Gladiators: Ein 10:0 brachte keine Sicherheit
Von Bernd Schneider und Vinzenz Anton Zum zweiten Mal innerhalb von nur vier Wochen beinhaltete ein Gladiators-Heimspiel eine bestimmte Rarität: Da trafen sich zwei Basketball-Zweitligisten an der Nahtstelle zwischen Erreichen und Verpassen des Playoffs. Der gravierende Unterschied zum 19. Januar: Diesmal besiegte die auf dem neunten Rang situierte Gast-Mannschaft den Tabellenachten aus Rheinland-Pfalz. Die Folgen davon sind spektakulär: Erstmals seit Anfang Januar 2018 weisen die Trierer mehr Niederlagen als Siege auf und sind erstmals 2018/19 in der unteren Tabellenhälfte. Die entsprechende doppelt negative Premiere für Trainer Christian Held bedeutet auch, dass er nur noch eine einzige Niederlage vom abschließenden letzten Hauptrunde-Quantum seines Vorgängers Marco van den Berg entfernt ist. Und es folgen da ja noch sieben Spiele. Die persönliche Statistik ist für Held nach außen hin natürlich kein Thema. Wohl aber streitet der 30-Jährige nicht ab, dass man sich Sorgen um die Playoff-Qualifikation machen muss. Das einzige Positive aus Trierer Sicht war, dass der Direktvergleich gegen Nürnberg gerettet bzw. gewonnen wurde. Allerdings stand auch dies auf der Kippe, denn Gäste-Spieler Robert Oehle hatte Recht mit seiner Behauptung "Wir hätten noch höher gewinnen können." Man habe versucht, von Triers kleiner Krise zu profitieren und sich durch den 0:10-Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen, fügte der Mann mit der Nummer 31 hinzu. Besagtes 10:0 und ein 13:2 hätten den Gladiators eigentlich Sicherheit geben können. Dass dies nicht der Fall war, gab den Fans noch mehr zu denken. Dabei existieren ohnehin genügend Gründe zum Grübeln. Team-Senior Jermaine Bucknor praktizierte die bestmögliche Verdichtung auf ein einziges Wort, und sie gilt zweifellos auch für das Umfeld: "Frustrierend!" Eine Ursachensuche fördert nur Vermutungen zutage, aber kein verlässliches Ergebnis. Fest steht lediglich, dass es nicht an der Qualität des Kaders liegt, denn die ist gut. Aber wer bei den Rebounds (28:38) und bei den Offensivrebounds je ein zweistelliges Minus verzeichnet, dem fehlt ein wichtiger Bestandteil im Erfolgsmuster. Und der kann halt nur 13 Tage nach der höchsten sämtlicher Heimniederlagen die zweithöchste Heimniederlage der Saison erleben. Und den Nürnbergern ihren achten Auswärtssieg auf der zehnten Reise erlauben. Coach Held schien mehr nach Worten zu ringen denn je und konstatierte: "Die Nürnberger haben uns abgesehen von der Anfangsphase aus dem Spiel gehalten."
Statistik
- Personalien: Kyle Dranginis bestritt sein erstes Saisonspiel, "LUXAIR" Thomas Grün sein erstes Heimspiel seit dem 5. Januar. Weiterhin nicht einsatzfähig waren Kilian Dietz und Lucien Schmikale.
- Die Zuschauerzahl 2213 senkte den Saison-Durchschnitt in Trier von 2690 auf 2650. In der vorigen Saison lautete der Mittelwert unmittelbar vor dem Playoff 2531.
- Die Viertel-Separation vom 16. Februar: 21:21, 14:24, 16:18, 19:23.
- Die Beteiligten bei und direkten Beteiligungen an den 70 Gladiators-Korbpunkten, jeweils in der ersten und zweiten Halbzeit (Spieler-Reihenfolge an den Einsatzzeiten orientiert): Bucknor 9+3, Lewis 10+10, Smit 3+0, Schmitz 3+0, Gloger 4+4, Joos 6+10, Grün 0+4, R.Hennen 0+4, Ilzhöfer 0+0, Dranginis 0+0.
- Kelvin Lewis war zum zweitenmal Topscorer des Teams.
- Auch der erfolgreichste Nürnberger, Marcell Pongo, brachte es auf 20 Zähler. [absatz]
- Die Bilanz aus sämtlichen Begnungen TR-N oder umgekehrt lautet nunmehr 5:3, in Trier 3:1.
- Die erfolgreichsten fünf Gladiators-Korbschützen nach 23 Saisonspielen: Bucknor 335, Joos 256, Lewis 237, Gloger 233, Smit 174.