

Als Rainer Breuer anfing, sich für den Triathlon zu begeistern, hatte er mit Sport nicht viel am Hut. »Ich hab vorher Fußball gespielt«, erinnert sich Breuer, der in Adenau ein Fahrradgeschäft führt.
Angefangen hat seine Karrie mit einem Volklauf. »Danach bin ich in den Triathlonverein in Sinzig eingetreten«, erzählt Breuer. Das war im Jahr 1992. Elf Jahre hat der Hobbysportler gebraucht, um sich den Traum eines jeden Triathleten zu erfüllen: Breuer konnte in Hawaii beim legendären Ironman an den Start gehen. Dafür musste er sich in einem der Qualifizierungsläufe auf den oberen Rängen platzieren.
»Mein Sohn war damals als Kind häufiger dabei«, erinnert sich Breuer. David Breuer habe dann irgendwann das Interesse bekundet, selber einmal bei einem Triathlon mitzumachen. »Dass hat dann ziemlich gut geklappt«, lacht Rainer Breuer, denn die Formulierung ist eine ziemliche Untertreibung. David Breuer wurde von einem Trainer eines olympischen Stützpunktes angesprochen, wechselte auf dessen Anraten vom Gymnasium in Adenau zum Gymnasium am Rotenbühl in Saarbrücken – einer Schule, die den Schwerpunkt auf Sport setzt.
Profisportler
»Das war schon ein schwieriger Schritt mit 16 zuhause auszuziehen und ins Sportinternat zu gehen«, erinnert sich David Breuer. Heute ist er sicher, dass das seine beste Entscheidung war.
»Hätte ich das nicht gemacht, würde ich heute keinen Triathlon mehr machen«, sagt er. Durch die Konzentration auf den Sport, die an der neuen Schule gefördert wurde, begann er ein tägliches Training und entwickelte sich weiter.
Heute ist David Breuer professioneller Triathlet. Sein Leben dreht sich um den Sport.
»Es ist ein Fulltime-Job«, sagt er. 20 bis 25 Stunden in der Woche trainiert Breuer im Schnitt über das Jahr. Stehen Wettkämpfe an, steigt diese Zahl auf bis zu 35 Stunden an. »Drei bis vier Mal am Tag trainiere ich dann«, so Breuer. Das erfordert schon einiges an organisatorischem Aufwand. Wenn er am Wochenende in Adenau ist, trainiert der junge Profi-Sportler auch gerne mit seinem Vater. Es sei schön, so Breuer, wenn man dann zusammen laufen oder radfahren könne. Aktuell aber sind die beiden in unterschiedlichen Disziplinen unterwegs. Während Rainer Breuer die volle Distanz im Hobby-Bereich läuft, schwimmt und radelt. ist David Breuer im 70.3 als Profi am Start. Dabei wird bei jeder Disziplin exakt die Hälfte der Strecke überwunden (siehe Kasten).
Kreis schließt sich
Die Sprung zur vollen Distanz hat David Breuer fest im Trainingsplan. »In meinem Alter läuft aber noch niemand die volle Distanz«, erklärt der 25-Jährige. Dafür sei mehr Erfahrung und mehr Training nötig.
Ein Traum von Vater und Sohn ist es, einmal gemeinsam in Hawaii antreten zu können. Für David Breuer wäre das in besonders spannend, denn der Ironman-Lauf ist für die Profis zugleich die Weltmeisterschaft. »Und ich würde mit meinem Vater antreten, der mich zum Sport gebracht hat. Da würde sich der Kreis schließen.«
Ein Ironman-Wettbewerb umfasst 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen. Beim 70.3 werden die Strecken für jede Disziplin halbiert.