Andreas Bender

30 Bands und Einzelinterpreten beim LOTT-Festival 2024

Raversbeuren. Am 2. August startet die 2024er Auflage des Lott-Festivals. Von Freitag bis Sonntag treten 30 Bands und Einzelinterpreten auf.

Los geht es am Freitag um 17:00 Uhr auf der großen Bühne mit den „Helium Junkies“. Deren energiegeladener Stil erinnert an New-Wave und den Rock der 1970er und 80er Jahre. Danach erzeugen „Old Moon Madness“ handgemachten energiegeladene Hardrock der alten Schule mit einer Prise Blues und einem Schuss Heavy Metal. Im Zirkuszelt findet derweil ein Workshop zum Thema „Was ist utopisches Denken?“ mit dem Philosophen Dr. Alexander Neupert-Doppler statt. 

 

Um 19:00 Uhr gibt es auf der großen Bühne Indierock aus Berlin mit „Von Flocken“. Durch markante Gitarrenlicks, sphärische Synthie-Sounds und bildstarke Lyrics wird beim Zuhören sofort ein Film abgespielt. Eine neue deutsche Kelle voll Elektropunk in Gestalt einer saftigen Ohrfeige serviert mit viel Energie, viel Liebe, viel Wut und ein bisschen Quatsch und vielleicht auch ein bisschen mehr „Kochkraft durch KMA“. Stets glaubwürdig und dem Underground verbunden geblieben, präsentieren dann „Die Nerven“ ihren Postpunk. Sie gehören mittlerweile zu den besten Live-Bands des Landes. Zum Schluss betreten „Aera Tiret“ die große Bühne. Vier außergewöhnlichen Multiinstrumentalisten erzeugen mit Klangsynthesen sphärische Landschaften und Urban Beats. Ihr Name bedeutet Austausch und Verbindung zwischen den verschiedenen Elementen: Klang, Sphäre, Licht, Bild und Publikum.

 

Der musikalische Samstag startet bereits um 11:00 Uhr auf der Hangbühne mit „Mar.Co“. Seine Musik ist eine Mischung aus Soul, R`n´B, Hip-Hop und vor allem Jazz. Das Ganze ist versehen mit einem Touch elektronischer Nostalgie und Humor und wird als Trio eine einzigartige kreative Dynamik produzieren, die Raum für experimentelle Interpretationen und lebendige Neuschöpfungen seiner Songs bietet. Um 13:00 Uhr spielt das „T’arabBach Quartett“ auf der Hangbühne. Arabische world-jazz (Ba)rock Musik, oder so ähnlich, aber dann anders. Infiziert mit dem arabischen Orientvirus bekommt die Musik Johann Sebastian Bachs den richtigen Festival-Drive.

 

Auf der großen Bühne treten ab 14:45 Uhr „Marriage Material“ auf. Die überzeugen durch intelligente Kompositionen mit Wiedererkennungswert, getragen von kraftvollem Schlagzeug und durchschlagenden E-Bass-Grooves, ergänzt durch feurige Gitarrenriffs und kaleidoskopische Klänge eines Vibraphons. Die nächste Interpretin „Mina Richmann“ lässt ihre klugen und trotz viel inhaltlicher Tiefe immer auch wieder herrlich amüsanten Gedanken auf eine Art und Weise in ultra-eingängige Folk-Pop-Nummern fließen, die geschickt mit allerhand Versatzstücken jonglieren.

 

Danach betreten „Moop Mama & Älice“ die Bühne. Urban Brass – Blasmusik und Rap. Vier Studioalben samt zugehöriger Touren, zwei Live-Alben, diverse Single Releases und Guerrilla-Events haben die Band zu einer festen Instanz und Inspiration für zahlreiche ähnliche Projekte gemacht. Im Zirkuszelt ergreift um 19:00 Uhr „Matthias Ningel“ mit seinen zwiespältigen Geschichten und Klavierliedern die Bühne. Er findet die Schönheit im Hässlichen, das Faszinierende im Abstoßenden, die Anmut in der hölzernen Bewegung und die Poesie im Profanen. Auf der großen Bühne spielt unterdessen ab 19:35 Uhr die schwedische Band „The Sensitives“ ihre wilde Mischung aus Punk, Rock`n´Roll, Ska und Folk. Bei ihren mitreißenden Konzerten findet sich eine treue Fanbase aus Menschen ein, die ihren Mittelfinger jeder Form von Rassismus & Sexismus entschlossen entgegenstrecken.

 

Im Zirkuszelt spielt und singt um 20:30 Uhr der Liedermacher „Götz Widmann“ diesmal überwiegend Klassiker aus Joint-Venture-Tagen. Um 21:25 steht „Cosmo Klein“ mit seinen Campers auf der großen Bühne. Er hat sich international einen Namen gemacht, indem er Soul, Funk und Jazz auf eine authentische Weise mischt. Derweil haut „Mambo Schinki“ ab 21:30 Uhr im Zirkuszelt in die Tasten seiner Yamaha D-85 Heimorgel und schmeißt dem Publikum ausgewählte Cover-Hits gekonnt um die Ohren. Ab 23:25 weicht die Luft von der Bühne, wenn die irische Rockmusikerin „Amy Montgomery“ die Szene betritt. Sie tritt mit großer Intensität sowohl an der Gitarre als auch am Keyboard und mit einer enormen Stimme auf. Das Wahlberliner Duo „OY“ mit Roots in Ghana und der Schweiz macht den Abschluss. Politische und persönliche Themen werden musikalisch umgesetzt. Von Electronica, Afrobeat, Avant-Pop über Hip-Hop, Rap und Jazz zeigen sie sich vielseitiger und einheitlicher, stilistisch offener und in sich geschlossener denn je.

 

Der Sonntag stratet mit einem Festival-Dialog auf der Waldbühne. Die Lott-Gesellschaft möchte mit allen, die daran Interesse haben, noch einmal die letzten Festivaltage Revue passieren lassen, offene Fragen beantworten, Verbesserungsvorschläge und Wünsche sammeln und gemeinsam überlegen, wie es die nächsten Jahre weitergehen soll.

 

Das Programm auf der großen Bühne beginnt um 12:00 Uhr mit „Christian Lehr“. Wer ihm lauscht, erlebt eine Offenbarung. Denn es sind überraschende, ungeahnte Klänge und Sphären, die er mit seiner Akustikgitarre zaubern kann, die man von einer einzelnen Gitarre so nicht kennt. Danach spielen „Sun´s sons“ eine Nachwuchsband aus Frankfurt, die in den letzten zwei Jahren sowohl online als auch bei ihren Live-Shows mit einem Spagat zwischen tanzbarem Indie-Pop und intimen Balladen auf sich aufmerksam gemacht hat. Die nächste Band „Ahtapot“ nimmt den Sound des türkischen Psychedelic-Rock der 70er Jahre als Ausgangspunkt und kreiert daraus etwas neues. Türkischer Gesang harmoniert mit funkigen Rhythmen und eingängigen Melodien, begleitet von reichlich Hall und alten Effekten auf den Instrumenten. Auch in diesem Jahr gehört die Bühne wieder zum Ausklang des Festivals einer Reihe von lokalen Musikern und Bands. Die werden unter der Führung des „Orbit Orchesters und Kid Smit and the bloody knifes“ genreübergreifend alles geben und für die, die daran Spaß haben den richtigen Stallgeruch über das Gelände wehen lassen.

 

Alternativ gibt es das Programm auf der Waldbühne:

Der Freitag startet hier um 17:15 Uhr mit dem Chorprojekt „Rakuhns“. Unter der Leitung von Maximilian Kuhn setzen die Mitwirkenden avantgardistische Interpretationen verschiedener Gesangstechniken in Kombination mit populärer und klassischer Musik. Danach gibt es einen  Ab 18:40 Uhr tritt die Band „Sonderpark“ auf. Die fesselnde Stimme der Sängerin, die eingängigen Melodien und dynamischen Electronic Produktionen werden häufig treffend als „Dirty Pop“ bezeichnet. Der nächste Act ist „DMO“. Seine Live-Präsenz sucht dabei ihresgleichen, denn er bekommt auch ohne Playback oder Backup jede Venue zum Springen. Unterstützt wird er nur von seinem Partner in Crime DJ LeFunk. Danach kommt „LIN“. 5 in 1: Drums, Synthesizer, Gitarre, Bass und Vocals. LIN ist mehr als eine Solokünstler*in. LIN ist eine Soloband. Aus Fußschaltern, Kabeln, Loop-Station und ihren Instrumenten hat die Berliner*in ein Cockpit für Konzerte gebaut, mit dem sie einen beeindruckenden Sound kreiert. Darauf folgt dann tder Multiinstrumentalist „Deniz Mahir Kartal“ mit seiner Soloperformance „KafaNar“ auf. Ursprünglich aus Istanbul stammend und nun in Berlin zu Hause, baut er eine ästhetische musikalische Brücke zwischen dem Bosporus und der Spree. Den Ausklang des Freitags übernimmt dann „DJtrashdurchfall“.

 

Am Samstag gibt es um 13:00 Uhr an der Waldbühne eine Podiumsdiskussion zum Thema „Utopien, Hoffnung und Veränderung?“. Dazu sind verschiedene Expert*innen eingeladen unter anderem Alexander Neupert-Doppler, Philosoph und Politikwissenschaftler, die SFE (Schule für Erwachsenbildung), wie viele andere Gäste aus Agrar, Kunst, Regionalpolitik und Aktivismus. Ab 15:40 Uhr trifft man sich zur „Open Stage“. Alle, die  auftreten wollen können sich am Infostand melden und versuchen einen Auftritt zu ergattern. Um 18:40 Uhr legen Mitglieder des „Cleanheart International Soundsystems“ Reggae und Dub auf, liebevoll ausgewählt und dafür da, die Menschen zum Tanzen zu bringen.  Ab 21:30 Uhr zeigen „Dhresen“ ihre kleinen Gesten an Tasten, Saiten und Schlagwerk. Zu zeitgemäß, um in die Schublade Neoklassik zu passen, zu unmittelbar um als Jazz durchzugehen. Beeinflusst von den Klängen der Clubszene, spielen „Monokrom“ dann Techno und Breakbeat in einem Live-Setting. Sie streben danach, die Rolle eines DJs zu erfüllen, indem sie eigene Songs in elektronischen Live-Sets präsentieren, die das Publikum zum Tanzen bringen und in einen tranceartigen Zustand versetzen. Der letzte Band auf der Waldbühne sind „Eiertopf Records“. Deren Sound definiert sich nicht durch Grenzen, sondern durch die Vielfalt des Ausdrucks. Von pulsierendem Acid-Breaks über feinsten D`n´B bis hin zu experimentellem Electro und Punk.

 

Der Zirkus Balu gibt wieder samstags und sonntags mehrere Vorstellungen.

 

Tickets im Vorverkauf: Wochenendticket 64,- Euro, Tagesticket Freitag 38,- Euro, Tagesticket Samstag 48,- Euro. Stellplatzticket Wohnmobilplatz 5,- Euro. Ende des Vorverkaufs ist am Mittwoch, den 31. 7. 22024. Digitale Tickets müssen vorher ausgedruckt oder runtergeladen werden, da es auf der Lott keinen Internetzugang gibt. Tickets an der Abendkasse: Wochenendticket 80,- Euro, Tagesticket Freitag 45,- Euro, Tagesticket Samstag 55,- Euro.

 

Sonntags ist der Eintritt kostenlos. Spenden in Form eines freiwilligen Eintritts sind aber gerne gesehen. Kinder unter 14 Jahren haben freien Eintritt. Die Lott-Gesellschaft wird wieder ein Soli-Kontingent bereitstellen (auf maximal 300 Tickets beschränkt) Wochenend-Soliticket 40,- Euro, Freitag-Soliticket 15,- Euro, Samstag-Soliticket 25,- Euro

 

Die Veranstalter weisen darauf hin, dass Hunde und Stromaggregate nicht mitgebracht werden dürfen und rechte Parolen auf dem Lott-Gelände nichts zu suchen haben. Wegen der erhöhten Brandgefahr sind offene Feuer auf den Campingplätzen und das Rauchen im Wald und in dessen Nähe nicht erlaubt.

 

Alle Info: www.lott-festival.de 


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