gepostet von Julia Borsch

Die Eifel leuchtet dem neuen Jahr entgegen

Region. Einen neuen Beitrag der beliebten Reihe "Eefeler Verzellcher" liefert Autor Joachim Schröder.

Eine weihnachtliche Grußkarte aus dem Jahr 1904, Prüm

Eine weihnachtliche Grußkarte aus dem Jahr 1904, Prüm

Bild: Archiv Joachim Schröder

Die Nordeifel kennt die Printen, jenes leckere Gebäck, das gerade in der Weihnachtszeit zu Ehren kommt. Die Vulkaneifel kredenzt Adventsliköre mit Spezialkräutern und Mixturen, in Prüm gibt es feinen Spekulatius und einen "Glückwein".

Hier erklingen am Vorabend des ersten Advents zudem harmonische Klänge auf dem Hahnplatz - das Turmblasen hat eine über 40-jährige Tradition. In verschiedenen Klöstern gibt es Weihnachtskonzerte und in vielen Dörfern haben Ausstellungen Konjunktur. Die Krippana in Losheim ist ein Touristenmagnet, in Monschau und in Manderscheid locken die "lebende Krippen", viele Dörfer in der Westeifel bieten Nikolaus- und Weihnachtsmärkte. Ein besonders attraktiver Markt hat sich im Künstlerort Weißenseifen etabliert. In einem natürlichen Ambiente zeigen kleine und große Künstler ihr Können: Vom Kerzendreher, Glasbläser bis zum Spielzeugmacher sind viele Anbieter in dem besonderen Ambiente der Waldsiedlung präsent. Naturnähe und Originalität prägen diesen "heimeligen" Weihnachtsmarkt, der nichts Spektakuläres zu bieten hat - dafür umso mehr Einmaliges.

Weitere Weihnachtsmärkte mit einem hohen Maß an Ausstrahlung finden alljährlich in Monschau, Bad Münstereifel und Kronenburg statt. Das bauliche "Ambiente" und die Idylle der beiden Orte sorgen gerade in den beiden Burgflecken für Intimität und Beschaulichkeit. In Monschau ergänzen zudem das "Weihnachtshaus" und die Glashütte das attraktive Angebot an hochwertigen Advents- und Weihnachtsartikeln.

Besonders groß herausgekommen sind in den letzten Jahrzehnten Basare, die zumeist von Frauengemeinschaften oder kirchlichen Gruppen organisiert werden. Selbst kleinste Dörfer bieten solche "Märktchen", die sich steigender Beliebtheit erfreuen. Eine große Vielfalt kennzeichnet sie, ergänzt wird das Angebot durch musikalische Beiträge, kleine Präsentationen und Gaumenfreuden. Der Erlös fließt vielfach in gemeinnützige Projekte.

Auf dem Eifeler Buchmarkt hat sich Erstaunliches entwickelt. Nicht nur Brauchtum und Romane haben Konjunktur, auch spezielle Weihnachtsliteratur hat sich fest etabliert. Ob Gedichtsammlungen, Erzählungen oder Rezeptbücher - der Literaturmarkt ist enorm gewachsen - auch ein Stück Identität.



Der Begriff

Advent (lateinisch adventus) bedeutet Ankunft. Die Adventszeit ist die festlich begangene Zeit der Vorbereitung und Erwartung der Ankunft Christi. Das Licht ist ein Symbol für Hoffnung und die Abwehr des Bösen, und es vertreibt die Dunkelheit. Für die Adventszeit wird ein Kranz aus Tannenzweigen gebunden, auf dem vier Kerzen angebracht werden.

Ursprung der Adventszeit
Erstmals im 5. Jahrhundert wurde im Gebiet um Ravenna (Italien) Advent ansatzweise gefeiert. In Rom wurde erst im 6. Jahrhundert von Papst Gregor dem Großen die Adventsliturgie in ihren Grundzügen festgelegt. Er setzt dabei erstmals die Zahl der Adventsonntage auf vier fest. Die vier Wochen sollen symbolisch auf die 4000 Jahre hinweisen, die die Menschheit nach kirchlicher Rechnung auf die Ankunft des Erlösers warten musste. Papst Pius V. schrieb dann endgültig die römische Adventsliturgie für die Kirche nieder.

 

Text: Joachim Schröder


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