Frederik Scholl

Corhelper-App: Kai Froböse ist der 1.000 potenzielle Lebensretter im Kreis

Kreis Euskirchen. Seit 2021 werden im Kreis Euskirchen im Falle eines Herz-Kreislaufstillstandes neben dem Rettungsdienst auch freiwillige Ersthelfer alarmiert.
Willkommen im Corhelper-Club: Dr. Thomas Mann (li., Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) und Martin Duske (re., Administrator der smartphonebasierten Alarmierung) begrüßen mit Kai Froböse den 1000. potentiellen Lebensretter.

Willkommen im Corhelper-Club: Dr. Thomas Mann (li., Ärztlicher Leiter Rettungsdienst) und Martin Duske (re., Administrator der smartphonebasierten Alarmierung) begrüßen mit Kai Froböse den 1000. potentiellen Lebensretter.

Bild: M. Fehrmann / Kreis Euskirchen

Jedes Jahr erleiden im Kreis Euskirchen zwischen 150 und 180 Menschen einen plötzlichen Herz-Kreislaufstillstand. In diesen Fällen zählt jede Minute um ein Überleben, aber auch Folgeschäden, wie beispielweise die Schädigung des Gehirns, zu reduzieren. Um Leben zu retten und das Zeitfenster bis zum Eintreffen des notärztlichen Personals zu überbrücken, setzt der Kreis Euskirchen seit Anfang 2021 auch auf freiwillige Ersthelfer, die über die App »Corhelper« alarmiert werden. Mit Kai Froböse wurde jetzt der 1000. potentielle Lebensretter gewonnen. »Das ist ein Meilenstein«, freut sich Dr. Thomas Mann, der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes.

Das System basiert auf einer Smartphone-App, bei der sich Interessierte ab dem 18. Lebensjahr registrieren und einen Nachweis über ihre Qualifizierung in Erster Hilfe hochladen. Nach einer mehrstündigen Fortbildung durch den Kreis Euskirchen werden die Accounts der potenziellen Ersthelferinnen und -helfer aktiviert. Alarmiert werden diese Personen dann, wenn aufgrund der Notrufabfrage in der Leitstelle ein Herz-Kreislaufstillstand vermutet werden muss.

»Der professionelle Rettungsdienst benötigt meist zwar nur wenige Minuten bis zum Notfallort, aber bei einem Herz-Kreislaufstillstand kann das gegebenenfalls schon zu spät sein«, so Dr. Thomas Mann. »Hier spielen die Ersthelferinnen und Ersthelfer, die parallel zum Rettungsdienst alarmiert werden und oftmals mehrere Minuten vor dem Rettungsdienst am Einsatzort sein können, eine wichtige Rolle.« Ein weiterer Vorteil sei, dass sobald mehrere Ersthelfende sich einsatzbereit melden, eine Person zu einem öffentlich zugänglichen Defibrillator (AED) geschickt werde, um diesen dann zum Patienten zu bringen. Diese Geräte könnten lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen automatisch erkennen und einen lebensrettenden Elektroschock abgeben.

In den vergangenen Wochen konnten durch diese AEDs mehrere Menschenleben im Kreis Euskirchen gerettet werden. Mittlerweile gibt es bereits über 100 öffentlich zugängliche AEDs im Kreis Euskirchen. Der Verein »Lebensretter im Kreis Euskirchen e.V.« treibt die Verbreitung und Installation dieser Geräte im gesamten Kreisgebiet weiter voran und verfolgt das Ziel, mehr als 200 öffentlich zugängliche Defibrillatoren im Kreis Euskirchen zu installieren.

Vergangene Woche wurde der mittlerweile 1000. Lebensretter im System der smartphonebasierten Alarmierung von Ersthelferinnen und Ersthelfer freigeschaltet. Kai Froböse, der auch in der freiwilligen Feuerwehr Metternich aktiv ist, nimmt nun aktiv an der Initiative teil. »1000 freiwillige Ersthelfende ist eine enorme Anzahl und sicherlich ein Grund zu feiern. Dennoch möchten wir uns hierauf nicht ausruhen und das System weiter vorantreiben. Ziel ist es, dass wir mindestens 1500 Ersthelfende im Kreis erreichen«, erklärt der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes.

Tag der Lebensretter

Um die bisherigen Meilensteine in der Entwicklung der »Lebensretter-Initiative« zu feiern und um allen Ersthelfenden herzlich zu danken, veranstaltet der Kreis Euskirchen am Samstag, 26. August, ab 10 Uhr im Kreishaus den »Tag der Lebensretter«. Hier sind neben allen bisher registrierten Ersthelfenden auch alle am System interessierten Personen eingeladen. Auch Personen, die sich generell über die Möglichkeiten von ehrenamtlichem Engagement informieren möchten, finden hier neben allen Hilfsorganisationen im Kreis auch bei der Feuerwehr einen Ansprechpartner.

Kontakt: martin.duske@kreis-euskirchen.de

Tel. 02251 / 15-815


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