Eifeler "Weihnachtsleise"
Eine Leise oder Leis ist ein mittelalterliches deutschsprachiges Kirchenlied, vielmals auch mit Dialekttext. Der Begriff stammt von Kyrie eleison (griech.), was "Herr, erbarme dich" bedeutet. Meistens enden die Strophen entsprechend mit diesem Ruf: Kyrie eleis, Kirleis oder Kyrie eleison. Leisen entstanden im 10. und 11. Jahrhundert als meist einstrophige kurze Antworten in der Volkssprache auf Gesänge in Messfeiern, insbesondere zu Sequenzen an hohen Festtagen des Kirchenjahres. Auch wurden sie bei Prozessionen gesungen. Leisen sind somit Ausdruck tiefer Volksfrömmigkeit
In der Eifel bekannt war das Weihnachtsliedchen "O dau, mei kle' Kand", das wohl aus Lützkampen stammt und nunmehr neu vertont wurde. Dank einer Initiative von Werner Pies aus Bitburg und weiterer Unterstützer wurde es im letzten Jahr neu zum Leben erweckt.
Das fast vergessene Weihnachtslied hat einen volkstümlich-melodischen Hochwert und könnte das "Stille Nacht, Heilige Nacht" der Eifel sein.
Alt-Eifeler Wiegenlied zur Weihnacht:
Oh, dau, me kla Kand,
nu schlof es e Saatz,
Wat leist dou su gaanz,
op eiiskaaler Plaaz.
Kle Kriemelche dau,
bas Marei sei Schaatz,
nu maach well dei Lichtcher schen zu.
Ref.:
Sed ruhisch, dat Kand
hät gäre sei'n Ruh,
oh dau, mei leif Kand.
Marei bett fir ees.
Kyrie eleis.
Oh dau, me kla Kand,
wän hät et gedoscht?
Schlof fest op dei'm Strieh,
gett frostisch dies Noscht,
dei Stäre steht hie,
mir dohn op dech oscht,
nu maach well dei Lichtcher schen zu.
Text: Joachim Schröder