Simone Wunder

Spannender Austausch mit Landtagsabgeordneten am Martin-von-Cochem-Gymnasium

Landtagsabgeordnete Benedikt Oster (SPD), Jutta Blatzheim-Roegler (Bündnis 90/Die Grünen), Jens Münster (CDU), Stephan Wefelscheid (Freie Wähler) und Dr. Jan Bollinger (AfD) in der Diskussion mit den Schülern des Martin-von-Cochem-Gymnasiums.

Landtagsabgeordnete Benedikt Oster (SPD), Jutta Blatzheim-Roegler (Bündnis 90/Die Grünen), Jens Münster (CDU), Stephan Wefelscheid (Freie Wähler) und Dr. Jan Bollinger (AfD) in der Diskussion mit den Schülern des Martin-von-Cochem-Gymnasiums.

Bild: Falk Hartmann

Cochem. Die Schülerinnen und Schüler des Martin-von-Cochem-Gymnasiums erlebten im Schlossbergforum einen spannenden Dialog mit den Landtagsabgeordneten Jutta Blatzheim-Roegler (Bündnis 90/Die Grünen), Dr. Jan Bollinger (AfD), Jens Münster (CDU), Benedikt Oster (SPD) und Stephan Wefelscheid (Freie Wähler), in welchem zahlreiche aktuelle Themen zur Sprache kamen.
Unter der kompetenten Leitung und Moderation von Eric Herrmann, Matti Heibel (beide MSS 12) sowie Caroline Kun (MSS 13) beantworteten die Abgeordneten die Fragen der Sozialkunde-Leistungskurse der Oberstufe sowie weiterer interessierter Gäste.
Nach der Begrüßung durch die Schulleitung des Martin-von-Cochem-Gymnasiums und einer Vorstellung der fünf Abgeordneten durch die Moderatoren startete der erste Austausch mit einer Reihe von Fragen an die Landtagsabgeordneten. Diese waren im Vorfeld durch Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte eingereicht und durch ein Vorbereitungsteam aus den Sozialkunde-Leistungskursen und Lehrkräften gesichtet und sortiert worden.
Im Rahmen des gewählten Diskussionsformats hatten die Landtagsabgeordneten die Möglichkeit, eine Frage von einem Stapel an Karten zu ziehen, die sie nach ihrer Beantwortung an einen anderen Abgeordneten weitergeben konnten. Dadurch konnten zahlreiche verschiedene Themen behandelt werden, ohne dass die Diskussion an Klarheit verlor. So erläuterten Benedikt Oster und Jens Münster ihre Standpunkte zu kommunalpolitischen Themen wie dem Neubau der Turnhalle am Gymnasium und der Schließung des Krankenhauses in Zell. Beide machten deutlich, dass die Probleme auf unterschiedlichen politischen Ebenen angesiedelt sind und verwiesen auf relevante Vorgaben und Vorschriften. Ein weiteres kontroverses Thema war die Frage, inwiefern Deutschland die Ukraine unterstützen solle. Dr. Jan Bollinger plädierte für humanitäre Hilfe und sprach sich gegen Waffenlieferungen aus, während Jutta Blatzheim-Roegler die militärische Verantwortung Deutschlands betonte, jedoch darauf hinwies, dass die Entscheidungen letztlich bei der Ukraine liegen sollten. Bei der Diskussion über die Cannabis-Legalisierung merkte Stephan Wefelscheid, selbst Jurist, an, dass derzeit kein dringender Handlungsbedarf zur Änderung der Gesetzeslage bestehe.
Im zweiten Teil des Gesprächs zwischen Schülerinnen und Schülern und den Landtagsabgeordneten hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, offen und direkt Fragen zu stellen. Dabei wurde deutlich, dass verschiedene Themen vom Publikum im aktuellen politischen Kontext als emotional und kritisch wahrgenommen werden. Eine zentrale Streitfrage betraf die Haltung von Dr. Jan Bollinger zum politischen Islam, den er klar ablehnt. Auf weitere Nachfragen wurden dabei auch Widersprüche und vermeintlichen Gefahren für die hiesige Demokratie besonders kontrovers diskutiert.
Benedikt Oster berichtete dagegen etwa auf Nachfrage eines jungen Schülers, wie es war, sich als jüngster Abgeordneter 2011 im Landtag zu bewähren und durchzukämpfen. In Bezug auf den Klimawandel wies Stephan Wefelscheid zum Beispiel darauf hin, dass hier schnelles Handeln unbedingt notwendig sei, insbesondere da der Golf-Strom schwächelt. Jutta Blatzheim-Roegler stellte zudem klar, dass schwere Straftäter ohne deutsche Staatsbürgerschaft schnellstmöglich abgeschoben werden müssten, wenngleich hier Abkommen mit den verschiedenen Ländern nicht leicht abzuschließen wären. Inwiefern Friedrich Merz als Spitzendkandidat junge Frauen bei der anstehenden Bundestagswahl anspricht, erklärte dann Jens Münster, welcher betonte, dass eine ganze Partei und nicht nur eine Person gewählt wird.
Insgesamt konnten den Schülerinnen und Schülern auf diese Weise unterschiedliche politische Positionen anschaulich und persönlich aufgezeigt werden. Die Gestaltung und Vorbereitung einer solchen Podiumsdiskussion durch interessante und kritische Fragen und nicht zuletzt die Tatsache, eine politische Debatte zwischen Vertretern unterschiedlicher politischer Richtungen vor Ort miterleben zu können, war für alle Anwesenden ein wertvoller Erfahrungsgewinn.
Text: Caroline Kun (MSS 13), Hannah Georg (MSS 13), André Krautkrämer

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