Geschichte vor Ort erleben
Unter der fachkundigen Leitung von René Richtscheid (M.A.) vom Emil-Frank-Institut Wittlich besuchten die jungen Leute zentrale Orte, die zeigen, wie die Nationalsozialisten ab 1933 Politik, Wirtschaft und Gesellschaft brutal umgestalteten. Neben der Stadt- und Kreisverwaltung gerieten auch Kirchengemeinden ins Visier – in Bernkastel leisteten katholische Pfarreien lange Widerstand gegen die Gleichschaltung der Jugend.
Ein besonders eindrücklicher Moment war der Besuch der ehemaligen Synagoge. Den Abschluss bildete der alte Bahnhof auf der Bernkasteler Seite – der Ort, von dem 1941 die letzten jüdischen Mitbürger, darunter ein achtjähriges Mädchen, nach Trier deportiert wurden. Von dort aus führte ihr Weg weiter in das Ghetto Lodz und schließlich in das Vernichtungslager Auschwitz, dessen Befreiung sich in diesen Tagen zum 80. Mal jährt.
Die Exkursion machte Geschichte für die Jugendlichen greifbar und zeigte eindringlich, wie wichtig das Erinnern bleibt.