Seitenlogo
Claudia Neumann

Drei Jahre nach der Amokfahrt: Gedenkplaketten erinnern an Opfer

Trier. In der Trierer Fußgängerzone wurden jetzt fünf beleuchtete Bronzeplatten verlegt. Ein zentraler Gedenkort entsteht nahe der Porta Nigra.

Es war ein bedrückender Gegensatz am Freitag vor einer Woche: Während Arbeiter die Buden für den Weihnachtsmarkt aufstellten, die Händler in der Fußgängerzone ihre Auslagen festlich dekorierten und die große Pyramide bereits als Fotokulisse für fröhliche Selfies herhielt, klafften im Straßenpflaster an fünf Stellen Löcher. Hier sind nun drei Jahre nach der Amokfahrt vom 1. Dezember 2020 Bronzeplaketten für die Opfer verlegt. An den Stellen, an denen die Menschen bei der schrecklichen Tat ermordet wurden. Dies hatten sich die Hinterbliebenen gewünscht, erklärte Oberbürgermeister Wolfram Leibe beim Rundgang.

Guy Charlier (rechts) hat die Bronzeplaketten gestaltet. Auf dem Hauptmarkt erinnert nun eine davon an den hier bei der Amokfahrt ermordeten Dr. Georgios Kobiliris. Einge Meter weiter starb bei der noch immer unfassbaren Tat vor drei Jahren auch dessen erst wenige Wochen alte Tochter Virginia. Foto: Claudia Neumann

Gedenkorte leuchten im Dunkeln

Die Plaketten wurden vom Trierer Künstler Guy Charlier in Abstimmung mit den Hinterbliebenen und ganz individuell gestaltet – mit Motiven wie einem auf einem Pferd reitenden Engel, einer Magnolie, einer Sonne oder einfach nur dem Namen. Daneben ist jeweils ein kleines Licht im Boden eingelassen. Es ist an die Straßenbeleuchtung gekoppelt und leuchtet im Dunkeln.

Zentraler Gedenkort ab Frühjahr 2024

Neben diesen individuellen Gedenkorten wird es ab Frühjahr 2024 eine zentrale Gedenkstätte für die Opfer und Betroffenen der Amokfahrt nahe der Porta Nigra geben. Die u-förmige Anlage mit sechs Bronzestelen im Zentrum ist mit Hecken und Wasserbecken gegen den Straßenverkehr und die benachbarte Restaurantterrasse abgeschottet. Zwei Bänke laden zum Verweilen ein.

Der zentrale Gedenkort entsteht derzeit unweit der Porta Nigra. Im Bild: Künstler Clas Steinmann und Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs

Der zentrale Gedenkort entsteht derzeit unweit der Porta Nigra. Im Bild: Künstler Clas Steinmann und Landschaftsarchitekt Stefan Jacobs. Foto: Claudia Neumann


Meistgelesen