Auf dem Weg zur Klimaneutralität
Nordeifel (Fö). Auch in den Kommunen der Nordeifel ist das Thema »Nachhaltigkeit« längst angekommen. Die Gemeinde Simmerath hat mit ihrem Bürger-Windpark bundesweit Schlagzeilen gemacht. 192 Euro Steuerersparnis bringen die Windkraftanlagen auf Simmerather Gemeindegebiet jedem Einwohner - theoretisch zumindest. »Wir generieren Pachteinnahmen, Gewerbesteuer und 0,2 Cent pro Kilowattstunde tatsächlich eingespeister Strommenge«, erklärt Simmeraths Bürgermeister Bernd Goffart.
Wie ist der Status Quo bei Stadt Monschau und Gemeinde Roetgen?
13 Windkraftanlagen stehen bereits auf den Höfener Weideflächen; weitere fünf Anlagen befinden sich im Höfener Wald. Weitere Standorte sind in Planung.
Photovoltaikanlagen hat man auf den Dächern des St. Michael-Gymnasiums auf der Haag in Monschau und auf dem Sportheim Konzen. Weitere PV-Anlagen sind auf den Dächern der ehemaligen Hauptschule und für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Rohren geplant. Zusätzliche Dächer sollen belegt werden, soweit nach Prüfung die statischen Voraussetzungen gegeben sind und die Dächer nicht bald erneuerungsbedürftig sind.
Die Straßenbeleuchtung im Monschauer Stadtgebiet wurde bereits auf LED umgerüstet. Die Umrüstung der Objektanstrahlung ist derzeit in Arbeit.
Für das Rathaus, das St. Michael-Gymnasium und die Grundschulen Höfen, Konzen und Mützenich mit den zugehörigen Turnhallen wurden LEDs bestellt. Der Einbau erfolgt zeitnah.
Weiterhin sollen die Leuchtmittel in den Parkhäusern ausgetauscht werden. Bei einigen Lampenarten gibt es aufgrund des Alters keine Alternativen in LED - hier wird noch nach anderen Lösungen gesucht.
Ein Energiemanagement samt kommunaler Wärmeplanung ist in Planung.
Die Monschauer Verwaltung selbst ist ressourcenschonend unterwegs. So wurden Fahrradgaragen mit Ladeplätzen für Bedienstete eingerichtet, das Jobticket wird bezuschusst und E-Autos für die Stadtreinigung und Dienstfahrten beschafft. Es wird Recyclingpapier eingesetzt und die Digitalisierung der Verwaltung zur Einsparung von Papier und Druckkosten vorangetrieben. (laufender Prozess, z. B. Ratsinformationssystem, Dokumentenmanagementsystem etc.).
Eine Managerin für Klimaschutz
Mit Hannah Jansen hat die Gemeinde Roetgen eine Klimaschutzmanagerin eingestellt. Die Gemeinde Roetgen plant bis 2035 klimaneutral zu werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, sind diverse Maßnahmen im Bereich Klimaschutz derzeit geplant und bereits in Umsetzung. Ein Hauptthema des Klimaschutzes ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen (PV). Aus diesem Anlass führt die Gemeinde Roetgen derzeit eine Potenzialstudie zu Freiflächen PV-Anlagen durch. Zusätzlich werden Bürger der Gemeinde mit 200 € unterstützt, wenn sie sich ein Balkonkraftwerk anschaffen und installieren. Die Gemeinde selbst hat bereits eine größere PV-Anlage (96,75 kWp) mit Batteriespeicher auf dem Grundschuldach und überprüft derzeit einen weiteren Ausbau auf anderen kommunalen Liegenschaften.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die kommunale Wärmeplanung, die zum Jahresende starten soll. Die zukünftige klimaneutrale Wärmeversorgung der Roetgener Bürgerschaft stellt eine zentrale Herausforderung auf dem Weg zur Klimaneutralität 2035 dar. Zudem steht im kommenden Jahr die Erstellung eines Mobilitätskonzepts und eines integrierten Klimaschutzkonzepts an. Mögliche Maßnahmen sind die Stärkung des ÖPNV, der Ausbau der Infrastruktur für Elektromobilität sowie die nachhaltige Bildung und Partizipation der Menschen vor Ort.
Auch die Frage des Ausbaus der regenerativen Energie Wind ist ein Fokusthema in Roetgen. Derzeit sucht die Gemeinde einen geeigneten Projektpartner und plant noch in diesem Jahr interfraktionelle Workshops, um einen Bewerber auszuwählen.
Es gibt einen regen Austausch zwischen der frisch gegründeten Bürgerenergiegenossenschaft und der Verwaltung, zudem werden Klimaschutzaktionen angeboten. Im Rahmen dieser Aktionen bietet die Gemeinde den Bürger ab Ende September an, einheimische klimaresiliente Bäume zu bestellen, deren Kosten zur Hälfte von der Gemeinde übernommen werden.
Eine weitere geplante Aktion ist die Teilnahme an der Klimarallye, die kürzlich startete. Die Teilnehmenden können durch verschiedene Möglichkeiten, wie Umstieg vom Auto aufs Rad oder Verzicht auf elektrische Haushaltshilfen feststellen, welche CO2 Einsparungspotentiale im Alltag mit relativ geringem Einsatz realisierbar sind. Somit leistet jeder Teilnehmende einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz.
»Die Umsetzung und Realisierung weiterer möglicher Potenziale zur Verbesserung des Klimaschutzkonzeptes stehen im Fokus zukünftiger Maßnahmen«, unterstreicht Jansen.
Badischer Wein
n 150.000 Hektar Rebfläche auf einer Länge von 400 Kilometern;
n 2.000 Sonnenstunden
n Hauptrebsorten: Blauer
Spätburgunder, Müllerthurgau, Grauburgunder, Spezialität
Württemberger Wein
n 11.500 Hektar Rebfläche mit 16.500 Weingärtnerfamilien, davon sind 14.500 Mitglied in einer der 32 Genossenschaft.
n 70 Prozent der Reben sind Rote Sorte, Spezialitäten: Trollinger.
und Lemberger