Nico Lautwein

Interview mit dem Trainer der FSG Ehrang-Pfalzel Benny Weiler

Trier. Der FSG-Trainer hat ein klares Ziel: "Wir wollen so lange wie möglich oben dabeibleiben".

Benny Weiler (42) ist seit der Saison 22/23 Trainer bei der FSG. Seit dieser Spielzeit trainiert er die "neue" 1. Mannschaft.

Benny Weiler (42) ist seit der Saison 22/23 Trainer bei der FSG. Seit dieser Spielzeit trainiert er die "neue" 1. Mannschaft.

Bild: Verein

Interview: Nico Lautwein

Wie verlief die Saisonvorbereitung aus deiner Sicht?

Die Trainingsbeteiligung war sehr hoch, die Jungs haben trotz Urlaub oder Verletzungen alle mitgezogen. Sie spüren den Konkurrenzkampf und jeder versucht, im Training sein Bestes zu geben. Vor allem ist da die Trainingsintensität auch sehr hoch. Es wird sehr wettkampfnah trainiert. Nur so werden auch alle besser. Das hat man auch in den vier Testspielen (gegen einen A-Ligisten, zwei B-Ligisten und ein C-Ligist) gemerkt, die wir alle gewonnen haben.

Wie zufrieden bist du mit dem aktuellen Stand der Saison?

Aktuell hatten wir zehn Spiele 23 Punkte, sieben Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage. Das Unentschieden gegen Hochwald ärgert mich ein wenig, da wir hinten raus viele Chancen ausgelassen haben und nicht das nötige Spielglück hatten. Beim Unentschieden gegen Tarforst waren wir 70 Minuten die bessere Mannschaft und sind nach dem 1:2 eingebrochen und haben die Kontrolle über das Spiel verloren. Aber mit dem bisherigen Verlauf bin ich sehr zufrieden, da wir noch keine Niederlage und die Pflichtsiege eingefahren haben.
Was hat sich für dich verändert und wie fühlst du dich in der "neuen" Position?
Ich stehe natürlich etwas mehr unter Druck, aber der neue Weg ist absolut spannend. Es beruhigt natürlich zu wissen, dass Vorstand und Sponsoren hinter mir stehen. Auch was die Manschaftsausrüstung betrifft. Während ich im letzten Jahr als Trainer der 2. Mannschaft noch Spieler abgeben musste, kann ich jetzt selber darüber entscheiden. Wir haben auch einen großen Kader, den ich selber auf 23 Spieler schrumpfen konnte. Also man hat etwas mehr Druck, aber auch viele Vorteile.

Wie stark ist der Austausch mit den Verantwortlichen?

Christoph Marzi unterstützt mich als Co-Trainer sehr. Wir tauschen uns in der Trainingsgestaltung häufig aus. Manchmal wechseln wir uns da auch ab, damit die Spieler variabel sind. Das Training soll den Jungs ja auch Spaß machen. Ansonsten spreche ich mit Chris auch die Aufstellung ab, das letzte Wort bleibt dann natürlich bei mir. Die Zusammenarbeit ist aber sehr eng. Die Kaderplanung wurde im engen Kreis mit den Verantwortlichen Frank Bertges und Peter Grundhöfer besprochen. Das sind kurze Gespräche bei uns, bei denen man immer schnell auf den gemeinsamen Nenner kommt. Was von der Vorstandsseite auch durch Sponsoren der Mannschaft bzw. dem Verein zur Verfügung gestellt wird, ist schon Wahnsinn. Das gibt's nicht in jedem Kreisligaverein. Hier erhalten wir alle notwendigen Trainingsutensilien wie neue Bälle, neue Leibchen, neue Hütchen oder auch eine Ballmaschine. Des Weiteren können wir den Spielern alle Trainings- und Präsentationsklamotten ohne Eigenanteil stellen. Dafür möchte ich Vorstand und Verein danken.

Wie würdest du deinen Spielstil und deine Coachingphilosophie beschreiben?

Ich versuche, einen engen und persönlichen Kontakt mit den Spielern zu pflegen. Wir sind aber immer noch im Hobbybereich tätig. Man ist nicht nur Trainer, sondern auch Erzieher und Pädagoge in einem. Deswegen ist es ganz wichtig, einen engen Kontakt zu den Spielern aufzubauen. Wir versuchen, die Jungs alle bei Laune zu halten. Das ist gerade bei den Spielern wichtig, die momentan keine Stammspieler sind. Mit nur 11, 12, 13 Leuten, überstehst du die Saison nicht oder erreichst nicht die gesetzten Ziele.
Ballbesitz ist wichtig. Solange wir den Ball haben, kann der Gegner kein Tor schießen. Der Aufbau hinten raus sollte ruhig sein, vorne sollten wir die Breite halten; auch Diagonalbälle streue ich ein. Geübt werden Kombinationen mit Kontrolle, Ballsicherheit und Passsicherheit. Vor allem ist es wichtig, dass die Jungs Spaß haben. Es ist immer noch ein Hobby, jeder arbeitet täglich acht bis zehn Stunden. Wir versuchen, unser Spiel zu spielen und uns nicht nach dem Gegner zu richten, sondern umgekehrt. So können wir ihn unter Druck setzen und die Kontrolle behalten: hohes Pressing, schnelles Umschaltspiel bei Ballgewinnen. Das ist im Kreisligafußball natürlich auch nicht immer so einfach.

Ihr seid immer noch im Kreispokal - Nur Bonusspiele oder habt ihr euch mehr vorgenommen?

Ich bin dort immer zwiegespalten. Ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass sich dort die Spieler auch gerne mal verletzen oder sich eine Sperre abholen. Aber hier in Ehrang muss ich sagen, dass die Jungs das sehr ernst und professionell sehen. Sie haben sehr viel Spaß im Kreispokal. Natürlich sind das irgendwo auch Bonusspiele, wo man vielleicht auch mal die Spieler spielen lassen kann, die nicht so die Stammkräfte sind, damit sie Spielpraxis bekommen. Aber die Spiele werden schon sehr ernst genommen und wir versuchen auch, so weit wie möglich zu kommen.

Welche Ziele hast du für die Saison und Zukunft?

Wir mussten uns natürlich nochmal komplett neuorientieren. Unser Ziel ist dieses Jahr, nicht unter Druck aufzusteigen, sondern wir wollen so lange wie möglich oben dabeibleiben und schönen Fußball spielen und uns erstmal finden. Das ist uns sehr gut gelungen, die Jungs ziehen da super mit, das ist ein eingeschworener Haufen. In der Zukunft wollen wir natürlich aus der B-Klasse raus und uns irgendwo in der A- Klasse etablieren. Da auch sehr gute Jugendnachgänge nachkommen, wird man in der ferneren Zukunft natürlich das Ziel haben, in die Bezirksliga aufzusteigen.

Was machst du in deiner Freizeit außerhalb des Fußballplatzes und der Arbeit?

Mein erster Ausgleich neben der Arbeit und dem Fußball ist die Familie. Ich habe seit knapp fünf Jahren eine Partnerin. Ich bringe eine Tocher von elf Jahren mit und sie einen Sohn von 13 Jahren. Wir haben jetzt auch nochmal Nachwuchs bekommen. Diesbezüglich setze ich meinen Fokus auf ein gesundes Familienleben, bei dem man viel unternimmt, und halte mich des Weiteren ein wenig im Fitnessstudio fit.


 


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