Drei Jonge von d'r Heerstroß

Was haben Kirmes und Karneval gemeinsam? Bei beiden geht es rund – und so bot der Kirmessonntag die passende Kulisse, um endlich mal wieder Mechernicher Tollitäten zu präsentieren. Nach einer langen Durststrecke ohne närrische Regenten wollen Prinz Joachim I. (Vossel), Bauer Werner (Echtner) und Jungfrau Johanna (Johann Klöcker) als Dreigestirn die Jecken am Bleiberg durch die kommende Session führen. Die Vorfreude stand ihnen bei der Präsentation im Haus von Albert Meyer, dem Vorsitzenden des Festausschusses Mechernicher Karneval (FMK), ins Gesicht geschrieben.

„Im Jahr 2000 war ich im Gefolge von Albert Meyer. Seitdem war der Wunsch immer mal wieder da, einmal Prinz von Mechernich zu sein“, berichtet Joachim Vossel. Allerdings hätten zunächst Familie und Firma Vorrang gehabt, so der Geschäftsführer des Mechernicher Autohauses Vossel. „Doch jetzt hat mir meine Familie die Regentschaft zum 60. Geburtstag im kommenden Jahr geschenkt“, freut sich der noch 59-Jährige.

 Mann aus dem Maschinenraum

 Aber solo wollte er nicht auf den karnevalistischen Bühnen stehen und so fand er im FMK-Kappenfreund Werner Echtner einen weiteren Fahrensmann. „Meine neue Partnerin hat mich darin bestärkt, die Rolle des Bauers zu übernehmen“, betont der 75-Jährige, den FMK-Pressesprecher Michael Sander als „Mann aus dem Maschinenraum“ beschreibt. „Immer, wenn angepackt werden muss, ist er zu Stelle“, so Michael Sander weiter, der darin von Reinhard Kijewski, dem Präsidenten des KC Bleifööss, bestärkt wurde. Für Werner Echtner geht jedenfalls ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung, wenn er künftig als Bauer seinem Prinzen Joachim I. und der Jungfrau Johanna wehrhaft zur Seite steht.

Seine Lieblichkeit wird verkörpert von Johann Manfred Klöcker. „Eines Tages erhielt ich von Joachim eine WhatsApp, ob ich nicht im Dreigestirn mitmachen möchte“, berichtet der 57-Jährige, der seit 1990 mit seiner Familie in Mechernich lebt, und der seit Kindergarten der Töchter mit dem künftigen Prinzen befreundet ist. Eine Woche Bedenkzeit musste her, dann stand auch für ihn fest: „Ich mache mit.“ Und damit war das Dreigestirn komplett, das sich nicht nur durch die Liebe zum Karneval verbunden sieht, sondern auch durch die Gemeinschaft in „ihrem Veedel“. Denn ihre Lebensmittelpunkte bilden die Meinertzhagener und die Heerstraße, so dass sich das Trifolium als „Die drei Jonge von d’r Heerstroß“ betitelt.

 Open-Air mit den „Räubern“

 Die sollen bei der Open-Air-Sessionseröffnung am Samstag, 16. November, auf dem Brunnenplatz proklamiert werden. „Nach dem positiven Zuspruch im vergangenen Jahr haben sich FMK und KC Bleifööss wieder zusammengetan“, berichtet Michael Sander. Auch die Prinzengarde Mechernich habe man als Partner angefragt. Doch deren neuer Vorsitzender Michael Hammer habe mitgeteilt, dass er noch nicht über die personellen Ressourcen für eine Teilnahme verfüge, sich aber über die Anfrage gefreut habe.

So bleibt es zunächst bei FMK und KCB, die die karnevalistische Sause auf dem Brunnenplatz veranstalten. Das Programm kann sich richtig sehen lassen. Als Top Act konnten die Mechernicher Karnevalisten dank der Unterstützung von Michael Ehlen „Die Räuber“ verpflichten. Die Band gehört seit Jahrzehnten zur Top-Liga der Kölschen Bands und feiert in diesem Jahr jeckes Jubiläum. Seit 33 Jahren stehen sie für erstklassige Karnevals-Musik und als „Räuber 3.0“ haben sie mit den Sessionshits „Wigga Digga“ sowie „Oben unten“ bewiesen, dass sie sich immer wieder neu erfinden können.

Neben diesem Top Act dürfen sich die Jecken am Bleiberg auch auf die beliebte Mundartgruppe „De Vänte“ freuen. Die sieben Jungs aus der Eifel werden sicherlich wieder für beste Stimmung sorgen. Davon gehen die Organisatoren auch bei den Hovener Jungkarnevalisten und den Jünkerather Kylltalnarren aus, die mit einer großen Entourage auf dem Brunnenplatz erwartet werden. Ein rundum stimmiges Programm also, bei dem die Mechernicher Jecken so richtig in die neue Session hineinfeiern können – und das endlich wieder mit einem eigenen Dreigestirn.