

Der Stadtwald Wittlich ist mit seinen rund 1.200 Hektar nicht nur ein wertvoller Erholungsraum, sondern auch ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Forstwirtschaft. Mit einem Laubholzanteil von über 70 Prozent unterscheidet er sich deutlich von vielen anderen Wäldern in der Region. Dieser hohe Anteil ist nicht nur auf die natürlichen Gegebenheiten der Wittlicher Senke zurückzuführen, sondern auch auf eine gezielte, ökologische Bewirtschaftung. Bereits nach den schweren Stürmen Vivian und Wiebke im Jahr 1990 entschied man sich, den Waldumbau konsequent naturnah zu gestalten. Die Trockenjahre 2018 bis 2022 bestätigten diese Strategie eindrucksvoll: Besonders die Fichte, lange Zeit eine dominierende Baumart, litt massiv unter Hitze und Dürre, was zu erhöhtem Borkenkäferbefall führte.
Um den Wald für die kommenden Generationen klimastabil zu gestalten, setzt die Stadt Wittlich verstärkt auf widerstandsfähige Laubbaumarten. So wurden im Frühjahr 2025 auf einer Fläche von einem Hektar insgesamt 5.000 junge Eichen und Hainbuchen gepflanzt. Diese Baumarten sind nicht nur besonders anpassungsfähig, sondern auch wirtschaftlich wertvoll.
Dass sich der naturnahe Ansatz auszahlt, zeigte die jüngste Wertholzversteigerung im Februar 2025. Bei der Submission von Landesforsten Rheinland-Pfalz kamen fast 1.000 Festmeter Eiche unter den Hammer. Besonders hervorzuheben: Zwei der fünf wertvollsten Stämme stammten aus dem Stadtwald Wittlich. Ein beeindruckendes Exemplar erzielte mit 1.689 Euro pro Festmeter einen Gesamtpreis von 5.253 Euro. Die hochwertigen Eichenstämme werden zu exklusiven Möbeln, Fässern oder Furnieren verarbeitet.
Zum "Tag des Waldes" besuchte Bürgermeister Rodenkirch die Mitarbeiter des Forstbetriebes und machte sich vor Ort ein Bild von den Aufforstungsmaßnahmen. Dabei betonte er die Bedeutung einer nachhaltigen und vorausschauenden Forstwirtschaft.