Stiftung gegen die Not im Verborgenen
Kalterherberg (Fö). 2017 war es, als Herbert Prümmer anlässlich seines 70. Geburtstages beschloss, der Gesellschaft und besonders seinem Heimatort etwas zurück zu geben. »Ich habe in meinem Leben großes Glück gehabt, so geht es nicht jedem«, weiß der gebürtige Kalterherberger. Der pensionierte Bauunternehmer lebt zwar in Aachen, ist seiner Heimat aber zeitlebens eng verbunden geblieben. Sein Ansinnen war und ist es, armen und unverschuldet in finanzielle Not geratenen Menschen im Monschauer Stadtgebiet zu helfen. Verwitwete mit geringer Rente, Alleinstehende, Alleinerziehende, plötzlich in Not geratene oder von einem Schicksalsschlag getroffene Mitbürger gibt es doch in jedem Ort. Dafür stattete er die Stiftung mit dem Stammkapital aus, agiert sonst jedoch weitesgehend im Hintergrund.
Unterstützung von 80 Euro-Waldi
So wie es die ganze Stiftung hauptsächlich tut. »Wir sehen unsere Arbeit als Selbstverständlichkeit zum Wohle der Gesellschaft an. Daher hängen wir es nicht an die große Glocke und versichern ganz besonders den Betroffenen, die unsere Unterstützung erfahren, dass niemand davon erfährt«, unterstreicht Johanna Jansen. Sie bildet gemeinsam mit dem Stiftungsgründer, desssen Bruder Franz-Josef Prümmer und Kalterherbergs Ortsvorsteher Bernd Jakobs das Kuratorium. Es wird jeweils für vier Jahre bestellt und entscheidet über die Vergabe der Gelder. Diese setzen sich aus einem Teil des Stiftungsvermögens und aus Spenden zusammen. »Herbert Prümmer hat ein breites Netzwerk, das ihm regelmäßig finanzielle Unterstützung zukommen lässt«, weiß Johanna Jansen. Allen voran Walter Lehnertz, besser bekannt als »80 Euro-Waldi« aus der ZDF-Reihe »Bares für Rares«. Dieser hat bereits mehrere Auktionen und sogar ein Benefizkonzert zugunsten der »Zesame stonn«-Stiftung organisiert. Mehr als 40.000 Euro konnten so in den letzten sieben Jahren an hilfebedürftige Menschen verteilt werden. »Wir haben damit Brennmaterial oder eine Stromnachzahlung finanziert, bei der Anschaffung von Hilfsmitteln für körperlich eingeschränkte Menschen unterstützt oder Beerdigungskosten für Verstorbene, die keine Angehörigen mehr hatten, übernommen«, unterstreicht Jansen. Prümmer weiß das operative Geschäft bei ihr, die beruflich im Steuer-, Standes- und Sozialamt der Stadt Monschau tätig war, in besten Händen. Auch Mittagsverpflegung für Schulkinder oder Ferienfreizeiten für Heimbewohner wurden mit finanziert.
Der Schwerpunkt der Stiftung liegt auf Kalterherberg und den umliegenden Orten. »Als 2021 die Flut über unsere Region hereinbrach, waren wir auch zur Stelle. Da haben wir in Mulartshütte, Gemünd oder an der Ahr unterstützt«, nennen die Stiftungs-Vertreter ein Beispiel schneller und unbürokratischer Hilfe.
»Schaut hin, wo Hilfe gebraucht wird«, appelliert das Kuratorium an die Bürger im Stadtgebiet. Denn oft scheuen sich Bedürftige, ihre Not zu schildern oder Hilfe anzunehmen. Schließlich ist »Zesame stonn« für die Ehrenamtler der Stiftung der Leitgedanke.
Helfen und unterstützen
Jeder, der Hilfe braucht oder jemanden kennt, der Unterstützung benötigt, kann sich vertrauensvoll an eines der Kuratoriums-Mitglieder wenden oder den »Kummerkasten« am Kalterherberger Dorfhaus nutzen. Direkten Kontakt kann man mit Johanna Jansen via E-Mail jansen.johanna@t-online.de oder unter Tel. 0151/58507857 aufnehmen.
Spenden, die dem Stiftungszweck dienen, sind willkommen an Herbert Prümmer Zesame Stonn Stiftung, IBAN DE23 3905 0000 1073 0666 47 (Sparkasse Aachen). Die Stiftung garantiert, dass Spendengelder zu 100 Prozent weitergegeben werden. Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt.