

Strahlende Gesichter, aber auch nachdenkliche Worte prägten die Verleihung des Preises der Stiftung für ehrenamtliches Engagement in der StädteRegion Aachen. Das Motto des Stifterpreises 2018 lautete »Ehrenamt ist Kultur! Kultur ist Verständigung!«. Die Jury hat den Preis in vier Kategorien an außergewöhnlich gelungene Projekte vergeben: In der Kategorie »Eine überzeugende Idee« ging der Preis an den Blinden- und Sehbehindertenverein der StädteRegion Aachen. Diesem Verein geht es nicht nur um die Vertretung von Interessen. Vielmehr steht der Mensch im Mittelpunkt. Konkrete Hilfestellungen sollen den Alltag erleichtern und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Ein Schwerpunkt der Arbeit sind Hilfen für sehbehinderte Kinder im Vorschulalter. Eigens angeschaffte Bilderbücher, Medien und Hörbücher ermöglichen den Kindern den Zugang zu Geschichten und altersgemäßer Literatur. In der Kategorie »Nachwuchs mit Idealen« wurde der Verein MediNetz Aachen e. V. ausgezeichnet. Die Initiative setzt sich für die gesundheitliche Versorgung von Geflüchteten ein, die ohne Aufenthaltstitel und ohne Krankenversicherung in Aachen leben. Kein einfaches Thema! Die Menschen, um die es geht, leben in Ausnahmesituationen und es besteht die Gefahr, dass sie aus dem Blick geraten. Die Preisträger betonten, dass man sich mit der Auszeichnung etwas schwer getan habe, da sie für etwas vergeben wurde, was es eigentlich gar nicht geben dürfe. Aber, so betonten sie, medizinische Versorgung unabhängig vom Status sei ein Menschenrecht und müsse ohne Angst vor Repressalien wahrgenommen werden können. Man verstehe den Preis insofern als Eingeständnis, dass in diesem Bereich Handlungsbedarf bestehe. Stiftungsvorsitzender Helmut Etschenberg wechselte in seiner kurzen Antwort in die Rolle des Städteregionsrates und erklärte, dass die Botschaft und der eindringliche Appell nicht nur bei ihm, sondern bei allen Anwesenden angekommen sei. Er versicherte, dass man gemeinsam mit MediNetz nach Lösungen suchen werde. Die Auszeichnung in der Kategorie »Gemeinsam engagiert« erhielt die »AKV Sammlung Crous«. Die bedeutende Sammlung umfasst historische Objekte und Zeitdokumente mit Bezug zur Stadt und Region Aachen. Die ursprünglich private Sammlung von Helmut A. Crous, Journalist und Redakteur einer Aachener Tageszeitung und ehemaliger AKV-Präsident, ging nach seinem Tod an den Aachener Karnevalsverein. Hier wurde sie in eine gemeinnützige GmbH überführt und seither ständig erweitert. Neben Lithographien, Aquarellen und Gemälden gehören 5.300 Printmedien, 700 Originalgrafiken und 4.500 historische Postkarten zur Sammlung. Sie wird ehrenamtlich unterhalten, erweitert und bewahrt.