gepostet von Julia Borsch

Sommerzeit: Wildunfall-Risiko steigt

Region. Das rät der ADAC Mittelrhein - ADAC Experte Christian Schmidt gibt Tippe für sicheres Fahren.
Am letzten Sonntag im März werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Dadurch erhöht sich das Risiko für Wildunfälle.

Am letzten Sonntag im März werden die Uhren auf Sommerzeit umgestellt. Dadurch erhöht sich das Risiko für Wildunfälle.

Bild: ADAC Presse

Mit der Umstellung auf die Sommerzeit am kommenden Wochenende warnt der ADAC Mittelrhein vor einer erhöhten Gefahr von Wildunfällen. Der morgendliche Berufsverkehr fällt nun in die Dämmerung – eine Zeit, in der Wildtiere wie Rehe und Wildschweine besonders aktiv sind. Gerade Straßen durch Waldgebiete und entlang von Feldern gelten als besonders risikobehaftet.

„Wildtiere folgen ihrem natürlichen Rhythmus und kennen keine Zeitumstellung“, erklärt Christian Schmidt, Verkehrsexperte beim ADAC Mittelrhein. Zudem könne die Zeitumstellung den Biorhythmus der Fahrer stören und die Konzentration beeinträchtigen – ein zusätzlicher Risikofaktor im Straßenverkehr.

Der ADAC rät Autofahrern, insbesondere in Wildwechselzonen die Geschwindigkeit zu reduzieren, aufmerksam zu fahren und bei Sichtung von Wildtieren nicht unkontrolliert auszuweichen. Auch ausreichend Abstand zum Vordermann kann helfen, Gefahrensituationen zu entschärfen.

Christian Schmidt gibt folgende Tipps:

  • Geschwindigkeit reduzieren, besonders in gekennzeichneten Wildwechselzonen
  • Bremsbereit sein und Fahrbahnränder aufmerksam beobachten
  • Bei Wildtieren am Straßenrand: Tempo drosseln, hupen und abblenden
  • Nicht unkontrolliert ausweichen - Gefahr von Frontalzusammenstößen
  • Mit mehreren Tieren rechnen: Rehe und Wildschweine sind oft in Gruppen unterwegs
  • Ausreichend Abstand zum Vordermann halten

„Wer an kritischen Stellen statt mit 80 nur mit 60 km/h fährt, hat deutlich bessere Chancen, rechtzeitig bremsen zu können, da sich der Anhalteweg um rund 20 Metern verkürzt", betont Schmidt. „Ein angepasstes Tempo kann den Unterschied zwischen einem Beinahe-Unfall und einer Kollision ausmachen."

 

Kommt es dennoch zu einem Wildunfall, sollten Fahrerinnen und Fahrer Ruhe bewahren.

Tipps für das Verhalten nach einem Wildunfall:

  • Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern
  • Warnweste anziehen und Warndreieck aufstellen (mindestens 150 Meter Abstand)
  • Polizei oder Jagdpächter verständigen
  • Verletztes Wild nicht anfassen
  • Wildschadenbescheinigung für Versicherung ausstellen lassen
  • Totes Wild nicht mitnehmen - dies gilt als Wilderei

 

Laut Statistik kam es 2023 zu rund 280.000 Wildunfällen in Deutschland – durchschnittlich alle zwei Minuten. In den meisten Fällen übernimmt die Teilkaskoversicherung die Schäden, sofern Haarwild wie Rehe oder Wildschweine betroffen sind. Bei Unfällen mit Vögeln greift hingegen nicht immer die Teilkaskoversicherung. In diesen Fällen kann möglicherweise die Vollkaskoversicherung einspringen. Schmidt warnt jedoch: „Zu beachten ist, dass die Inanspruchnahme der Vollkaskoversicherung zu einer Rückstufung in eine ungünstigere Schadenfreiheitsklasse führen kann.“

Der ADAC ruft dazu auf, in den kommenden Wochen besonders wachsam zu fahren – auch mit Blick auf vermehrt aktive Zweiradfahrer im Frühling. Umsichtiges Verhalten könne nicht nur Unfälle verhindern, sondern auch Leben retten – sowohl von Menschen als auch von Tieren.

 

Quelle: ADAC Mittelrhein

 


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