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Abschied ohne Tränen aber mit viel Applaus

Personalwechsel in der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD). Am Montagnachmittag wurden Thomas Linnertz (40) als neuer Präsident und Begona Hermann (60) als neue Vizepräsidentin und Leiterin der Abteilung 2 der ADD offiziell in ihr Amt eingeführt. Ihre Amtsvorgänger Präsidentin a.D. Dagmar Barzen (52) und Vizepräsidentin a.D. MdL Dr. Anna Köbberling (49) wurden ebenfalls von Innen- und Sportminister Roger Lewentz (53) offiziell im Namen der Landesregierung verabschiedet. Ministerpräsidentin Malu Dreyer war nicht vor Ort.

Trotz aller Lobreden, Freundlichkeiten und Höflichkeiten wurde in der Feierstunde im Großen Sitzungssaal des Kurfürstlichen Palais vor hochrangingen Vertretern aus Verwaltung, Politik und Wirtschaft aus ganz Rheinland-Pfalz vor allem eines deutlich: freiwillig hat Dagmar Barzen ihr Amt als ADD-Präsidentin nach fast fünf Jahren im Frühjahr diesen Jahres nicht abgegeben. Die Ex ADD-Chefin machte auch gar keinen Hehl daraus, dass sie noch nicht aus dem Amt ausscheiden wollte: "Ich hätte noch Lust gehabt weiterzumachen und die anstehenden Veränderungsprozesse zu gestalten".
Barzen übte auch deutliche Kritik an der Landesregierung bezüglich der Zusammenarbeit in der Flüchtlingskrise während des Ausnahmezustandes im Sommer 2015. Diese zentrale Aufgabe zu bewältigen habe ihre Behörde sehr viel Kraft gekostet, was aber  von der Landesregierung nicht entsprechend wahrgenommen worden sei, so Barzen.

Neues Arbeitsfeld gefunden

Als Leiterin einer großen Behörde wie der ADD mit ihren rund 1.000 Mitarbeitern sei ihr das Risiko einer Versetzung in den Ruhestand immer bewusst gewesen. Deshalb müsse sie aktzeptieren,  wenn das Vertrauen in ihre Führungskompetenz nicht mehr vorhanden sei. Barzen selbst fällt nicht tief.  Als "starke Frau" (Barzen über Barzen) hat sie in der Hospizhilfe Wittlich ein neues Arbeitsfeld gefunden, das sie sehr erfülle. Auch finanziell muss sich die Ex-ADD Präsidentin vorerst keine größeren Sorgen machen. Drei Jahre lang erhält sie ein Ruhegeld von rund 6.500 Euro monatlich.  FIN


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