Jutta Kruft

100 Jahre Brauchtum in Glaadt

Eines der am besten erhaltenen Fotos aus der Anfangszeit des Kirmesvereins, zeigt die Kirmesgesellschaft im Jahr 1929 vor dem Haus Manstein (heute Glaadter Hütte).

Eines der am besten erhaltenen Fotos aus der Anfangszeit des Kirmesvereins, zeigt die Kirmesgesellschaft im Jahr 1929 vor dem Haus Manstein (heute Glaadter Hütte).

Bild: Archiv/Kirmesverein

Jünkerath-Glaadt. Am ersten Mai-Wochenende feiert der Kirmesverein in Glaadt sein großes Jubiäum. Das Zelt ist größer und die Reihe der angekündigten Vergnügungen noch länger als in den Vorjahren.
Manche Zeitgenossen könnten auf die Idee kommen, dass man in Glaadt nicht rechnen kann.  Der Verein, der 100. Geburtstag feiert, heißt nämlich korrekt »Kirmesverein Glaadt 1992 e.V.«. Dieses Datum bezieht sich allerdings nur auf die Satzungsänderung.  Zuvor war die Mitgliedschaft Junggesellen vorbehalten; mit der Hochzeit musste man aussteigen. Und: Nur wer im Ort lebte, durfte Mitglied bleiben. Beides ist jetzt anders, aber die Tradition ist geblieben, wie sie von Anfang an bestimmt war. Deshalb feiert der Kirmesverein Glaadt mit Fug und Recht seinen 100. Geburtstag, von Donnerstag, 1. Mai, bis Sonntag, 4. Mai.
Großes Programm zum runden Geburtstag
Das Patronatsfest der Kirche in Glaadt, die dem Heiligen Kreuz gewidmet ist, findet seit jeher am Sonntag nach dem 2. Mai statt. So war es bereits vor dem Jahr 1925. Damals haben sich die Junggesellen im Dorf zusammengetan und den »Kirmesverein Glaadt« gegründet. Überliefert aus der Anfangszeit ist vor allem der Mangel an Geld. Um die 100 Mark an Saalmiete,  die 60 Mark für den Musiker, und den ganzen Rest zu bezahlen, musste jeder Mann zehn Pfennig pro Tanz oder 3,50 Mark für den ganzen Abend berappen. Weil auch das nicht ausreichte, griff man auf die Vereinskasse zurück. Die war seit dem 1. Mai gut gefüllt: von der Versteigerung der Dorfschönen.
Einen Hahnenkönig gab es damals noch nicht. Der Brauch wurde von den Junggesellen in Dahlem nach Glaadt importiert. Das fand also im Jahr 1926 erstmals statt. Der allererste Hahnenkönig war Anton Harings, seine Hahnenkönigin hieß Katharina Klinkhammer. Sie heiratete allerdings nicht ihren »König«, sondern einen Mann namens Simonis. Gleich zwei ihrer Enkel wurden später Vorsitzende des Kimesvereins: Wolfgang Lorse ist derjenige, unter dessen Vorsitz die Satzung im Jahr 1992 verändert wurde. Damit hat er dafür gesorgt, dass der Verein bis heute besteht. Der zweite, Sven Simonis, ist aktuell 1. Vorsitzender und richtet das Fest zum Jubiläum aus.
Das startet am Donnerstag, 1. Mai, um 11 Uhr, mit dem Jubiläumsfrühschoppen, zu dem »Kylltalblech« und die »Ulfbachtaler Musikanten« spielen. Und dann geschieht, was auch vor 100 Jahren dazugehörte: Die Dorfschönheiten werden versteigert. Wie damals wandert auch heute das Geld in die Vereinskasse.
Am Freitag, 2. Mai, findet der Kölsche Abend statt. Starten werden die »Prinzsingers«, danach sorgt die Band »Sockenschuss« für Stimmung. Als Highlight lädt die Kölner Gruppe »Miljö« zum Mitsingen ein.
Am Samstag, 3. Mai, um 14 Uhr, startet das Ehrenhahnenköppen. Danach geht der Festzug mit Ehrenhahnenkönig und der Liebsten durchs Dorf. Abends sorgt die Liveband »Gooseflash« vier Stunden lang für Stimmung im Festzelt. Am Sonntag, 4. Mai, findet, um 9.30 Uhr, die Messe statt. Danach begleitet der »Musikverein Althütte« die Kirmesgesellschaft zum Frühschoppen ins Zelt.
Mehr dazu lesen Sie in der Beilage »100 Jahre Kirmesverein Glaadt« oder online im »E-Paper« unter: www.wochenspiegellive.de
 

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