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"Digitalarchiv Zeitreise": Sicherer Heimathafen für historische Schätze

Traben-Trarbach. Wie können historische Dokumente, Bilder und Zeitzeugnisse dauerhaft bewahrt werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich die neue Initiative „Digitalarchiv Zeitreise“, die im Alten Bahnhof Traben ihre Auftaktveranstaltung feierte. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung und erlebten spannende Einblicke in das ambitionierte Digitalisierungsprojekt.

Bild: VG Traben-Trarbach

Die Initiative, die als Teil des Fördervereins für Ehrenamt und Kultur der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach agiert, verfolgt ein klares Ziel: historische Dokumente, Bilder und Erinnerungen für kommende Generationen zu sichern und digital zugänglich zu machen. Dafür wurde ein „Lifetime Cloudspeicher“ eingerichtet, der als sicherer digitaler Heimathafen für private und institutionelle Archivare dienen soll.

Das Kernteam um Egbert Weißgerber (IT-Projekt- und Archivmanager), Peter Storck (Öffentlichkeitsarbeit), Rüdiger Schneider (Fotos und Nachbearbeitung) und Günther Räsch (Web- und IT-Projektmanager) präsentierte die Struktur und Arbeitsweise des Archivs. Besonders eindrucksvoll war die Demonstration der OCR-Technologie (Optical Character Recognition), die gescannte Texte durchsuchbar macht.

So funktioniert die Digitalisierung

Der Archivierungsprozess der Initiative umfasst drei zentrale Schritte:

  1. Hochwertige Digitalisierung: Dokumente und Fotos werden gescannt oder fotografiert, Farben und Kontraste optimiert und mit Schlagworten sowie Beschreibungen versehen.

  2. Wissensaufbereitung: Freiwillige sichten das Material, ergänzen Hintergrundinformationen und „georeferenzieren“ die Artefakte für eine präzisere Verortung.

  3. Zeitzeugen-Interviews: Ältere Mitbürger teilen ihr Wissen und persönliche Erinnerungen, um den historischen Kontext zu vervollständigen.

Durch diesen ganzheitlichen Ansatz stellt das Digitalarchiv Zeitreise sicher, dass nicht nur Bilder und Dokumente erhalten bleiben, sondern auch das Wissen dahinter für die Nachwelt festgehalten wird.

Blick in die Zukunft: Virtual Reality und Filmscanner geplant

Egbert Weißgerber gab zudem einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Geplant sind unter anderem ein Filmscanner zur Archivierung alter Filmaufnahmen und eine 360°-Rundumkamera, um historische Orte in Virtual Reality (VR) erlebbar zu machen. Marcus Heintel, Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Vorsitzender des Fördervereins, lobte das Projekt als wertvollen Beitrag zur regionalen Geschichtsaufarbeitung und rief dazu auf, die Initiative durch ehrenamtliche Mitarbeit oder zweckgebundene Spenden zu unterstützen.

Live-Demonstrationen und reger Austausch

Nach den Präsentationen konnten die Besucher selbst aktiv werden: Beim Scannen alter Bücher oder der digitalen Textsuche erhielten sie einen praktischen Eindruck von der Arbeit des Digitalarchivs. Das große Interesse an der Veranstaltung zeigt: Das Bedürfnis, historische Schätze zu erhalten, ist in der Region stark ausgeprägt. Zahlreiche Besucher signalisierten ihre Bereitschaft, sich aktiv einzubringen.

Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten sind auf der Website www.digitalarchiv-zeitreise.de zu finden.


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