gegeben und die Bevölkerung mittels Sirene informiert werden. Der Fundort lag dieses Mal auf dem Gelände des Grubenfeldes, unweit der »Erlebniswelt Grubenfeld«. Die Grube wird derzeit mit Bauschutt verfüllt, auch aus dem ehemaligen Brauereigelände, wo der Wohnkomplex »Löwenkarree« entsteht. An dem jetzigen Fundort sei eine Erweiterung des Industriegebietes geplant, wie Jan Kröll, Leiter des Ordnungsamtes, auf Nachfrage bestätigt.
Auch dieses Mal war wieder ein Seniorenheim betroffen, deren Bewohner/innen evakuiert werden mussten –teils mit Rollstuhltaxen und zehn wurden im Krankenhaus untergebracht. Im Einsatz waren 105 Kräfte aus den Reihen der Feuerwehr, des DRK, der Polizei, der Stadtverwaltung und des Kampfmittelräumdienstes. Oberbürgermeister Meid lobte: »Ich bin sehr froh, dass die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen beteiligten Stellen wieder einmal so gut funktioniert hat.« Sein Dank galt auch den 463 betroffenen Bürgerinnen und Bürgern, die Verständnis für die Evakuierung gezeigt haben und den Anordnungen der Stadtverwaltung sowie der Polizei und den Rettungskräften vor Ort gefolgt seien. Dadurch konnte die Entschärfung bereits wenige Minuten vor dem ursprünglichen Zeitplan beginnen.
»Auch, wenn wir in kürzester Zeit nun zwei Bombenentschärfungen erlebt haben, so ist ein solcher Einsatz ganz sicher nicht alltäglich und ich bin immer wieder froh und dankbar, wenn es so gut wie heute funktioniert«, so Meid.


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