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Bernd Göken hilft mit Cap Anamur weltweit

Mechernich. Was Menschen bewirken können, wird am Beispiel von »Cap Anamur« deutlich. Bernd Göken ist Geschäftsführer der Hilfsorganisation. Er hat seine Wahlheimat in Mechernich gefunden.
Gerade Kinder unterstützt Cap Anamur in Krisengebieten besonders, hier ist Bernd Göken, Geschäftsführer der Hilfsorganisation, im Sudan unterwegs gewesen.

Gerade Kinder unterstützt Cap Anamur in Krisengebieten besonders, hier ist Bernd Göken, Geschäftsführer der Hilfsorganisation, im Sudan unterwegs gewesen.

Bild: Cap Anamur/pp/Agentur ProfiPress

Ins Leben gerufen wurde sie vor 45 Jahren von Rupert Neudeck mit seiner Frau Christel und Freunden – darunter war auch Heinrich Böll. Schnell erlangte der Verein große Berühmtheit durch die Rettung von rund 50.000 vietnamesischen Flüchtlingen aus dem chinesischen Meer im Jahre 1979.

Seitdem ist viel passiert. In 62 Ländern hat der »Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V.« über 300 Projekte erfolgreich umgesetzt – so zum Beispiel Krankenhäuser und Schulen gebaut oder benötigte Hilfsgüter und Nahrungsmittel in Krisengebiete gebracht. Viele weitere sollen noch folgen.

Bernd Göken ist Geschäftsführer von »Cap Anamur«. Der gebürtige Friese ist schon lange in der Hilfsorganisation aktiv, lernte seine Ehefrau sogar während eines Einsatzes im Sudan kennen. Mittlerweile lebt er in seiner Wahlheimat Mechernich – und liebt es, mit seinem Rennrad in der »schönen Eifel« unterwegs zu sein - wenn der 57-Jährige nicht gerade Hilfsprojekte in Ländern besucht, die nicht selten Krisen- oder sogar Kriegsgebiete sind…

Heute sind neben den Vorsitzenden Volker Rath, Dr. Werner Höfner und Boris Dieckow über 20 weitere Mitarbeiter fest mit dabei, hinzu kommen weit über 1000 lokale Kräfte in Ländern wie dem Sudan, Libanon, Afghanistan oder sogar Nordkorea.

Bernd Göken kennt die Neudecks noch persönlich und ist mit ihnen »tief verbunden«. Genauso geht es wohl der großen vietnamesischen Community in Westdeutschland. Viele andere sind aber weltweit immer noch dringend auf Hilfe angewiesen – und es werden immer mehr. Das weiß der Geschäftsführer aufgrund seiner vielen persönlichen Besuche in betroffenen Ländern sehr gut. Denn er arbeitet eng mit den Betroffenen zusammen – und überprüft so auch gleich, dass alle Standards der Hilfsorganisation eingehalten werden. So hat er zwei Jahre im Sudan gelebt, in dem Cap Anamur noch heute ein wichtiges Krankenhaus in den Nuba-Bergen betreibt. Dort tobt seit rund 25 Jahren Krieg. In Syrien wurde Göken sogar beschossen und gejagt.

Er erklärte: »Solche Vorkommnisse gibt es leider. Seit Mitte der 2000er Jahre werden Helfer immer wieder Ziel von Angriffen. Das betrifft Lehrer genauso wie Ärzte und Pflegekräfte. Meist, weil wir Hilfe zur Selbsthilfe geben und Bildungsarbeit betreiben – was Manchen ein Dorn im Auge ist.«

Die Ursachen seien vielfältig. Dies besorge die Helfer zwar, Angst dürfe man aber nicht haben. Trotzdem bleiben die Mitarbeiter teils jahrelang in den Gebieten – und seien stets »mit Herzblut bei der Sache«. Der größte Lohn sei dabei, den »Dank, die Herzlichkeit und die Lebensfreude« derjenigen zu spüren, denen man geholfen hatte und hilft. Die Arbeit von »Cap Anamur« wird mit den immer zahlreicheren weltweiten Konflikten nicht einfacher.

Sieht man einmal in das Krankenhaus in den sudanesischen Nuba-Bergen, gilt es dort nicht nur Verletzte zu behandeln, sondern auch hunderttausende Kriegsflüchtlinge zu versorgen, die das Gebiet jedes Jahr erreichen. Die Hilfsorganisation sei dabei eine »wichtige Stütze« für die Menschen in einer Zeit, in der dort sogar Schulen bombardiert und Kinder getötet würden. Im Libanon gibt man syrischen Kindern mit körperlicher oder geistiger Behinderung mit speziell auf sie abgerichteten Therapien die Chance auf ein besseres Leben. »Für viele Familien ist unser Angebot die einzige Möglichkeit, um adäquate Hilfe für ihre Kinder zu erhalten«, so Stephanie Berg von der Hilfsorganisation. Dem fünfjährige Majed etwa lockerte man völlig steife Muskeln, brachte ihm dann das Sitzen bei und nun kann er an einem »Walker« erste Schritte in seine Zukunft machen.

»Dahinter steckt keine riesige Organisation«, so Bernd Göken: »Wir finanzieren uns ausschließlich durch Spenden.« Auch wenn es aktuell schwer sei, Prioritäten zu setzen. »Durch die schlanke Struktur sind wir aber sehr flexibel und die Spenden kommen schnell an«, wie er erklärte. Unterstützen kann man die Arbeit von Cap Anamur über dieses Spendenkonto: Sparkasse Köln/Bonn, IBAN: DE85 3705 0198 0002 2222 22, BIC: COLSDE33

»Cap Anamur« sucht weitere Fachleute und Helfer, die mit anpacken wollen. Dafür sollte man mindestens 25 Jahre alt sein, Experte auf seinem Gebiet und schon drei Jahre an Erfahrung vorweisen können. Informieren kann man sich unter www.instagram.com/capanamur1979/

oder unter https://cap-anamur.org/


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