SPD-Fraktion ist sauer auf Cochem-Zeller Landrätin Beilstein
Von Mario Zender
Die Debatte um die mögliche Schließung des Krankenhauses in Zell schlägt hohe Wellen. Nachdem der WochenSpiegel vor drei Wochen die Pläne zur möglichen Schließung öffentlich gemacht und von bevorstehenden Treffen zwischen Kommunalpolitikern, Krankenhausmanagern und Krankenkassen am kommenden Freitag berichtet hatte, reagiert die SPD-Kreistagsfraktion verärgert. In einem Schreiben an Landrätin Anke Beilstein kritisieren sie die mangelnde Informationsweitergabe und fordern eine sofortige Einberufung der Kreisgremien.
In ihrem Beschwerdeschreiben äußert die SPD-Kreistagsfraktion ihr Unverständnis darüber, dass sie wiederholt aus der Presse von der prekären finanzi-ellen Lage der Krankenhäuser in Cochem und Zell erfahren mussten. Besonders beunruhigend sei die Tatsache, dass bereits Gespräche auf verschiedenen politischen Ebenen geführt wurden, ohne dass die zuständigen Kreisgremien vorab informiert oder einbezogen wurden.
"Leider haben Sie es bisher versäumt, schon im Vorfeld die zuständigen Kreisgremien in mögliche Planungen oder Entscheidungen einzubinden", heißt es im Schreiben der SPD-Kreistagsfraktion, das von Fraktionsvorsitzendem Bernd Schuwerack unterzeichnet wurde. Die SPD fordert daher eine unverzügliche Einberufung der Kreisgremien und eine umfassende Information über den aktuellen Sachstand. Dabei soll zunächst in nichtöffentlicher Form beraten werden.
Die Schließungspläne, die der WochenSpiegel aufdeckte, haen bereits für erhebliche Unruhe in der Bevölkerung gesorgt. Viele Bürgerinnen und Bürger sind besorgt über die medizinische Versorgung in der Region, sollte das Krankenhaus in Zell tatsächlich geschlossen werden. Zwischenzeitlich wurde sogar eine Online-Pedition gestartet, die den Erhalt des Krankenhauses fordert. Über 3500 Bürgerinnen und Bürger haben sich bereits daran beteiligt. https://www.change.org/p/f%C3%BCr-den-erhalt-der-krankenh%C3%A4user
Am kommenden Freitag sollen Vertreter der Kommunalpolitik, des Krankenhauses und der Krankenkassen zusammenkommen, um die Zukunft des Krankenhauses zu besprechen. Die SPD hofft, dass bis dahin Klarheit und Transparenz geschaffen werden und die Kreisgremien in die Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Landrätin Anke Beilstein hat sich bisher noch nicht öffentlich zu den Vorwürfen der SPD-Kreistagsfraktion geäußert. Bericht folgt!