

Das Veredeln von Obstbäumen ist eine traditionelle gärtnerische Technik, mit der sich Sorteneigenschaften gezielt übertragen lassen – etwa für einen besonders ertragreichen oder widerstandsfähigen Baum. Welche Methoden es gibt und wie sie praktisch umgesetzt werden, erfuhren Teilnehmende jetzt bei einem Seminar zur Winterveredelung im Freilichtmuseum Roscheider Hof in Konz.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Streuobstprojekts der Stiftung „Zukunft in Trier-Saarburg“ in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Trier-Saarburg statt – und knüpfte an ein erfolgreiches Seminar zur Sommerveredelung im vergangenen Jahr an.
Von der Theorie zur Praxis: Obstbaumwart gibt Einblicke
Obstbaumwart Johannes Haide vermittelte sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen. Veredelt wird stets mithilfe einer sogenannten Unterlage – also einem Baumteil mit Wurzeln – und einem Edelreis, das später die gewünschten Früchte tragen soll. Damit beide Teile miteinander verwachsen, müssen die Wachstumsschichten, das sogenannte Kambium, exakt aufeinanderliegen.
Winterveredelung: Technik mit besonderem Anspruch
Im Winter lässt sich die Baumrinde nicht ablösen – anders als im Sommer. Deshalb werden spezielle Schnitttechniken benötigt. Die bekannteste Methode ist die einfache Kopulation: Dabei werden Unterlage und Edelreis schräg angeschnitten und passgenau aufeinandergesetzt. Ein nahegelegenes Astauge soll das spätere Austreiben fördern.
Erfolgreiches Ergebnis aus dem Vorjahr
Eine besondere Überraschung hatte Johannes Haide ebenfalls im Gepäck: Ein Trieb aus dem Sommerseminar 2024 war erfolgreich angewachsen. Die Teilnehmenden konnten sich direkt von einer gelungenen Veredelung überzeugen – nach nur sieben Monaten.