Michael Nielen

Unterschriften für mehr Verkehrssicherheit

Nettersheim. In Nettersheim hat sich die »Interessengemeinschaft (IG) Steinfelder Straße/Schulstraße und Umfeld« gegründet. Ihr Ziel ist es, die Verkehrssituation in den genannten Straßen entscheidend zu verbessern - bevor es zu schlimmen Folgen kommen könnte.

Initiator der Aktion ist Stefan Philipps, der an der Einmündung der Schulstraße in die Steinfelder Straße wohnt. Unterstützt wird er vom Gastronomen Andreas »Recky« Reck, der als Betreiber des Restaurants »Freistaat Eifel« die Situation bestens kennt, sowie von Franz-Josef Hilger, der beratend zur Seite steht.

Sie sehen bei der Verkehrssituation in Nettersheim dringenden Handlungsbedarf: Hohe Geschwindigkeiten, chaotisches Parken und die Missachtung der Verkehrsbeschränkungen sorgen in der Steinfelder Straße immer wieder für gefährliche Situationen. Das ist bedauerlich, denn eigentlich ist die Steinfelder Straße mit den anliegenden Geschäften und dem Literaturhaus zu einem belebten Mittelpunkt des Ortes geworden. Dennoch erleben Anwohner, Gewerbetreibende und Besucher täglich, wie Autos, Busse und Lastwagen zu schnell oder trotz Verbots in die Straße fahren. Die Folge: Fußgänger und Radfahrer werden immer wieder gefährdet.

»Mir geht es auch um die schmale Schulstraße und die obere Steinfelder Straße. Hier kommt es fast noch häufiger zu Blockaden und gefährlichen Situationen«, so Stefan Philipps. Es grenze fast an ein Wunder, dass bislang nichts wirklich Schlimmes passiert sei. Auch Andreas Reck berichtet von Beinahe-Unfällen: »Meine kleine Tochter wäre hier fast von einem Bus angefahren worden. Und das, obwohl der Abschnitt als verkehrsberuhigte Zone gilt.«

Die IG fordert, dass die Gemeinde Nettersheim umgehend handelt. Dafür soll ein umfassendes Verkehrskonzept für die Steinfelder Straße und die Schulstraße erstellt werden. Besonders wichtig sei, dass Busse und große Fahrzeuge nicht mehr die enge Schulstraße nutzen, sondern auf dem großen Parkplatz vor der Schule abgestellt werden. Eine entsprechende Ausschilderung und eine bauliche Anpassung des Zugangswegs zum Jugendgästehaus seien dafür erforderlich.

Zudem fordert die IG eine durchgängige Tempo-30-Zone im oberen Bereich der Steinfelder Straße, da sich viele Autofahrer dort nicht an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten. »In der Vergangenheit hat es ja bereits Verkehrsschauen vor Ort gegeben, die aber keine Veränderung gebracht haben«, weist Stefan Philipps darauf hin, dass das Problem schon länger besteht. Jetzt gebe das neue Straßenverkehrsrecht der Gemeinde jedoch mehr Handlungsspielraum. Sie könne und müsse aktiv werden.

Ein weiteres Problem sieht die IG im fehlenden Parkraumkonzept. »Fahrzeuge blockieren die Einfahrten von Anwohnern und Gewerbetreibenden, Fußwege werden zugeparkt, viele Autos stehen wochenlang ungenutzt auf öffentlichen Parkplätzen und blockieren so Stellplätze«, umschreibt Andreas Reck die Situation. Die IG schlägt daher vor, dass regelmäßige Kontrollen stattfinden, Poller oder Pflanzkübel an problematischen Stellen aufgestellt werden, um wildes Parken zu unterbinden und die Geschwindigkeit zu reduzieren. Aus der Bevölkerung kam laut Franz-Josef Hilger schon der Vorschlag, ein Tempo-30-Emblem auf der Straße anzubringen und Verkehrsschilder sichtbarer aufzustellen.

Derzeit ist die IG dabei, Unterschriften zu sammeln. »Wir bereiten einen offiziellen Bürgerantrag nach § 24 der Gemeindeordnung NRW vor«, so Franz-Josef Hilger. Aufgrund eines solchen Antrags müsse sich der Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung mit dem Thema befassen. Die IG hofft auf viele Unterstützer. Wer künftig sicher die vielen Angebote in der Steinfelder Straße nutzen wolle, solle jetzt aktiv werden.


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