Claudia Neumann

Grenzkontrollen auf A64: Erste Rückführungen nach Luxemburg erfolgt

Trier/Region. Seit Montag gibt es an allen Grenzen die von der Innenministerin Nancy Faser angekündigten Grenzkontrollen. So wird auch auf der A 64 von Luxemburg kommend kurz vor dem Übergang zur A64a Richtung Trier- Ehrang nun rund um die Uhr kontrolliert.

Bild: Florian Blaes

Hierzu wurde eine Kontrollstelle mit Hilfe des THW aus Trier eingerichtet. In einem Lagezentrum können die Einsatzkräfte Besprechungen und Kontrollen der Papiere durchführen, gleich daneben steht ein Zelt zur Pause. Für die Nacht wurden große Lichtmasten aufgestellt. Wir haben uns einen Einblick der Kontrollen am Dienstagmittag gemacht.

Der Verkehr wird von 80 km/h auf 20 km/h zum langsam fahren aufgefordert. Kurz vor der Kontrolle wird es dann einspurig, auf der Durchfahrt der Kontrollstelle sind Barrieren zum langsam fahren auf der Straße errichtet worden. Zwei Bundespolizeikräfte stehen in einem Zelt mit der Anhalte Kelle und der Schutzausrüstung.

Keine Fahrzeuge mit Kenneichen aus der Region angehalten

Stefan Döhn, Pressesprecher der Bundespolizei Trier erklärt: "In einem bestimmten Raster, welches die geschulten Kolleginnen und Kollegen wird der Verkehr stichprobenartig angehalten und kontrolliert. Um den Verkehr so wenig wie möglich zu belasten, werden aber so zum Beispiel keine Fahrzeuge mit Kenneichen aus der Region angehalten." Besonders im Visier sind Autos und Transporter mit ausländischen Kennzeichen, nicht aber welche aus Luxemburg, Belgien oder Frankreich. Immer wieder halten die Bundespolizeikräfte auch vereinzelt Fahrzeuge an, sprechen kurz mit den Fahrenden, woher sie kommen und was ihr Ziel ist, werfen einen geschulten Blick auf die Rückbank und schon geht es weiter. Döhn erzählt: "Wir sind jetzt zwei Tage hier auf der A 64 und haben schon die ersten Rückführungen gemacht. Wir haben einen Auftrag der Bundesregierung und genau nach dieser arbeiten und handeln wir. So haben wir bereits unerlaubte Einreisende wieder zurück zur Grenze nach Luxemburg geführt."

Maximal 25 Minuten Wartezeit

Unmut gab es auch schon in den sozialen Netzwerken, indem ein Autofahrer aus der Region Trier sich öffentlich beschwert habe, dass er 1 Stunde 20 Minuten im Stau im Feierabend am Montagabend stand. "Auch dies wurde mir zugetragen, aber hier kann ich ganz klar sagen, dass es nicht der Wahrheit entspricht. Die längste Wartezeit im abendlichen Berufsverkehr war gerade einmal 20 bis 25 Minuten. Und ich finde das kann man auch dem Menschen zumuten. Sollte es aber auch mal länger werden, sind die Kräfte vor Ort angewiesen, die Kontrolle zu unterbrechen und den Verkehr ungehindert durchfahren zu lassen" erklärt Stefan Döhn.

Während wir uns ein Bild von den Kontrollen machten, wird auch ein Reisebus aus Spanien angehalten. Die Bundespolizeikräfte sind mit mehreren Kräften in den Bus, um die Menschen dort zu kontrollieren. Das dauerte gerade einmal fünf Minuten, dann konnte der Reisebus seine Fahrt fortsetzen.

Hier wird kontrolliert:

In der Region Trier werden zunächst für die kommenden sechs Monate an folgenden Orten kontrolliert: A64 Luxemburg- Ehrang, B 419/ N10 Grenze Grevenmacher, B 418/ N10 Grenze Ralingen, B50/ N10 Grenze Echternacherbrück, B 410/ N10 Grenze Bollendorf und B60 Grenze Belgien.

Text: Florian Blaes


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