Claudia Neumann

Gegen das Vergessen

Trier. Studierende und Lehrkräfte der Theologischen Fakultät Trier putzen Stolpersteine

Vor dem Priesterseminar des Bistums Trier erinnern 18 Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus, die am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium bzw. am Priesterseminar gelehrt oder gelebt haben.

Vor dem Priesterseminar des Bistums Trier erinnern 18 Stolpersteine an Opfer des Nationalsozialismus, die am Friedrich-Wilhelm-Gymnasium bzw. am Priesterseminar gelehrt oder gelebt haben.

Bild: Lara Mayer

Vor dem Bischöflichen Priesterseminar in der Jesuitenstraße erinnern achtzehn Stolpersteine an Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Diese metallenen Gedenkplatten, die sich mittlerweile in über 30 europäischen Ländern finden, erinnern an Menschen, die in der NS-Zeit aus rassistischen, politischen oder religiösen Gründen, aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder im Zuge der Euthanasieaktionen diskriminiert, entrechtet und ermordet wurden. Die Gedenksteine wollen mitten im Alltag an diese Verfolgung erinnern und Bewusstsein dafür schaffen, dass sie sich niemals wiederholen darf.

Am vergangenen Montag, 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, trafen sich Studierende und Lehrende der Theologischen Fakultät Trier zu der Aktion "Gegen das Vergessen". Sie putzten die Stolpersteine vor dem Priesterseminar, die vor allem katholischer Priester gedenken, die sich unter anderem in ihren Predigten dem nationalsozialistischen Regime widersetzt hatten, darunter Joseph Bechtel, Josef Zilliken oder Wilhelm Caroli. Es wird aber auch an jüdische Personen, etwa den Arzt Dr. Salomon Doeblin, erinnert. Zu Beginn des Gedenkmoments sang ein Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde Trier das Gebet "El male rachamim" (Totenklage), nach der Verlesung der Namen wurde das Vaterunser gesprochen. Im Anschluss führte Toni Schneider von der Arbeitsgemeinschaft Frieden Trier zu weiteren Gedenkorten der NS-Herrschaft in Trier.


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