Thomas Förster

Erste »gesunde Kommune« Deutschlands

Nideggen. Eine außergewöhnliche und besondere Auszeichung hat die Stadt Nideggen kurz vor Weihnachten erfahren.

Bild: Stadt Nideggen

Nideggen. Bürgermeister Marco Schmunkamp durfte Gast sein auf den achten »Petersberger Präventionsgesprächen« und auch die sowohl positiven als auch negativen Erfahrungen aus kommunaler Sicht in Bezug auf die Umsetzung eines Kommunalen Gesundheitsmanagements vortragen.

Diese Veranstaltung wird durchgeführt von der GPeV (Gesellschaft für Prävention), die neben vielen Projekten unter anderem mit dem Städte- und Gemeindebund die spezielle und bedeutende Rolle der Kommunen verifiziert hat.

»Weil wir als Stadt Nideggen in den vergangenen Jahren sehr viele richtungsweisende Entscheidungen getroffen haben zum Wohl unserer Einwohner, durften wir dabei sein«, freut sich der Bürgermeister. Und dies blieb in der Präventionswelt nicht unentdeckt, weil man sich oft qualifizierter Beratung und Unterstützung erfreut. DSPN, jetzt umfirmiert zu eco-partner, ist beispielsweise ein fester Partner auch der GPeV und konnte das deutschlandweite Modell der Gesundheitslotsen in Nideggen mit Unterstützung der IKK classic pilotieren. »Darüber hinaus arbeiten wir viel und oft mit den Gesundheits-/Krankenkassen zusammen, die ebenfalls alle das Thema Prävention im Blick haben. Dadurch wurde von dort erkannt, dass wir als Stadt in allen Handlungsfeldern das Thema Gesundheit mindestens indirekt mitdenken«, so Schmunkamp.

Der Bürgermeister nennt die prägendsten Schritte, die aufzeigen, dass sehr viel für die Lebensqualität in dem Stadtgebiet getan wird, mal dargestellt:

Das Projekt »Bewegt aufwachsen« unterstützt von der TKK mit Kitas und Grundschulen wurde verstetigt und nach Projektende weitergeführt und sogar verbessert.

Die Demografie-Simulation 2050 bahnte den Weg für eine nachhaltige Ausrichtung der Entscheidungen. Der Stadtsportverband hat daraufhin ein Sportstättenkonzept verabschiedet als Grundlage für Förderentscheidungen.

Drei Integrative Sportstätten entstanden und die Dorfplätze wurden umgebaut zu Mehrgenerationenplätzen

Das Freibad Abenden wird mit einer Förderung von 1,5 Millionen Euro in die Zukunft geführt.

Das multifunktionelle Bewegungszentrum in Nideggen ist im Entwicklungskonzept verortet.

Mit großer Unterstützung von DSPN, jetzt umfirmiert zu eco-Partner, und IKK-Classic wurden die Gesundheitslotsen ausgebildet und bekamen einen festen, beratenden Sitz in allen Ausschüssen der Stadt.

Die Schulhöfe werden in eine naturnahe und klimagerechte Nutzung überführt.

Im Stadtentwicklungskonzept wurde das Themenfeld Gesundheit platziert und mit Maßnahmenkatalog versehen.

In allen Entscheidungen sind ausgiebige Beteiligungsverfahren vorgesehen, in denen sich die Bürger einbringen können

Wem der Corporate Health Award für das Betriebliche Gesundheitsmanagement ein Begriff ist kennen darüber auch die zertifizierende Stelle, EOPD Research. Diese erarbeitete 50 Kriterien speziell für Kommunales Gesundheitsmanagement, die abgefragt und bewertet werden. Kürzlich fand diese Zertifizierung in Nideggen statt. Nach einer Begehung des Stadtteils Nideggen mit den markantesten Entwicklungsflächen wurden intensiv die Struktur und die Handlungsfelder auseinandergenommen.

Als Schmunkamp dann gebeten wurde über die Entwicklungen in Nideggen zu berichten, wurde ihm das Zertifikat »Gesunde Kommune« überreicht. »Wir sind demnach sehr stolz in Nideggen, dass wir als erste Kommune Deutschlands diese Zertifizierung erhalten haben und unsere Ansätze als vorbildlich angesehen werden in Bezug auf unseren Beitrag ein ganzheitliches kommunales Gesundheitsmanagement für unsere Einwohner zu verfolgen«, so der Bürgermeister.


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