Eifel-Oscar für vier Nordeifeler Unternehmen
Mit dem EIFEL Award ehrt die Zukunftsinitiative Eifel Initiativen, Projekte und Unternehmen, die sich durch beispielhaftes Engagement sowie vorbildliche Initiativen verdient gemacht haben. 2023 stand »Nachhaltigkeit« im Fokus.
Eicherscheid (Fö). In der Tenne in Eicherscheid wurde der EIFEL Award 2023 vergeben. Der Preis ging an 36 Unternehmen, die eines gemeinsam haben: Sie haben vorbildliche Konzepte und Ideen, um das große Zukunftsthema Nachhaltigkeit in ihren Betrieben und für ihre Kunden konkret werden zu lassen.
»Die Eifel lebt vom Markendreiklang als Wirtschaftsstandort, Tourismusstandort und Regionalmarke«, versichert Andreas Kruppert, Landrat des Eifelkreises Bitburg-Prüm und Präsident derZukunftsinitiative Eifel. Das Wohlergehen der Betriebe zu schützen sei Aufgabe aller, um die Unternehmenskultur für künftige Generationen zu sichern.
»Hidden Champions sind krisenresistent«, weiß Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, der dem Präsidium der Zukunftsinitiative Eifel angehört. » Unternehmen, die in umweltfreundliche Praktiken investieren und Maßnahmen ergreifen, profitieren nicht nur von Kosteneinsparungen, sondern stärken auch ihre Marktposition.«
Und Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart zeigte mit einem Querschnitt durch die Gemeinde auf, warum mit der Preisverleihung in der Tenne genau richtig sei. »Wir produzieren 200 Prozent unseres Strombedarfs selbst aus regenerativen Energien, haben mit unserem Bürgerwindpark bundesweit Aufmerksamkeit erlangt und sind hier in der guten Stube der Gemeinde, die durch enorme Kraftanstrenung in Eigenleistung errichtet und von einer ausgezeichneten Dorfgemeinschaft mit Leben gefüllt wird.«
Die Eifel ist als Wirtschaftsregion in besonderer Weise abhängig von Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz. Denn ihre hohe Lebensqualität ist ein wichtiger Standortfaktor. Darüber hinaus basieren viele Betriebe auf intakter Natur, vom touristischen Betrieb über die Produzenten etwa von Lebensmitteln bis hin zum Dienstleister für nachhaltige Lösungen. Der breit gefächerte Branchenmix von solidem Handwerk bis zur innovativen Hightech macht die Eifel stark und zukunftsfähig. Herausforderungen wie etwa der immer dringlicher werdende Klimaschutz werden aktiv angenommen, denn die Unternehmer verfügen über Tatkraft und Bodenständigkeit, sie sind optimistisch und gemeinschaftlich orientiert. Mit ihrem Standort sind sie eng verwurzelt und wissen, was Verbindlichkeit bedeutet. Sie verwirklichen jeden Tag den Slogan »Wir. Leben. Eifel.« An einem Strang ziehen bedeutet für sie: Nachhaltigkeit ist keine Theorie, sondern alltägliche Praxis – damit das Fundament der Eifel stark bleibt. Ökonomie und Ökologie gehören zusammen.
Eifel-Bank, schwartz, myrenne und Schiller
Zu den Preisträgern zählen je zwei Unternehmen aus den Gemeinden Roetgen und Simmerath:
Verantwortungsvoll und zukunftsorientiert zu handeln ist das Bestreben der Raiffeisenbank Eifel. Nachhaltigkeitsmanagerin Alena Voßen setzt auf die Einsparung von CO2, selbsterzeugten Strom und die sukzessive Optimierung der Arbeitsprozesse. »Wir nutzen 100% Ökostrom in allen Filialen und stellen auch selbst Strom her. Insgesamt haben wir sechs Photovoltaikanlagen, welche jährlich 37,61 Tonnen CO2 einsparen«, erklärt sie. Darüber hinaus gehört man einem Nachhaltigkeitsnetzwerk der umliegenden Volks- und Raiffeisenbanken an.
Die schwartz GmbH aus Rollesbroich achtet bei der Herstellung ihrer Anlagen sowie bei der Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen darauf, dass alle hiervon ausgehenden Auswirkungen auf Umwelt und Klima so gering wie möglich gehalten werden und die Produkte einen positiven Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz bei unseren Kunden leisten. Wesentliche Bestandteile der Anlagen wie z. B. Stahlgehäuse und Schaltanlagen werden von regioanlen Lieferanten geordert und Verpackungen bestmöglichst wiederverwendet.
Alle Mitarbeitenden der myrenne GmbH aus Roetgen sind dazu aufgefordert sich Gedanken über alle Themen der Nachhaltigkeit, Ressourcen-, Energieeffizienz zu machen. Es gibt ein »Green-Team« und einen Fuhrpark, der sukzessive umgestellt wird. Qualität, Langlebigkeit der Produkte und das notwendige Bereitstellen von Ersatzteilen ist dem Spezialisten für Gesamtlösungen im Maschinenbau wichtig. Eine PV-Anlage samt Pufferspeicher ist in Roetgen gelebte Praxis.
Produkte energieeffizient gestalten und mittelfristig eine CO2-neutrale Produktion zu erreichen ist das Ziel der CFM Schiller GmbH aus Roetgen. Produktiver und zukunftsorientiert zu handeln ist eine wichtige Aufgabe im Arebtsialltag. Der Fuhrpark wird Schritt für Schritt elektrisiert - vier Ladesäulen, welche durch eine 333kWp Photovoltaikanlage gespeist werden, werden mit eigenem Strom versorgt.
Preisträger aus Eifel und Ardennen
Der EIFEL Award wird seit 2009 von der Zukunftsinitiative EIFEL (ZIE) verliehen. Zu den Preisträgern seitdem gehören unter anderem produzierende Betriebe ebenso wie Kultureinrichtungen, soziale Projekte ebenso wie Start-ups. Die gesamte Palette der Eifeler Wirtschaft wird abgebildet. n Im nächsten Jahr wird der Schwerpunkt auf »Digitalisierung« gelegt. Weitere Infos: https://wirtschaft.eifel.info/eifelaward