Nico Lautwein

Auswärtssieg im Spitzenspiel - Gladiators Trier schlagen SC Jena mit 101:93

Trier. Bester Trierer Werfer war Behnam Yakhchali mit 22 Punkten. Nächstes Ligaspiel bereits am Mittwoch in Paderborn.

Maik Zirbes gegen die Dresden Titans.

Maik Zirbes gegen die Dresden Titans.

Bild: Simon Engelbert

Start nach Maß

Mit Behnam Yakhchali, Evans Rapieque, JJ Mann, Moritz Krimmer und Maik Zirbes als Starting Five starteten die RÖMERSTROM Gladiators in das Spitzenspiel beim Zweitplatzierten Medipolis SC Jena. Die Gladiatoren starteten furios in die Partie, kontrollierten die Partie vollkommen und zwangen Jena mit aggressiver Trap-Defense in den ersten drei Minuten bereits zu sechs Ballverlusten. Ein krachender Alley-Oop-Dunk von Maik Zirbes sorgte für die 13:0-Führung der Gladiatoren (3. Spielminute) und machte den Start in das Spitzenspiel perfekt. Vor allem von jenseits der Drei-Punkte-Linie fanden die Gastgeber im weiteren Verlauf des ersten Viertels besser ins Spiel. Dennoch blieben die Gladiatoren tonangebend und entschieden das erste Viertel letztlich mit 31:18 deutlich für sich.

Auch im zweiten Viertel blieben die Thüringer dran, konnten die Trierer Führung jedoch nicht entscheidend verkürzen. Immer wieder sorgte der Jenaer Topscorer Amir Hinton für Punkte im Eins-gegen-Eins, während auch die Gladiatoren häufig das Mann-Mann-Duell zum Korb suchten. Erst zur Mitte des zweiten Viertels kam Medipolis nochmal etwas an die Moselstädter heran und verkürzte auf 42:34 (16. Spielminute). Auf Trierer Seite sorgte Neuzugang Jordan Barnes nun immer wieder für Akzente im Offensivspiel und auch die Defensive der Gladiatoren stand gewohnt stabil. Lediglich im Rebounding gab Jena klar den Ton an und sorgte mit vielen Offensivrebounds für einige zweite Würfe. Dennoch blieb die Trierer Führung zur Halbzeit zweistellig und mit 49:39 ging es für beide Teams in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel waren es erneut die Gladiatoren, die den besseren Start erwischten. Während die ersten zwei Minuten der zweiten Hälfte noch ausgeglichen waren, folgte ein 13:0-Lauf der Gladiatoren, der für eine deutliche 65:43-Führung der Moselstädter sorgte. Zwar sicherten sich die Jenaer weiterhin einige Offensivrebounds und kamen somit häufig zu einfachen Abschlüssen, fanden dafür aber defensiv kein Mittel gegen den schnellen und effizienten Teambasketball der Gäste. Zwar gelang es Medipolis - in Person von Amir Hinton - den Trierer Vorsprung nochmal etwas zu verkürzen, dennoch ging es mit einer deutlichen Führung der Gladiatoren von 72:56 in die letzte Viertelpause.

Zitterpartie im letzten Viertel

Im letzten Viertel bekam das Spiel nun ein ganz anderes Gesicht. Während die ersten Minuten des vierten Viertels noch ausgeglichen gestaltet werden konnten, fand Jena nun nochmal seine zweite Luft und legte eine Aufholjagd hin, wie man sie nur selten erlebt. Maik Zirbes erhöhte knapp sieben Minuten vor Spielende noch auf 80:63 bevor vor allem - erneut - Amir Hinton das Spiel übernahm. Immer wieder zog der Jenaer Guard zum Korb und verwandelte seine Würfe oder wurde für Freiwürfe gefoult. Insgesamt 18 Freiwürfe (bei 18 Treffern) standen für den US-Amerikaner am Spielende zu Buche. Offensiv waren die Gladiatoren nun völlig von der Rolle, trafen selbst freie Würfe nicht und gaben defensiv weiterhin zu viele zweite Chancen ab. So gelang es Medipolis bei zwei Minuten Restzeit auf 80:80 auszugleichen und kurze Zeit später sogar in Führung zu gehen (82:80, 38. Spielminute). Doch auch die Gladiatoren bewiesen nun Nervenstärke, gaben sich trotz der Jenaer Aufholjagd nicht auf und blieben in der Partie. Lorenz Bank sorgte nach einem Offensivrebound 14 Sekunden vor Schluss für die vermeintliche Vorentscheidung, als er einen Korbleger zur 89:86-Führung für Medipolis verwandelte. Doch der Trierer Kapitän Maik Zirbes sorgte mit seinem ersten Drei-Punkte-Wurf in dieser Saison für den Ausgleich wenige Sekunden vor Spielende. Als wäre das nicht genug stand das große Herzschlagfinale jedoch noch bevor. Mit sieben Sekunden auf der Uhr sprintet Jenas Hinton zum Korb und verlegt. Der abfallende Rebound landet jedoch in Jenaer Händen und der folgende Tip-In wird vorerst von den Schiedsrichtern als erfolgreicher Korbwurf zum 89:91 gewertet. Erst eine anschließende Diskussion sorgte für die Rücknahme des Korbes und dem Abpfiff der Partie bei 89:89, da der Ball die Hand nicht in der Spielzeit verließ. So erhielten die Gladiatoren in der Overtime doch noch die Chance auf den Sieg.

Und diese Chance nutzten die Gladiatoren eindrucksvoll. Der Jenaer Topscorer Hinton musste die Partie mit seinem fünften Foul verlassen und die Gladiatoren spielten vor allem inside ihre Stärken aus. Auch defensiv und im Rebound agierte man deutlich wacher und führte zur Mitte der Verlängerung knapp mit 94:93. Durch starke Defensivaktionen, die unter anderem zu einer 24-Sekunden-Übertetung der Gastgeber führte setzten sich die RÖMERSTROM Gladiators Trier nach einer echten Nervenschlacht letztlich mit 101:93 durch. Dies bedeutet den zehnten Sieg in Folge und den Ausbau der Tabellenführung.

Don Beck (Headcoach RÖMERSTROM Gladiators): "Glückwunsch an Björn und sein Team. Schon über die ganze Saison zeigt Jena, dass sie ein extrem starkes Team sind und das haben sie auch heute getan. Heute gab es zwei Spiele zu sehen. Wir hatten einen unglaublichen Beginn und Jena hatte ein unglaubliches Finish. Es waren zwei sehr starke Teams, die sich auf sehr hohem Niveau begegnet sind und ein unterhaltsames Basketballspiel gezeigt haben. Es gab heute Dinge in unserem Spiel mit denen ich nicht zufrieden bin, aber insgesamt bin ich wirklich extrem glücklich, dass wir in dieser Halle gegen dieses Team gewonnen haben. Wir haben eine tolle Mannschaft und heute Abend konnte jeder sehen was für eine Art Team wir dieses Jahr haben. Let's keep it rollin'".

Für Trier spielten: Jordan Barnes (21 Punkte), Aimé Olma (0), Behnam Yakhchali (22), Marco Hollersbacher (DNP), Marten Linßen (1), Jannis Sonnefeld (3), JJ Mann (9), Evans Rapieque (5), Moritz Krimmer (12), Maik Zirbes (17) und Marko Bacak (11).

Beste Werfer Medipolis SC Jena: Amir Hinton (35 Punkte), Lorenz Bank (22) und Rasheed Moore (13).

Quelle: Gladiators Trier


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