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Freizeitspaß in Corona-Zeiten!?

Der coronabedingte Spätstart in die touristische Saison hat auch bei den Freizeitangeboten im Landkreis Cochem-Zell Spuren hinterlassen. Trotz finanzieller Einbußen ist bei zwei Betreibern aber auch Optimismus angesagt.

Es ist ein Dienstagvormittag im Juli – blauer Himmel, Sonnenschein. Der Parkplatz an der Cochemer Sesselbahn ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Ein Bild, das Sesselbahn-Geschäftsführer Reinhard Heiß als nicht ungewöhnlich bezeichnet. "Unsere Zahlen sind nicht schlechter als im vergangenen Jahr", erklärt Heiß, der aber einschränkt, dass er erst zum 16. Mai eröffnen durfte. Mit der Genehmigung hätte es zwar etwas geklemmt, aber der Start in der Woche vor Christi Himmelfahrt hätte ja letztlich geklappt. Seine Mitarbeiter waren bis zum verspäteten Saisonstart in Kurzarbeit. "Wir haben auch keine Zuschüsse und Hilfen beantragt. Ich denke, wir werden es verkraften", ist der Sesselbahn-Chef durchaus optimistisch. Dass mittlerweile wieder Holländer und Belgier zur Kundschaft zählen, ist einer der Gründe. Mit den Hygiene- und Abstandsauflagen haben sich Heiß und sein Team schnell arrangiert. Das sei kein Problem – von der Maskenpflicht bis zum ständigen Desinfizieren der Sitze und der Bügel beim Ein- und Ausstieg. Ob er die Saison über Mitte November hinaus verlängert, will Heiß erst kurzfristig entscheiden. Eine Indoor-Bahn als neue Attraktion Wer mit der Sesselbahn ans Pinnerkreuz fährt, kann dort die Aussicht genießen oder aber beispielsweise den rund einen Kilometer entfernten "Klotti"-Wild- & Freizeitpark fußläufig erreichen. Bis zu 170.000 Gäste pilgern jährlich auf den Klottener Berg. In diesem Jahr werden es weniger sein. Hubert Hennes, dessen Eltern den Freizeitpark vor 50 Jahren gegründet haben, ist auf den ersten Blick niemand, der jammert. Das Zahlenwerk könnte aber dazu verleiten, denn vom 23. April bis zum 10. Juni durfte er nur den Wildpark öffnen. "Im April hatten wir 98 und im Mai 68 Prozent weniger Besucher. Und natürlich fehlen die vielen Schulkassen, die uns sonst besuchen", rechnet er vor. Jetzt zieht der Betrieb auf dem weitläufigen Gelände wieder an. Mit dem "Dark Ride – Kuniberts Abenteuer", gibt es jetzt zudem die erste Indoor-Bahn im "Klotti"-Park. Rund 1,7 Millionen Euro hat Hennes in die Hand genommen. "Ob ich es gemacht hätte, wenn ich gewusst hätte, dass Corona kommt, weiß ich nicht", ist er zwar zurückhaltend, aber auch stolz auf die neue Attraktion. Fotos: Pauly www.cochemer-sesselbahn.de www.klotti.de


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