Jutta Kruft

Megina-Gymnasium wird Lebensretter-Schule

V.l.: Stefanie Schäfer, Leiterin Fachkonferenz Biologie – Michael Sexauer, Schulleiter – Fabian Korb, Team Spendergewinnung – Tom Brenner, Teamleiter Spendergewinnung.

V.l.: Stefanie Schäfer, Leiterin Fachkonferenz Biologie – Michael Sexauer, Schulleiter – Fabian Korb, Team Spendergewinnung – Tom Brenner, Teamleiter Spendergewinnung.

Bild: Lena Gielen, Stefan-Morsch-Stiftung

Mayen. 114 Schülerinnen und Schüler des Megina-Gymnasiums Mayen haben sich als potenzielle Stammzellspender und Lebensretter für Menschen mit Leukämie registriert. Um diesen Einsatz für die Leukämiehilfe wertzuschätzen, überreichte die Stefan-Morsch-Stiftung, Deutschlands erste Stammzellspenderdatei, der Schule die Auszeichnung zur "Lebensretter-Schule".
Stefanie Schäfer, Leiterin der Fachkonferenz Biologie des Gymnasiums, erklärt: „Wir freuen uns, dass wir die Registrierungsaktion inzwischen fest im Schulkalender etablieren konnten und in regelmäßigen Abständen durchführen. Unser besonderer Dank gilt einer Stammzellempfängerin und den ehemaligen Schülern, die inzwischen Stammzellen gespendet haben. Durch ihre Beiträge im Rahmen der Informationsveranstaltung werden die Schülerinnen und Schüler immer wieder motiviert, an der Typisierung teilzunehmen. In diesem Jahr war die Zahl von 114 Registrierten geradezu überwältigend. Wir sind stolz auf unsere Schülerinnen und Schüler, die auf diese Weise Engagement zeigen und soziale Verantwortung übernehmen. Dies bestätigt einmal mehr, dass Schulen mehr als ‚Orte der Wissensvermittlung‘ sind. Das Miteinander und Füreinander ist ebenso entscheidend. Daher hoffen wir, dass die Schülerinnen und Schüler als Multiplikatoren noch viele andere motivieren werden, sich zu registrieren!“ Durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung werden wichtige Werte, wie Solidarität und soziales Engagement vermittelt. Außerdem bieten Besuche von Klassen im stiftungseigenen HLA-Labor die Möglichkeit, die bereits gelernte Theorie mit der Praxis zu verknüpfen.
Schulen als wichtige Partner der Leukämiehilfe
Nicht immer helfen die herkömmlichen Behandlungsmethoden, um Leukämie zu heilen. Häufig ist dann eine Stammzelltransplantation die einzige Chance, um zu überleben. Das funktioniert aber nur, wenn ein Spender oder eine Spenderin mit den gleichen genetischen Gewebemerkmalen gefunden wird. Diese kommen in unzähligen Varianten vor. Dadurch ist die Suche nach dem genetischen Zwilling kompliziert. Fabian Korb, Ansprechpartner der Stiftung für Schulen, klärt auf: „Gerade Schulen wie das Gymnasium in Mayen sind wichtige Partner. Denn junge Menschen werden aus medizinischen Gründen besonders häufig als Stammzellspender ausgewählt.“
Was passiert nach der Typisierung?
Die Speichelproben der Jugendlichen werden im stiftungseigenen Labor in Birkenfeld auf die relevanten Gewebemerkmale analysiert. Kommt man als Spender:in in Frage, nimmt das Team der Stiftung den Kontakt auf. Stammzellen kann man auf zwei Arten spenden: Bei der ambulanten Apherese werden sie aus dem Blut herausgefiltert – so ähnlich wie bei einer Blutplasmaspende. Das dauert im Durchschnitt drei bis fünf Stunden. Die zweite Methode ist die klassische Knochenmarkentnahme, bei der der Beckenkamm unter Vollnarkose punktiert wird.

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