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Mit Ausbildungsplätzen und Praktika für Flüchtlinge und Migranten zeigen die mittelständischen Handwerksbetriebe in 28 Innungen vorbildliche Hilfsbereitschaft und Toleranz. Zurzeit lernten, so Mumbauer, in den drei Landkreisen Bad Kreuznach, Birkenfeld und im Hunsrück insgesamt 33 junge Flüchtlinge einen Handwerksberuf. Über die Technik-Workshops mit Feuerwehr und THW konnten bis heute rund 900 Jungen und Mädchen in einen Handwerksberuf „reinschnuppern“. Und mit drei großen Ausbildungsmessen zusammen mit der Arbeitsagentur und den Schulen stellen sich 130 Handwerksberufe als interessante Alternativen zum Studium dar. Aber nicht nur zum jungen Berufsnachwuchs müssten die Handwerker „Brücken bauen“, mahnte Kreishandwerksmeister Mumbauer. Auch für die Mittelrheinbrücke, forderte er, müsse die Politik einstehen. Aus dem Wirtschaftsministerium werden die Handwerker im Land deutlich Rückenwind spüren, versprach Staatssekretärin Daniela Schmitt: Das Handwerk soll attraktiver dargestellt werden, Meister bekommen einen Meisterbonus mit Ablegung der Meisterprüfung und bei Betriebsgründung bzw. -übernahme sogar einen zusätzlichen Bonus. Damit werden kleine und mittlere Betriebe bei der Fachkräftesuche unterstützt, Berufsbildungszentren werden für über drei Millionen Euro modernisiert, und in Feriencamps sollen 1500 Schüler und Schülerinnen auch Handwerksberufe kennen lernen. Die duale Ausbildung mit dem Meisterbrief sei ein Schwerpunkt der liberalen Wirtschaftspolitik im Land: „Der Meisterbrief sichert eine Top-Ausbildung für den beruflichen Nachwuchs und garantiert eine handwerkliche Meisterleistung“, bestätigte die liberale Wirtschaftspolitikerin. Die handwerkliche Ausbildung müsse der akademischen gleichgestellt sein, forderte Daniela Schmitt, und dürfe von der europäischen Kommission nicht ausgehebelt werden. Immerhin stellten die rund 260.000 Beschäftigten in Handwerksbetrieben, die insgesamt 26 Milliarden Umsatz im Jahr erwirtschaften und 20.000 Lehrlinge ausbilden einen mächtigen – und sehr stabilen – Wirtschaftsfaktor dar. Für den Meisterbonus, den neue Meister bei Betriebsgründung oder Betriebsübernahme erhalten, nehme die Landesregierung 7,5 Millionen Euro in die Hand.