Gerhard Wust, Jan Wiersch und Jan Vogt auf der freien Baufläche direkt gegenüber der Bürgerhalle. Hier soll der Dorfladen potentiell seinen Standort haben.
Bild: Bender
In Mastershausen gibt es keinen Dorfladen mehr. Der Gemeinde ist sehr daran gelegen, diese Lücke der Nahversorgung wieder zu schließen. "Wir haben verschiedene Anläufe unternommen, um einen neuen Dorfladen zu etablieren", sagt Bürgermeister Gerhard Wust. "Nun haben wir mit MyEnso ein Konzept gefunden, dass uns eine große Chance bietet."
Das Unternehmen betreibt mehrere digitale Dorfläden in Deutschland unter dem Namen "Tante Enso". Doch was verbirgt sich dahinter? Jan Wiersch (1. Beigeordneter) erklärt: "Es ist ein Konzept, das den traditionellen Tante-Emma-Laden mit einem modernen Online-Markt vereint. Es wird reguläre Öffnungszeiten mit Mitarbeitern vor Ort geben. Zudem gibt es die Option, mit einer Karte rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche, einzukaufen." Die Karte öffnet die Tür, bezahlt wird an der Selfcheckout-Kasse.
Ein "Tante Enso"-Laden verfügt über 2 500 bis 3 000 Artikel. Zudem kann man zahlreiche Waren online bestellen, die dann innerhalb von 24 Stunden im Laden abgeholt werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Es gibt eine direkte Mitbestimmung für Teilhaber was das Sortiment, Öffnungszeiten und mehr angeht. Das Konzept basiert auf einer Genossenschaft.
Der Genossenschafts-Aspekt ist gleichzeitig auch eine Voraussetzung für die Gründung. "Innerhalb von vier bis sechs Wochen, müssen mindestens 300 Teilhaber - Personen nicht Haushalte - einen Anteil von 100 Euro erwerben", betont Wiersch. Der Betreiber MyEnso richtet dann den digitalen Dorfladen ein. Es wäre der erste im Landkreis und einer der ersten in Rheinland-Pfalz.
Dafür mietet der Betreiber Räumlichkeiten in der Gemeinde an - langfristig, zunächst für zehn Jahre. Hierfür ist die Gemeinde bereit, ein neues Gebäude in zentraler Lage zu errichten. Ein Platz ist bereits auserkoren, direkt gegenüber der Bürgerhalle. Wenn alles klappt, könnte der Laden 2024 öffnen. Für den Bürgermeister ist klar: "Das ist aktuell unsere letzte Chance für das Einkaufen vor Ort. Auch im Gemeinderat haben sich alle für dieses Ziel ausgesprochen."
Jan Wiersch hatte das Projekt Dorfladen Ende 2022 federführend in die Hand genommen, und mit verschiedenen Betrieben Kontakt aufgenommen. "Von zwölf haben sich drei zu Gesprächen bereit erklärt. Aber nur MyEnso hat letztlich Interesse gezeigt. Unsere Gemeinde mit knapp 1 000 Einwohnern ist für viele Betreiber zu klein", sagt Wiersch. "Doch mit unserer Lage im touristischen Wandergebiet, mit Kindergarten und Grundschule sowie den Gewerbetreibenden in der Gemeinde, sieht MyEnso genügend Potential, um sich hier anzusiedeln."
Der potentielle neue Laden soll eben nicht nur Mastershausener ansprechen und darf natürlich auch von jedem frequentiert werden. Nun liegt es an den Bürgern, ob der digitale Dorfladen in der Gemeinde Einzug hält. Informationen: tanteenso@mastershausen.de; 01 70 / 1 84 34 10 (Jan Wiersch) sowie unter www.myenso.de/content/tanteenso/standorte/mastershausen
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