Lydia Schumacher

313 Kilometer Wirschaftsmotor

Matthias Irle, zentraler Wegemanager, Dr. Ralf Nolten, Hauptvorsitzender des Eifelvereins, Karsten Heinsohn, Geschäftsführer DWIF München, Markus Ramers, Landrat in Euskirchen und Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH, Dr. Petra Holz, Geschäftsführerin des Eifelvereins, Wolfgang Reh, Geschäftsführer Eifel Tourismus GmbH, und Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, (von links) stellten die Ergebnisse gemeinsam vor.

Matthias Irle, zentraler Wegemanager, Dr. Ralf Nolten, Hauptvorsitzender des Eifelvereins, Karsten Heinsohn, Geschäftsführer DWIF München, Markus Ramers, Landrat in Euskirchen und Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH, Dr. Petra Holz, Geschäftsführerin des Eifelvereins, Wolfgang Reh, Geschäftsführer Eifel Tourismus GmbH, und Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein, (von links) stellten die Ergebnisse gemeinsam vor.

Bild: Lydia Schumacher

"Der Eifelsteig spielt bei den befragten Betrieben eine wichtige Rolle", sagt Karsten Heinsohn, Geschäftsführer des DWIF München.

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Gerolstein. Die »Eifel Tourismus GmbH« und der »Eifelverein« wollten es jetzt, nach 15 Jahren, einmal genau wissen. Deshalb haben sie die DWIF (Deutsches Wirtschaftswissenschaftliches Institut für Fremdenverkehr) Consulting GmbH mit einem ökonomischen Faktencheck betraut. Die Frage lautete: »Zahlt sich der Eifelsteig aus?«

Die Antwort, die jüngst in einer Pressekonferenz präsentiert wurde, ist eindeutig: Jawohl, er zahlt sich aus. Und das zunehmend und gleich in mehrfacher Hinsicht. Seit 15 Jahren lockt der Eifelsteig, der prämierte Fernwanderweg, der auf 313 Kilometern von Aachen bis nach Trier führt, Wanderfans an. Und das ungebrochene Interesse lässt sich in Zahlen ausdrücken.

So bezifferte das DWIF in seiner Studie den Jahresumsatz, bezogen auf den Eifelsteig, mit 102.000 Übernachtungen und 600.000 Tagesausflügen auf 22,8 Millionen Euro. Davon entfallen 12.2 Millionen Euro auf das Gastgewerbe, 6,3 Millionen Euro auf den Einzelhandel und 4,3 Millionen Euro auf Dienstleistungen.

Jetzt stehe erstmals eine Grundlage zur Verfügung, die die Wirkung öffentlicher Investitionen auf die Entwicklung von Betrieben belege, sagte Markus Ramers, Aufsichtsratsvorsitzender der Eifel Tourismus GmbH. Der Mehrwert, den der Fernwanderweg durch die Eifel tatsächlich bietet, wird deutlich, wenn man dem jährlichen Ertrag die Investition gegenüberstellt. Ramers: »Aus dem Umsatz ergibt sich ein Durchschnittswert von 72.900 Euro pro Kilometer und Jahr. Die Einrichtungskosten lagen vor 15 Jahren bei 1.500 Euro pro Kilometer. Die Unterhaltungskosten betragen gerade mal 200 Euro pro Kilometer und Jahr.« Mit einer relativ geringen Investition in die touristische Infrastruktur habe man viel erreicht.

Schließlich profitieren auch die Kommunen entlang des Eifelsteigs: Von 2,2 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Auch die indirekten Effekte sind bemerkenswert: Die Beschilderung und die Pflege des Premiumwanderweges haben dafür gesorgt, dass auch weitere Hauptwanderwege besser ausgestattet sind. Außerdem sind lokale Aussichtspunkte, HeimatSpuren, Traumpfade, VulkanPfade und mehr entstanden, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Hans-Peter Böffgen, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gerolstein:  »In kleineren Orten wurden Gaststätten erhalten, die es ohne den Eifelsteig vielleicht nicht mehr geben würde. Davon profitieren die Einwohner vor Ort. Insofern ist der Eifelsteig auch ein Impulsgeber für die gesamte Eifel.«

Für die Studie wurden private Anbieter von Fremdenzimmern und gewerbliche Beherbergungsbetriebe entlang des Eifelsteigs befragt. Von insgesamt 377 haben sich mit 182 fast 50 Prozent beteiligt. Karsten Heinsohn, Geschäftsführer des DWIF München: »Allein die hohe Beteiligung zeigt uns, dass der Eifelsteig bei den Betrieben eine Rolle spielt.« Gefragt wurden die Betriebe, wie sie die Nachfrage vor und nach Corona wahrgenommen haben. Ergebnis: 50 Prozent der Betriebe haben eine Zunahme der Gäste wahrgenommen. Heinsohn, der Studien in ganz Deuschland durchführt: »Wenige Regionen erleben diese positive Entwicklung, weil die Menschen nach Corona wieder zu ihrem gewöhnlichen Reisemuster zurückgekehrt sind.« 40 Prozent der Betriebe haben sogar angegeben, dass sie in den kommenden Jahren eine weiterhin steigende Nachfrage erwarten.

Nach »grundsätzlichen Schwächen« hat das DWIF ebenfalls gefragt: 22 Prozent der Anbieter sehen das gastronomische Angebot entlang des Eifelsteigs »kritisch«. Das führte Heinsohn auf den Fachkräftemangel in dieser Branche zurück, weshalb an bestimmten Wochentagen die Restaurantküchen deutschlandweit immer häufiger kalt bleiben. Auch die ÖPNV-Anbindung bewerteten die Anbieter als »ausbaufähig«.

Hier geht es zur Studie:
https://tourismus.eifel.info/wp-content/uploads/2025/02/Oekonomische-Effekte-Eifelsteig_PG_050225.pdf


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