Mehr als rote Autos und Technik
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die aber unglaublich viel Spaß macht", sagt der 36-Jährige. Verantwortlich ist er für insgesamt 44 Feuerwehreinheiten, drei Einheiten Absturzsicherung, für zwei Feuerwehreinsatzzentralen in Salmtal und Manderscheid sowie eine Führungsstaffel.
Zwei Berufe
Mehr als 1200 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich in der Feuerwehr der Verbandsgemeinde, so auch David Backendorf. "Eigentlich ist damit zu meinem Hauptberuf ein Zweitjob hinzugekommen", meint er. Aber das Ehrenamt ergänze sich gut mit seiner beruflichen Tätigkeit als Notfallsanitäter beim Malteser Hilfsdienst. Wie er berichtet, sind viele, die in der Feuerwehr engagiert sind, gleichzeitig im Rettungsdienst tätig. Seit seinem 16. Lebensjahr ist David Backendorf mit dabei. Damals haben ihn vor allen Dingen die roten Autos und der Umgang mit der Technik fasziniert. Ein wichtiger Grund für die Tätigkeit im Ehrenamt ist für ihn, in einer Gemeinschaft zu sein und etwas Gutes zu tun. Über die Jahre haben sich viele Freundschaften entwickelt.
Attraktive Feuerwehr
Das ist vielleicht auch mit ein Grund, warum sich viele Kinder und Jugendliche in der Verbandsgemeinde für die Feuerwehr interessieren. Es gibt insgesamt 32 Jugendfeuerwehren und elf Bambinieinheiten. "Unsere Jugendwarte machen da einen richtig guten Job", sagt David Backendorf stolz. "Die Kinder werden spielerisch an die Aufgaben herangeführt. Hier steht Erlebnispädagogik im Vordergrund." Über mangelnden Nachwuchs braucht er sich keine Gedanken zu machen. Je größer die Feuerwehr aufgestellt ist, desto attraktiver ist es wohl für junge Leute, sich einzubringen. Probleme gibt es eher in den kleinen Gemeinden. So sucht man aktuell in dem kleinen Ort Heckenmünster Menschen, die sich in der Feuerwehr engagieren wollen. Das scheint in dem 117 Seelen-Dorf schwierig zu sein.
Die Flut
Generell ist aber nach den Flutereignissen 2021 ein verstärkter Eintritt in die Feuerwehr der Verbandsgemeinde zu verzeichnen. "Die Leute haben wohl gemerkt, wie wichtig sie ist. Viele Jüngere, aber auch Ältere aus der Verbandsgemeinde zeigen großes Interesse an unserer Arbeit und wollen mithelfen", sagt der Wehrleiter. Auch das Feuerwehrhaus der Gemeinde Salmtal war von der Flut betroffen. Vieles ist so zerstört, dass es komplett neu gebaut werden muss. In jedem Ort soll eine Feuerwehreinheit sein, so die Vorgabe der Kommunen, innerhalb von acht Minuten muss ein Hilfseinsatz möglich sein. Da steht man vor großen Herausforderungen. Vielfältige Aufgaben haben die Feuerwehrleute zu erfüllen. Neben Wohnungsbränden, Einsätzen bei großen Ereignissen oder Verkehrsunfällen kommen immer mehr Einsätze bei Waldbränden oder Überflutungen hinzu. David Backendorfs Fazit nach einem halben Jahr Wehrleitertätigkeit fällt in jedem Fall positiv aus. Für den engagierten Mann aus Salmtal wird es auf jeden Fall weitergehen. Probleme sieht er aktuell jedoch in der Weiterbildung. Hier stelle das Land Rheinland-Pfalz zu wenig Ausbildungsplätze für die Ehrenamtlichen zur Verfügung. Bereits seit Jahren bestehe ein großer Bedarf, der nicht gedeckt werde. Da hofft David Backendorf auf Verbesserungen.