Für den Ernstfall gerüstet
Eine Unachtsamkeit eines Staplerfahrers hat auf dem Gelände des Medienhauses Weiss zu einem Großeinsatz von Rettungskräften geführt - glücklicherweise nur als Übung von Maltesern und Feuerwehr.
Imgenbroich (Fö). Blaulicht und Martinshorn waren in großer Zahl im Imgenbroicher Gewerbegebiet zu sehen und zu hören. Grund war eine Katastrophenschutz-Übung von knapp 40 Rettungskräften aus der Region. »An der heutigen Übung nahmen 22 ehren- und hauptamtliche Helfer der Malteser Gliederungen Monschauer Land, Eschweiler und Düren mit vier Rettungswagen und der Einsatzleitwagen teil - zudem waren 14 Wehrleute der Löschzüge Imgenbroich-.Konzen und Monschau-Altstadt vor Ort«, erklärt Martin Blum, stellvertretender Referent Sanitätsdienste der Malteser im Monschauer Land.
Zum Szenario: Ein Staplerfahrer, der mit einer Palette Beilagen durch die Halle fährt , stößt beim Rangieren an eine Tonne, die mit einerchemischen Flüssigkeit (Säure) gefüllt ist. Die Tonne fällt um und das ätzende Reinigungsmittel läuft aus. Der leicht unter Schock stehende Fahrer und ein weiterer Kollege versuchen noch die Flüssigkeit aufzuwischen und kommen dabei an den Unterarmen mit der Flüssigkeit in Kontakt. Da der Dampf der Flüssigkeit sich durch die Lüftungsanlage schnell in weitere Räume des Betriebs ausbreitet, klagen einige Mitarbeiter bereits über Atembeschwerden, Kopfschmerzen und Husten. Es wird Hilfe alarmiert.
»Es ist wichtig, dass unsere Rettungskräfte solche größeren Einsatzlagen regelmäßig trainieren - gerade dabei auch die Zusammenarbeit mit anderen Gliederungen oder der Feuerwehr«, unterstreicht Martin Blum, der für die Malteser Monschauer Land den Einsatz geplant hat und nun schaute, wie die Kollegen agieren. Den Einsatz der Wehrleute koordinierte Tobias Visser von der Imgenbroich-Konzener Feuerwehr.
Wichtig für Helfer und Unternehmen
Rasch rücken die ersten Rettungswagen an, bergen Verletzte, fordern weitere Hilfskräfte an. Zügig wird eine zentrale Patientenablage eingerichtet, wo die betroffenen Mitarbeiter untersucht werden können.
»Das extra für die Übung aufgestellte Szenario galt es gemeinsam im Team zu lösen und die Kommunikation zwischen dem Rettungsdienst und der Feuerwehr zu trainieren«, so Malteser-Pressesprecherin Rebecca Thelen, die selbst als »Opfer« im Einsatz agierte. Insgesamt 17 Patienten konnten geborgen und versorgt werden.
»Zum Schutz unserer Mitarbeiter ist es wichtig durch solch eine Übung zu sehen, wie gut wir für den Ernstfall aufgestellt sind und wo noch Schwachstellen liegen«, versichert Axel Wilden, stellvertretender Betriebsleitung bei Weiss-Druck, der bei der »Übung« mitgespielt und das Medienhaus für das Katastrophenszenario vorbereitet hat.
Zufrieden wurde nach mehrstündigem Einsatz die Übung beendet und doch waren sich alle Beteiligten einig, dass man sich möglichst nicht für einen Ernstfall wiedersehen müsse.