Digitalisierung im Weinberg!?
Die Projektidee zum "Smarten Weinberg" steht. Anstoß zu der Fragestellung gab der vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgerufene 5G-Innovationswettbewerb. Hierzu wurden Städte und Landkreise aufgerufen, Projektideen unter Nutzung der 5G-Technologie zu entwickeln. Die Kreisverwaltung Cochem-Zell reichte noch im vergangenen Jahr eine Projektskizze für einen "Smarten Weinberg" ein und konnte damit die Jury des Ministeriums überzeugen. Was ist ein "Smarter Weinberg"? In den vergangenen Monaten wurde in Workshops diskutiert, wie ein solcher "Smarter Weinberg" auszusehen hat. Was ist realistisch? Welche Anwendungen bringen den Winzerinnen und Winzern wirklich Erleichterungen? Nach intensiver Vorarbeit fanden sich jetzt alle Akteure im Bremmer Calmont-Forum zusammen, um der Projektidee den letzten Schliff zu geben. Mit am Tisch waren die Kreisverwaltung Cochem-Zell (Fachbereich Kreisentwicklung, Klimaschutz), die Universität Koblenz-Landau (Forschung zu Robotik und digitalen Daten), die TÜV Rheinland Consulting GmbH (5G-Netze), die Firmen Vision & Robotics GmbH (Sensorik und Software), AeroDCS GmbH (Drohnen), Clemens GmbH & Co. KG (Weinbautechnik) sowie die Weingüter Kilian Franzen (Bremm) und F. J. Weis (Zell). Neue Geräte und Sensorik im Wingert Ziel des Konsortiums ist es, Ende August ein überzeugendes Konzept einzureichen und eine Umsetzungsförderung zu erhalten. Im Herbst entscheidet eine Jury, welche Projekte Gelder erhalten. Für die Projektpartner steht eine Förderung von über 3,5 Millionen Euro auf dem Spiel. Insgesamt beträgt das Projektvolumen über vier Millionen Euro. Das Konzept des "Smarten Weinbergs" umfasst die Entwicklung neuer weinbautechnischer Geräte. Im Fokus stehen zunächst die Bodenbewirtschaftung, Spritzen mittels Drohnen und Entlaubungen. Ebenfalls Teil des Projekts ist ein Netz aus Sensorik im Wingert, das die Grundlage für die Zustandserkennung der Anlagen und die Fernsteuerung der Geräte mit 5G-Technologie ermöglicht. Mit dem Projekt soll dem Rückgang der Rebbauflächen entgegengewirkt und die Arbeit der Winzerinnen und Winzer erleichtert werden. Gleichzeitig bleibe das durch den Weinbau geprägte Landschaftsbild für die touristische Vermarktung erhalten und positive ökologische Wirkungen entstünden durch den verminderten Herbizid- und Insektizideintrag. Foto: Archiv www.cochem-zell.de