Mal eben kurz die Welt retten
Umwelt-Interessierte, Vertreter des Gymnasiums und der Realschule plus, des A.R.T., Stadtbürgermeister, Ortsbürgermeister, Beigeordnete, Klimaschutz- und Wanderwegepaten, das Jugendparlament der VG sowie Mitarbeiterinnen von Kitas berichteten über ihre Erfahrungen und Aktivitäten. "Die Vermüllung unserer schönen Landschaft ärgert mich. Leute schmeißen einfach achtlos ihren Müll weg. Das möchte ich nicht mehr hinnehmen," so äußerten sich viele Interessierte beim Gründungsabend des Netzwerks.
Öffentlichkeitsarbeit soll fürs Thema sensibilisieren
Bürgermeister Marcus Heintel, der zu diesem Abend eingeladen hatte, zeigte sich positiv überrascht über die große Resonanz. "Das ist ein starkes Zeichen. Mit diesem Zuspruch habe ich gar nicht gerechnet." Heintel skizzierte die nächsten Schritte: "Wir werden nun Gruppen bilden, AnsprechpartnerInnen benennen, die eigenständig agieren können. Wir werden zudem die Ortsgemeinden und die Stadt Traben-Trarbach wegen der Müllannahme ansprechen, damit der ehrenamtlich gesammelte Müll ordentlich entsorgt werden kann. Als Koordinationsteam werden wir weitere Aktionen wie z.B. auch Kunstveranstaltungen etc. initiieren und durchführen, damit durch eine gute Öffentlichkeitsarbeit die Menschen für die Themen weiter sensibilisiert werden."
"Plogging" gegen den Dreck
Die beiden Ideengeberinnen Christiane Thomas und Dagmar Barzen waren ebenfalls überwältigt von dem großen Zuspruch: "Das ist der Beginn eines richtig guten Netzwerkes. Wir fühlen uns bestärkt in unserem Kampf gegen den alltäglichen Müllwahnsinn", so Thomas und Barzen. Christiane Thomas war als bekennende Umweltaktivistin diejenige, die den Anstoß für die Netzwerkgründung letztendlich gab: "Ich lebe in Reil und das Thema Umwelt- und Klimaschutz begleitet mich schon über 25 Jahre. Mein Fokus liegt überwiegend auf dem Thema Müll und alles, was damit im Zusammenhang steht. Ich bin leidenschaftliche Joggerin und irgendwann konnte ich es nicht mehr ertragen. Es war mir nicht mehr möglich, den Müll, an dem ich ständig vorbeilief, zu ignorieren und liegen zu lassen. So kam ich zum Plogging, was soviel bedeutet wie joggen und gleichzeitig Müll einsammeln (schwedisch). Nun vergeht keine Runde, ohne mindestens eine Tüte voll Müll gesammelt zu haben. Und eigentlich könnte es noch viel mehr sein...Im Laufe der Jahre kam Thomas immer mal wieder mit Gleichgesinnten ins Gespräch und entwickelte die Idee, ein Netzwerk zu gründen. "Die Müllsammler brauchen eine größere Lobby bzw. sie brauchen überhaupt mal eine Lobby! Ich hoffe, dass dieses Netzwerk dazu beträgt. Im Besonderen sind wir dabei natürlich auch auf eine gute Zusammenarbeit und offene Kommunikation mit den Gemeinden und Kommunen angewiesen," so Thomas weiter.
Das Netzwerk ist jedoch nicht nur für Müllsammler gegründet worden. "Idealerweise entwickeln sich unterschiedliche Gruppierungen, die Präventionsarbeit leisten oder durch Kreativität zum Beispiel Kunstprojekte erarbeiten," führte Thomas weiter aus. Und so wird es nun kommen. Die Vertreterin des regionalen Abfallzweckverbandes bietet Präventivarbeit in itas und Schulen an, damit Kinder und Schüler im bewussten Umweltschutz bestärkt werden. Auch gibt es wichtige Nachschlagewerke rund um Abfallverwertung, -vermeidung und -beratung, die stärker beworben werden können.
Ein weiteres positives Beispiel sind die Umwelttage im Rahmen der Waldjugendspiele, die der Forstamtsleiter hervor hob. Dagmar Barzen betreut die Rubrik "Nur noch schnell die Welt retten" im Mitteilungsblatt der Verbandsgemeinde. "Hier werden wir jede Woche über wichtige Veranstaltungen wie die "Dreck-weg-Tage oder "Der Weg zu schönen, lebendigen, klimaangepassten Gärten" berichten. Klar, dass wir auch einfache Tipps geben werden, wie Müll vermieden und wie wir verantwortungsvoll mit unserer Umwelt umgehen," so Barzen zu ihren Aktivitäten. An Themen wird es dem Koordinationsteam nicht mangeln. "Wir freuen uns darüber, dass so viele mitmachen werden. Das ist eine tolle Erfahrung. Wir sind nicht allein, denn viele sind dabei," so die Freiwilligen vom Koordinationsteam.
Interessierte, die Lust haben, sich im Netzwerk zu engagieren, melden sich per Mail unter: die-welt-retten@vgtt.de