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Illuminale bringt Licht in Kaiserthermen und Palastgarten
Die Ruinen der Kaiserthermen sind rund 1700 Jahre alt und gehören heute zum UNESCO-Welterbe Trier. Die in der Antike nie fertiggestellte Badeanlage wurde bis zum Ende des Römischen Reichs als Kaserne genutzt. Im Mittelalter waren sie erst ein Steinbruch und später Teil der städtischen Wohnbebauung. Heute bilden sie für Fabian Lasarzik den idealen Ort für die von ihm kuratierte Illuminale 2018. "Die Kaiserthermen stehen nicht nur illustrativ für die Überreste eines antiken Bauwerks, sondern sie vermitteln uns frühe Zeugnisse und Grundlagen unserer urbanen und technisierten Welt. Das macht den Ort so magisch und attraktiv für eine zeitgemäße künstlerische Auseinandersetzung."
Inszenierung des Besonderen
Organisiert wird die in Trier beliebte Veranstaltung zum Herbstanfang von der Trier Tourismus und Marketing GmbH (ttm) in enger Kooperation mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE). "Ein ganz wichtiges Instrument für das Stadtmarketing ist immer das Inszenieren der Beson-derheiten einer Stadt. Und das sind in Trier natürlich die römischen Bauten. Deshalb werden wir in diesem Jahr die Kaiserthermen künstlerisch illuminieren und auch in Zukunft das römische Erbe zum Thema der Illuminale machen", sagt Norbert Käthler, Geschäftsführer der ttm. Dr. Marcus Reuter von der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz freut sich über die Kaiserthermen als Veranstaltungsort: "Die künstlerische Inszenierung ermöglicht es den Besuchern, die römische UNESCO-Welterbestätte – sprichwörtlich – in einem neuen Licht zu entdecken. Die Kaiserthermen sind als Ort lebendiger Geschichte ein idealer Standort für das Lichterfest." Für die Stadt Trier zähle die Illuminale mit mehreren Tausend Besuchern mittlerweile zu einer der wichtigsten Freiluftveranstaltungen des Jahres, betont der Beigeordnete der Stadt Trier, Thomas Schmitt. "Mit dem Palastgarten haben wir auch einen Ort für die Illuminale 2018 ausgesucht, der bei den Trierern sehr beliebt ist.""Industriekultur" als diesjähriges Motto
Das diesjährige Motto "Industriekultur" ist inhaltlicher Leitfaden für das künstlerische Konzept. So soll das Medium Licht nicht einfach nur präsentiert, sondern regelrecht greifbar gemacht werden, indem ein konkreter Bezug zu Ort, Thema und Zeit hergestellt wird. Ein Schwerpunkt wird daher Feuer sein: Die ursprünglichste Form künstlichen Lichts, Grundlage unserer Zivilisation und der späteren Industrialisierung, dient von jeher als Wärmequelle. Und diese Energie wussten auch die Römer in den antiken Thermen bereits eindrucksvoll zu nutzen. Für dieses Thema wird eine ungewöhliche Feuerinstallationen erstellt. Der Künstler und Feuerexperte Kain Karawahn erarbeitet mit circa 50 Oberstufenschülern ein spezielles Programm für die Kaiserthermen. Das soll – so Fabian Lasrzik – an beiden Illuminale-Abenden "die Besucher an verschiedenen Stationen und bei Führungen in den Thermen sowie im Palastgarten buchstäblich befeuern". Gespräche werden zurzeit im Bereich Laser und elektronische Musik mit Robert Henke sowie Margareta Hesse geführt. Unterstützt werden sie wahrscheinlich von dem führenden Laser-Animationsentwickler Michael Sollinger.Bürger sollen Illuminale aktiv mitgestalten
Wie in jedem Jahr werden auch in diesem Jahr die Bürger zu aktiven Mitgestaltern der Illuminale. Eine Einbindung von Schulen, der Universität sowie der Hochschule ist geplant. Das ist, so Norbert Käthler, ein ganz wesentliches Element einer Illuminale.Zur Person: Fabian Lasarzik
Fabian Lasarzik hat an der Universität Essen Kommunikationswissenschaft, Kunstwissenschaft sowie Anglistik studiert. Schon parallel zum Studium hat er begonnen in unterschiedlichen leitenden Positionen im Kulturbetrieb zu arbeiten. So war er beispielsweise Ausstellungsleiter bei der Expo 2000 sowie Geschäftsführer einer Ausstellungsgesellschaft für zeitgenössische Kunst, dann Leiter der Abteilung Kunst und Kultur der Stiftung Zollverein in Essen, deren späterer künstlerischer Leiter er für das UNESCO Weltkulturerbe Zeche Zollverein war. Hier hat er Ausstellungen, Musikfestivals und internationale Konzert – und Theaterprojekte kuratiert sowie Symposien konzipiert. Aktuell arbeitet der 47-Jährige als Freier Kurator und Kunstwissenchaftler. Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Auseinandersetzung mit Themen der industrialisierten Moderne sowie die künstlerische Reflexion hierüber. Sein besonderes Interesse gilt den zeitgenössischen elektronischen Künsten. Die Illuminale 2018 wird am Freitag, 28., und Samstag, 29. September, von 19 Uhr bis Mitternacht strahlen. Der Eintritt für Erwachsene in die Kaiserthermen kostet vier Euro. REDMeistgelesen
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