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Claudia Neumann

Entlastung durch Telepflege: Weniger Schritte, mehr Zeit für Pflege

Trier. Innovatives Projekt im Altenwohn- und Pflegeheim Stift St. Irminen gestartet

Demographischer Wandel und Fachkräftemangel sind die zentralen Herausforderungen in der Pflege. Vor allem in der Altenpflege. Hierzu startet heute im Altenwohn- und Pflegeheim Stift St. Irminen ein Projekt, das vom Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gefördert wird und die Potenziale von Telepflege zur Entlastung der Pflege erproben will. Durch den Einsatz eines zertifizierten Videodienstes soll die Zusammenarbeit von Pflegefach- und Pflegehilfskräften optimiert werden. "Mit dem heutigen Start des Projektes ‚Telekooperation in der Pflege' bei den Vereinigten Hospitien erfolgt ein wichtiger Schritt, den Heraus-forderungen des Fachkräftemangels in der Pflege zu begegnen", so Stiftungsdirektorin Dr. Yvonne Russell.

Die Idee ist simpel, das Potenzial groß: Die Kooperation einer examinierten Pflegefachkraft mit Pflegehilfskräften soll telemedial so unterstützt werden, dass Pflegehilfskräfte die fachliche Kompetenz der Pflegefachkräfte bei Bedarf einfach und schnell per Videozuschaltung hinzuziehen können. Ähnlich einer Konsultation wie sie beispielsweise in der Telemedizin bereits praktiziert wird.

Erprobungsphase im Pflegealltag

Auf diese Weise soll die physische Präsenzanforderung an Pflegefachkräfte und damit eine erhebliche Menge an Schritten bzw. Wegezeiten innerhalb einer pflegerischen Einrichtung eingespart werden. Überdies wird die Ausweitung der Kompetenzen von Pflegehilfskräften angestrebt, bei gleichzeitiger Sicherung der fachlichen Qualität der pflegerischen Leistung. Der Fokus des Projektes liegt also auf der Steigerung der Effizienz des Personaleinsatzes, "einhergehend mit einer höheren Zufriedenheit der Mitarbeitenden und der Vereinfachung und Stärkung der Kommunikation im Pflege- und Versorgungsprozess." betonen die Einrichtungs- und Pflegedienstleitungen des Stifts St. Irminen Birgit Alt-Resch und Sylvia Heinze.

Die technische Ausrüstung für das Projektvorhaben wird die Firma Docs in Clouds TeleCare GmbH aus Aachen stellen. Ebenso wird sie das Pflegepersonal für den Umgang mit den für den Einsatz in der Telepflege vorgesehenen Geräten schulen. Die Erprobungsphase im Pflegealltag der Einrichtung soll sodann neun Monate umfassen. Das Projekt wird vom GKV-Spitzenverband im Rahmen des Modellprogramms zur Erprobung von Telepflege nach § 125a SGB XI gefördert.

Die Stadtverwaltung Trier (Stadtentwicklung, Statistik und Wahlen) ist Konsortialpartnerin im Projekt und wird die Vereinigten Hospitien insbesondere im Hinblick auf den Wissens- und Erfahrungstransfer sowie nach Ablauf des Modellprogramms den Rollout einer sektoren- und raumübergreifenden pflegerischen Versorgung mittels Telepflege unterstützen.


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