Simone Wunder

Arbeitslosigkeit steigt saisonbedingt an

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Dezember vor. (Symbolfoto)

Die Agentur für Arbeit legt den Arbeitsmarktbericht für Dezember vor. (Symbolfoto)

Bild: Agentur für Arbeit

Cochem-Zell. Wie erwartet ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im Landkreis Cochem-Zell zum Jahresende angestiegen: So zählten die Statistiker im Dezember 1.387 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 198 mehr als im November, aber sechs weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt zurzeit bei 4,0 Prozent und damit um 0,5 Punkte über dem Vormonatswert und um 0,1 Punkte unter jenem von Dezember 2023.
Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen wurden im Dezember 59 neue Stellen aus dem Landkreis gemeldet, das sind 29 weniger als im November. Derzeit liegen der Agentur 496 Stellenangebote aus dem Landkreis vor.
„Dass die Arbeitslosigkeit im Dezember im Landkreis Cochem-Zell zunimmt, ist nicht ungewöhnlich“, erläutert Frank Schmidt, Leiter der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen. „Zum Jahresende schließen viele Betriebe gerade in den Bereichen Gastronomie und Tourismus die Saison ab.“ Traditionell sei die Zahl der Arbeitslosen im Winter deshalb an der Mosel deutlich höher als im Frühjahr oder Sommer.
Zusätzlich entscheide die Witterung über den weiteren Verlauf der Arbeitslosenzahlen: In kalten Wintermonaten meldeten sich mehr Menschen arbeitslos als in milden. „Wenn die Temperaturen moderat sind, kann die Arbeit im Baugewerbe weitergehen, bei Frost und Schnee ist das in vielen Bereichen nicht möglich.“ Handele es sich nur um wenige Tage, könnten diese meist durch Überstunden ausgeglichen werden, sodass keine Entlassungen notwendig seien. Bleibt es aber über einen längeren Zeitraum kalt, könnten in den kommenden Monaten witterungsbedingt auch an der Mosel vorübergehend mehr Personen ihren Arbeitsplatz verlieren, so Schmidt. „In der Regel entspannt sich der Arbeitsmarkt zum Frühjahr wieder, wenn die Temperaturen milder werden und die Hotels und Gaststätten ihren Betrieb aufnehmen.“
Während die Zahl der arbeitslosen Menschen in den anderen Regionen der Arbeitsagentur Koblenz-Mayen höher liegt als im Vorjahr und damit dem Bundestrend folgt, nimmt der COC-Kreis erneut eine Sonderposition ein. „Dass Urlaub an der Mosel auch 2024 beliebt war, sorgt für einen stabilen Arbeitsmarkt vor Ort, trotz all der schlechten Nachrichten, die uns bundesweit umtreiben“, erläutert der Agenturleiter.
So waren 2024 im Durchschnitt 1.264 Personen aus dem COC-Kreis arbeitslos gemeldet. 2023 waren es 1.347. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2024 bei 3,7 Prozent und damit um 0,3 Punkte niedriger als im Jahr zuvor.
Auch bei den gemeldeten Stellen ist eine positive Entwicklung erkennbar. Wurden 2023 noch durchschnittlich 523 Stellen gemeldet, waren es 2024 im Schnitt 580, also 57 mehr als im Vorjahr.
Trotz der positiven Entwicklung des vergangenen Jahres bleibt Schmidt mit Prognosen für 2025 zurückhaltend: „Die vergangenen Jahre waren geprägt von globalen Ereignissen, die unseren Arbeitsmarkt direkt und stark beeinflusst haben – und auch 2025 stehen Veränderungen mit nationaler und internationaler Tragweite bevor, deren Auswirkungen ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen kann.“

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