Neues Schleusentor in Müden eingebaut: Präzisionseinsatz an der Mosel

Müden. Nach intensiver Planung und wochenlanger Vorbereitung wurde heute in Müden an der Mosel das neue Schleusentor in die Schleusenkammer eingesetzt. Das 80 Tonnen schwere Stahltor, das aus zwei Torflügeln besteht, ersetzt die beschädigte Konstruktion, die Anfang Dezember durch eine Kollision mit einem Schiff zerstört wurde. Das neue Tor wurde in Trier gefertigt und war bereits vor einer Woche per Frachtschiff in Müden angekommen. Die Überführung auf der Mosel dauerte zwei Tage, bevor die Torflügel – zwölf Meter hoch und 14 Meter breit – in der Nähe der Schleuse zwischengelagert wurden. Heute folgte der entscheidende Moment: Mit Hilfe eines Krans wurden die Torflügel auf einen Lkw geladen, der sie millimetergenau an die Schleusenkammer brachte. Dort wurden sie mit einem weiteren Kran präzise in die Kammer eingesetzt.
Die Herausforderung bei einem solchen Einbau liegt nicht nur in der Größe und dem Gewicht des Tores, sondern vor allem in der millimetergenauen Anpassung an die Schleusenkammer. „Es ist essenziell, dass das Tor perfekt passt, um später einwandfrei funktionieren zu können“, erklärte Ulrich Zwinge vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA), der die Arbeiten vor Ort begleitete.
Seit dem Unfall im Dezember waren die Vorbereitungen in vollem Gange. Um die beschädigten Teile der Schleusenkammer zu entfernen, mussten links und rechts des zerstörten Tors mit Hochdruck-Wasserstrahlern große Mengen Beton abgetragen werden. Anschließend wurde neuer Beton gegossen, der die Grundlage für das neue Tor bildet. Nach dem Einbau folgen in den nächsten Tagen die technischen Installationen, damit das Tor wie geplant öffnen und schließen kann. „In etwa einer Woche beginnen wir mit den ersten Probeschleusungen“, so Zwinge. Rund 40 Mitarbeitende waren heute mit dem Einbau beschäftigt, und die Arbeiten liefen nach Plan. Mit dem Einsetzen des neuen Tores ist die Schleusenkammer in Müden wieder auf dem Weg, ihren Betrieb aufzunehmen. Ein wichtiger Schritt für den Schiffsverkehr auf der Mosel, der in den letzten Wochen durch die Sperrung beeinträchtigt wurde.