Erhitzte Räume und Köpfe
Das Thema Heizung scheint ein großes zu sein - mal funktioniert sie zu gut, mal wieder nicht. Während in einigen Klassenräumen saunaähnliche Temperaturen herrschen, herrscht in wiederum anderen Klassen Eiszeit. Das hat nun die Schulelternsprecherinnen Nicole Weis und Ayse Willems auf den Plan gerufen. "Mal wieder", wie sie bedauernd zur Kenntnis geben, "aber leider unumgänglich". Die Erfahrungen, die sie mit ihrer bei den zuständigen Stellen geäußerten Kritik gemacht haben, bezeichen sie als "wenig positiv". "Es tut sich nichts, trotz mehrfacher Gespräche und gemeinsamer Begehungen, die wir wegen der dringend erforderlichen Sanierungsmaßnahmen angemahnt hatten." Die jüngste Begehung, an der auch der für den Raum Trier zuständige Regionalelternsprecher Reiner Schladweiler teilgenommen hatte, hatte durchaus Eskalationspotenzial. "Wir wurden von einigen Vertretern der Ratsfraktionen verbal angegriffen", schildern die beiden Frauen die Begehung. Auch sei die dringend notwendige Sanierung kleingeredet worden. Zudem hätten Vertreter der Linken und der UBT gefehlt. "Sie wären eine echte Hilfe gewesen, denn bisher haben sich lediglich diese beiden Ratsfraktionen für die Grundschule Quint eingesetzt." Beide Ratsfraktionen seien offiziell nicht eingeladen gewesen. Eine diesbezügliche Beschwerde über das Verhalten der Ratsmitglieder liege Oberbürgermeister Wolfram Leibe vor.
Damit, dass die Sanierung der Grundschule Quint nicht in den Haushalt 2024 aufgenommen wird (siehe WochenSpiegel-Interview mit Stadtbürgermeisterin Elvira Garbes vom 5. Oktober 2023), wollen sich Weis und Willems nicht zufrieden geben. Die Notwendigkeit hätten die Ratsfraktionen durchaus erkannt, geben sie zu bedenken und verweisen auf eine aktuelle Veröffentlichung der schulpolitischen Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Carola Siemon (SPD), in der Rathauszeitung (https://www.trier.de/rathaus-buerger-in/aktuelles/rathaus-zeitung/meinung-der-fraktionen/_732). Darin wird u.a. die Grundschule Quint als "dringendes Projekt" bezeichnet, das keinen Aufschub mehr vertrage und mit der nötigen Priorität zu behandeln sei. Aber Weis und Willems denken laut darüber nach, ob das möglicherweise lediglich Wahlpropaganda im Vorfeld der im nächsten Jahr anstehenden Kommunalwahlen ist. "Vielleicht alles nur heiße Luft?", fragen sie. Womit sich der Kreis zu den überhitzten Klassenräumen wieder schließen würde.
=>> In ihrem Anliegen werden Nicole Weis und Ayse Willems vom bundesweit aktiven Verein "Zentrum Eltern helfen Eltern e.V." unterstützt. Dort sind sie neben dem Vorsitzenden Reiner Schladweiler u.a. auch im Vorstand tätig.
Am Anfang stand das Wort...
Ein Rückblick auf die Rathauszeitung vom 8. Februar 2022
Das stand am 8. Februar 2022 in der Rathauszeitung: (nachzulesen unter folgendem Link: https://www.trier.de/rathaus-buerger-in/aktuelles/rathaus-zeitung/generalsanierung-in-quint-ab-2024/)
Das 57 Jahre alte Gebäude der Grundschule in Quint muss grundlegend saniert werden. Das 1965 errichtete Grundschulgebäude Quint rückte wegen seines schlechten Zustands in den letzten Wochen verstärkt in den Fokus der öffentlichen Debatte. Der Sanierungsbedarf ist nach Aussage des Amts für Schulen und Sport schon seit 2013 klar. Weil aber im damals verabschiedeten Schulentwicklungskonzept die Zukunft dieses Standorts noch ungewiss war, wurden die Planungen zunächst nicht weitergeführt.
Mittlerweile ist aber klar, dass die Schule in diesem Stadtteil weiter benötigt wird und wegen des steigenden Bedarfs sogar eine Erweiterung im Raum steht. Der schlechte Zustand des Gebäudes und die Perspektiven für Kinder und Lehrer wurden am letzten Mittwoch in der Einwohnerfragestunde im Stadtrat angesprochen: Ayse Willems, Klassenelternsprecherin an der Grundschule, listete eine ganze Reihe von Mängeln auf, darunter:
Kaputte Fenster, übel riechende Toiletten und eine immer wieder ausfallende Heizung.
Da die Bedingungen für Lehrer und Kinder unzumutbar seien, wollte Willems wissen, ob der Start der anstehenden Generalsanierung auf das Haushaltsjahr 2022/23 vorgezogen werden könne. Nach Angaben von Schuldezernentin Elvira Garbes und ihres für den Baubereich zuständigen Stadtvorstandskollegen Andreas Ludwig ist wegen der schwierigen Haushaltslage ein Vorziehen nicht möglich und die Generalsanierung kann erst 2024 starten. Die Bürgermeisterin wies aber auch darauf hin, dass im Dezember wegen den von den Eltern beklagten Gefahrenstellen eine Ortsbegehung stattgefunden habe. Einige dieser Probleme würden, so Garbes, seitdem schrittweise behoben. Ludwig ergänzte: "Wir tun alles, um die Kinder nicht zu gefährden. Die Schule ist insgesamt nicht in einem solchen Zustand, dass sie nicht mehr genutzt werden kann." Nach seinen Angaben wird jetzt nochmal geprüft, ob die Toilettensanierung unter Umständen vorgezogen werden kann. Im Dezember 2021 fand zudem eine Gefahrenverhütungsschau mit der Feuerwehr statt. Die dabei festgestellten Mängel werden derzeit ebenfalls beseitigt. Oberbürgermeister Wolfram Leibe dankte im Stadtrat den Elternvertretern an der Grundschule Quint für ihren Einsatz und ergänzte:
"Eine weiterhin breite Beteiligung der gesamten Schulgemeinschaft an dem Prozess rund um die Generalsanierung ab 2024 wäre wünschenswert."
Kommentar Nico Lautwein:
"Ich habe meine gesamte Grundschulzeit in der GS Quint verbracht und kenne die Diskussion um die Sanierungsmaßnahmen. Das ist nun über zehn Jahre her. Eigentlich hätten diese schon längst abgeschlossen sein müssen. Sind sie aber nicht. Schlimmer noch: Selbst im Haushalt 24 werden sie nicht auftauchen. Das lässt natürlich Rückschlüsse darauf zu, wie viel Wert die Verantwortlichen den Kindern und einer adäquaten Lernumgebung beimessen. Der Bedarf und die Nachfrage des Standorts sind vorhanden. Meine Meinung: Wenn Sanierung, dann jetzt!"