Thomas Förster

Mehr als 120 Wildkatzen im Nationalpark

Eifel. Wildkatzen, Wölfe, Brände oder Besucherlenkung: Die Nationalparkverwaltung Eifel stellt den Jahresbericht 2023 vor.

NAtionalpark Eifel. Dass sich der graue »Eifeltiger« im Nationalpark Eifel besonders wohlfühlt ist bekannt. Genaue Zahlen zum Bestand der Wildkatzen lagen bislang nicht vor. »Jetzt können unsere Forschenden erstmals mit stichhaltigen Fakten aufwarten: 121 Wildkatzen wurden konkret erfasst«, so Michael Lammertz, kommissarischer Leiter der Nationalparkverwaltung Eifel. Fortschritte weist auch die Prävention vor Vegetationsbränden vor. Erstmals gibt es für die landkreisübergreifenden Kooperationspartner der Feuerwehren eine »Waldbrandeinsatzkarte Nationalpark Eifel«. Zudem weist der Einfluss des Digitalen Besuchsmanagements auf die großen Wander-Apps und digitalen Karten Erfolge vor. Noch mehr erfahren Interessierte im druckfrischen Jahresbericht, den die Nationalparkverwaltung im Nationalpark-Zentrum Eifel in Vogelsang vorgestellt hat.

Insgesamt 121 Wildkatzen-Individuen haben Forschende der Nationalparkverwaltung nachgewiesen – ertappt von Fotofallen und identifiziert anhand genetischer Analysen. Dabei handelt es sich um 81 Kuder und 40 Katzen. »Es ist von einem mehr oder weniger ausgeglichenen Geschlechterverhältnis auszugehen, weshalb wir mit noch mehr Wildkatzen rechnen, als nun nachgewiesen. Damit liegen erstmals standardisierte Daten für den Bestand der Wildkatze vor«, freut sich der verantwortliche Zoologe Sönke Twietmeyer vom Fachgebiet Forschung und Dokumentation in der Nationalparkverwaltung Eifel.

Um den Bestand zu ermitteln, verwenden die Forschenden bei dieser Monitoringmethode zum Anlocken der Wildkatze Stöcke, die mit Baldriantinktur eingesprüht sind. Dieser Duft ist für die »Eifeltiger« unwiderstehlich – Kuder scheinen stärker angelockt zu werden, als ihre weiblichen Artgenossen und durchstreifen größere Gebiete. Vom Geruch angelockt, reiben sich die Tiere an den Stöcken und hinterlassen dabei Haare mit ihrer DNA. Auch Totfunde von Wildkatzen, die beispielsweise dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen sind, werden untersucht. Bisher gab es im Nationalpark Eifel keine standardisierte Erfassung zum Bestand dieser wichtigen Charakterart, sondern nur Schätzungen.

Dass nicht nur Wildkatzen, sondern auch Wölfe durch den Nationalpark streifen, zeigen deren Hinterlassenschaften, Fotofallen und Sichtungen. Das bereits seit 2022 bekannte Wolfsrudel aus der belgischen Nachbarschaft hat seine Aktivität in 2024 auf den Nationalpark Eifel ausgedehnt. Insgesamt wurden bis zu sieben Tiere nachgewiesen. Nähere Informationen dazu gibt das LANUV unter https://wolf.nrw/wolf/de/nachweise Die Landwirtschaftskammer NRW informiert zu Präventionsmaßnahmen für Weidetierhaltende unter https://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/tierproduktion/herdenschutz/index.htm

Ein Meilenstein in der Besucherlenkung innerhalb der Nationalparkgrenzen ist das Bereinigen der Google Maps-Karte, so dass nun nur noch die freigegebenen Wege angezeigt werden. Das schafft Klarheit für Alle, die im Nationalpark Eifel Erholung suchen.


Meistgelesen