

14 Radfahrerinnen und Radfahrer plus ein dreiköpfiges Vorbereitungsteam gingen bei strahlendem Sonnenschein an den Start. Ausgangspunkt und erste Impulsstation war die Autobahn- und Radwegekirche St. Paul, an der sie der Vorsitzende des Fördervereins, Dieter Burgard, begrüßte. „Zwischen den Stationen nehmen wir uns bewusst Zeit, um das Gehörte wirken zu lassen – mehr als beim Gehen des Kreuzwegs“, sagte Pastoralreferent Ralf-Dieter Dörrenbächer zu Beginn. „Unser Leben gleicht einer Fahrt – mit Aufstiegen, Abfahrten, Gegenwind und sonnigen Momenten. Der Kreuzweg Jesu erinnert uns daran, dass er uns auf allen Wegen begleitet“, sagte er in seiner Hinführung. Es folgten zwei Bibelstellen, ein Impulstext und zwei Fragen – zum Nachdenken mitgegeben auf den Weg: „Wo erlebe ich in meinem Leben ‚durchkreuzte‘ Pläne? Gibt es eine Last, die ich nicht alleine tragen muss?“?
Zeit für persönliche Gedanken gab es auf den ersten Kilometern bis zur nächsten Station an einem alten Wegekreuz kurz vor Altrich. Auf den Halt unter dem Titel „Durchkreuztes Leben“ folgten fünf weitere, die mit Bibelworten und geistlichen Texten dazu einluden, das eigene Leben in der Betrachtung des Weges Jesu zu reflektieren. Sie waren überschrieben mit „Pilger der Hoffnung“, „Prüft alles und behaltet das Gute“, „Insektenparadies – Natur“, „Glauben trotz Leid ist keine Naivität“ und dem Abschluss „Kreuz und Mehr“ an der Radwegekirche.??
Ein älterer Teilnehmer mit E-Bike aus Wengerohr hat das geistliche Angebot gerne angenommen, das zudem für ihn eine willkommene Abwechslung zum Radfahren alleine sei, wie er erzählt. Cilli Steffes ist mit einem Bekannten aus Binsfeld auf dem Rad angereist, um dann am Kreuzweg teilzunehmen. „Er ist sehr gut vorbereitet“, findet sie. Besonders die kurzen Texte zu den ‚Durchkreuzungen‘, die jeder Teilnehmende an der zweiten Station vorlesen konnte, „haben mich sehr gerührt“, gesteht Steffes, deren Mann vor einem Jahr gestorben ist. Ihr Begleiter aus Binsfeld schätzt es, Neues kennenzulernen und mit Bekanntem zu verbinden – in diesem Fall die Kreuzwegtour mit dem Hobby Radfahren.
Ein Ehepaar ist mit seinem Patenkind gekommen, das bald zur Ersten Heiligen Kommunion geht und an Karfreitag zu den „Rappel“-Kindern gehört. „Da passt das sehr gut zur Vorbereitung an diesem Wochenende“, findet die Radlerin über die „aufgelockerte Art“, einen Kreuzweg zu gestalten. „Mit allen Sinnen den Kreuzweg erleben, an schönen Orten in der Natur“ – lautete das Fazit einer Teilnehmerin nach der Rückkehr. Das Erlebte stehe „für Lebensfülle und eine Neuausrichtung auf Ostern hin, die man in Bewegung und mit anderen Menschen teilen kann“, findet sie.?
Die katholische Tradition des Kreuzwegs mit dem Radfahren als modernem Freizeitverhalten zu verbinden – das sei die Idee dahinter, berichtet Dörrenbächer. Er und Marco Brixius, beide Mitglieder im Leitungsteam des Pastoralen Raums, sowie Gemeindereferentin Pia Groh (Pfarrei Klausen) haben die zweistündige Tour ohne große Steigungen vorbereitet. Die von ihnen gestalteten Kreuzwegstationen waren gelegt an Wegekreuze, an die alten Wengerohrer Dorfkapelle oder mitten in die Natur am Radweg im Liesertal, wo das Thema Schöpfung im Mittelpunkt stand.
Informationen zum Pastoralen Raum und seinen Angeboten gibt es unter www.pastoralerraum-wittlich.de