Die Handwerkskammer (HWK) Trier baut ein neues Berufsbildungs- und Technologiezentrums in der Loebstraße. Die Stadtwerke entwickeln in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Energie- und Technikpark (ETP) einen neuen Standort für technische Abteilungen. Diese räumliche Nähe und die damit verbundenen Standortvorteile möchten die beiden Partner zukünftig auf mehreren Ebenen nutzen.
Einen ersten Schritt auf diesem Weg gehen beide Kooperationspartner bereits ab 2016: Bis das neue Ausbildungszentrum fertiggestellt ist, nutzt die Handwerkskammer eine der ETP-Hallen als Ausweichfläche für die Aus- und Weiterbildungskurse der Maler und Lackierer, Fahrzeuglackierer, Raumausstatter sowie der Berufsorientierungsmaßnahmen. Dazu Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Bitter: "Wir müssen in den nächsten Jahren circa 120 Lehrgänge mit insgesamt etwa 1.300 Teilnehmern an alternativen Standorten unterbringen. Der Großteil der übrigen Lehrgänge können in den bestehenden Gebäuden der HWK stattfinden. Deshalb sind wir froh, dass wir mit vergleichsweise geringem Aufwand, eine der ETP-Hallen umrüsten können, um auch eine gleichbleibend gute Ausbildungsqualität für unsere Teilnehmer zu schaffen."
Zeitplan einhalten
Die SWT-Vorstände Dr. Olaf Hornfeck und Arndt Müller freuen sich, dass die Halle, die sich "in einem hervorragenden Zustand befindet", so schnell genutzt wird. "Natürlich müssen wir jetzt kurzfristig Ausbaumaßnahmen ergreifen – insbesondere in Sachen Heizung, Strom- und Wasserversorgung sowie Toilettenanlagen. Aber das bekommen wir hin und zwar so, dass die Infrastruktur auch später noch genutzt werden kann", erklären die SWT-Vorstände. Wichtig sei, dass der Zeitplan für die Entwicklung des Geländes eingehalten wird: Ab Mitte Dezember sollen die Plangrundlagen (Erschließungs- und Verkehrskonzept, Umweltaspekte, Nutzungskonzept, usw.) in einer frühzeitigen Bürgerbeteiligung offen gelegt werden. Ziel der Stadtwerke ist es, Anfang 2017 einen rechtskräftigen Bebauungsplan zu haben. Parallel dazu laufen derzeit die Ausarbeitung des Flächenbedarfs der unterschiedlichen Einheiten sowie die Entwicklung eines innovativen Energiekonzeptes auf Basis innovativer und Technologien und intelligenter Vernetzungen. Ab 2018 sollen die Betriebe einziehen.
Theorie und Praxis verbinden
OB Wolfram Leibe freut sich über diese Kooperation: "Im Norden der Stadt entsteht mit dem neuen BTZ eines der größten Bildungsprojekte des Handwerks in Rheinland Pfalz. In unmittelbarer Nachbarschaft entwickeln die Stadtwerke für die technischen Betriebe und einige städtische Einheiten den ETP. Durch die geplante Zusammenarbeit können wir Theorie und Praxis verbinden und damit nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen des demografischen Wandels schaffen. Das ist eine konkrete Antwort auf die Frage, wie man den drohenden Fachkräftemangel meistern kann."
Ausbildungskooperation
Erste positive Erfahrungswerte können SWT und HWK bereits zum Thema Ausbildungskooperation liefern. So wurden beispielsweise Auszubildende der Stadtwerke über zweieinhalb Monate in praxisnahen Grundkursen des SHK-Handwerks unterwiesen. Weitere Ausbildungsprojekte sollen folgen.