Michael Nielen

Das »Gesicht des Ehrenamts« im September

Blankenheimerdorf. Die Auszeichnung geht dieses Mal an den Pfadfinderstamm Burgfalken Blankenheim.  
Das Gesicht des Ehrenamts im September: Der Pfadfinderstamm Burgfalken Blankenheim.

Das Gesicht des Ehrenamts im September: Der Pfadfinderstamm Burgfalken Blankenheim.

Bild: Kreis Euskirchen

Der Pfadfinderstamm Burgfalken Blankenheim wird im September für sein langjähriges herausragendes Engagement ausgezeichnet. Stellvertretend für den gesamten Stamm wird die Ehrung an den Stammesvorstand übergeben.

Der Stamm bietet seit seiner Gründung vor 20 Jahren allen Kindern und Jugendlichen des Pfarrverbundes Blankenheim/Dahlem die Möglichkeit Pfadfinder zu sein. Gegründet wurde der Stamm von engagierten Eltern, die ihren Kindern die Achtsamkeit gegenüber Mensch und Natur sowie gesellschaftliche Werte und die Fähigkeit zur Übernahme von Verantwortung für sich und die Gruppe näherbringen wollten.

Heute sind es 15 dieser Kinder, die als erwachsene Leiter die Gruppen weiterführen und dabei ihre eigenen Erfahrungen und die Bedeutung von Verantwortung weitergeben.

Jede Woche treffen sich die Kinder und Jugendlichen in vier Altersstufen zur Gruppenstunden. Insgesamt umfasst der Stamm der Burgfalken bis zu 70 Mitglieder. Besonders hervorzuheben ist auch die integrative Arbeit des Stammes: Menschen mit Behinderung sind fester Bestandteil der Burgfalken und bereichern die Gemeinschaft im Sommerlager.

Die Leiter der Burgfalken, die für Ausbildung, Studium und Arbeit seit Jahren in Köln, Bonn, Düsseldorf oder Siegburg wohnen, nehmen eine entsprechend lange Fahrzeit in Kauf, um zur wöchentlichen Gruppenstunde, die im Abenteuerland, dem Pfadfinderzentrum in Blankenheimerdorf stattfindet, zu kommen. Seit der verheerenden Flutkatastrophe kann eine solche Fahrt mit Schienenersatzverkehr schon mal bis zu drei Stunden je Strecke dauern.

Für das jährliche Highlight, das Sommerlager, nehmen alle, ebenso wie für Wanderungen oder weitere Aktionen im Jahresverlauf, ganz selbstverständlich ihren Jahresurlaub. So kommen die Leiter/innen schnell auf 300 bis 400 Ehrenamtsstunden jährlich. Ein besonderer Moment in der Geschichte der Burgfalken war, als sie ihr Pfadfinderheim in Blankenheimerdorf für ein halbes Jahr zur Verfügung stellten, um ukrainischen Flüchtlingen, zwei Erwachsenen und zwölf Kindern, ein Obdach nach der Flucht vor dem Krieg zu bieten.

In dieser Zeit wurden die Gruppenstunden, an denen auch die Flüchtlingskinder teilnahmen, im Freien abgehalten, was das Engagement und die Flexibilität der Leiterrunde eindrucksvoll unter Beweis stellte. Die Arbeit der Burgfalken zeigt eindrucksvoll wie wertvoll es ist, dass auch junge Menschen Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen und verdient große Wertschätzung und Anerkennung. Ihr unermüdlicher Einsatz und die Hingabe, mit der sie die Gruppe leiten, sind ein inspirierendes Beispiel für gelebtes Ehrenamt.


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