Claudia Neumann

+++Update+++Bis zu 1000 Traktoren am Montag in Trier erwartet

Trier. Es ist bereits ab 6 Uhr mit Störungen zu rechnen /  Es wird voraussichtlich zu Blockaden der Autobahnen kommen / Was die Polizei rät:
Traktoren rollen durch Trier

Traktoren rollen durch Trier

Bild: Archiv/Billigmann

Die Stadt Trier hat ihre Meldung ergänzt: - Es ist bereits ab 6 Uhr mit Störungen zu rechnen - Es wird voraussichtlich zu Blockaden der Autobahnen kommen - Es ist vermutlich ist mit bis zu 1.000 Traktoren zu rechnen und damit zu noch weitreichenderen Blockaden.

Die Polizei weist darauf hin, dass die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ab dem 8. Januar Warnstreiks im bundesweiten Bahnverkehr angekündigt hat. Hierzu stehen derzeit keine weiteren Informationen zur Verfügung.

Die Polizei rät den Bürgerinnen und Bürgern, sich rechtzeitig auf die Situation einzustellen und - soweit möglich - folgendes zu berücksichtigen:

- Bitte rechnen Sie ganztägig mit starken Verkehrsbehinderungen ab den frühen Morgenstunden im Berufsverkehr in der ganzen Region und stellen Sie sich persönlich darauf ein.

- Vermeiden Sie möglichst Fahrten in die betroffenen Städte, insbesondere nach Trier. Versuchen Sie, vermeidbare Termine abzusagen oder zu verschieben.

- Beachten Sie die geänderten Straßenführungen und -sperrungen und leisten Sie den Weisungen der Polizei und ggf. der Feuerwehr Folge.

- Bilden Sie Rettungsgassen und vermeiden Sie das Zustellen von Kreuzungen und Einmündungen, damit Rettungsfahrzeuge, Feuerwehren und die Polizei ungehindert zu ihren Einsatzstellen und in die Krankenhäuser gelangen können.

- Achtung: Die teilnehmenden Traktoren und LKW werden auf den Kreis-, Land- und Bundesstraßen langsam und teilweise in Konvois fahren. Gleiches könnte auch für Autobahnen zutreffen, rechnen Sie hier mit plötzlich auftauchenden, langsam fahrenden Fahrzeugen. Fahren Sie daher vorsichtig, passen Sie Ihre Geschwindigkeit an und überholen Sie nicht oder nur dann, wenn es gefahrlos möglich ist.

- Nutzen Sie ggf. öffentliche Verkehrsmittel, bedenken Sie aber, dass auch Busse im Stau stehen und zahlreiche Zugverbindungen ausfallen könnten.

- Beachten Sie die Informationen, die Schulen und KiTa auf ihren eigenen Seiten zur Verfügung stellen.

- Klären Sie ggf. mit Ihrem Arbeitgeber ab, ob Sie zu versetzten Zeiten arbeiten dürfen oder Homeoffice nutzen können.

- Wenn möglich, gehen zu Fuß oder benutzen Sie ein Fahrrad.

- Auch Menschen, die morgens aus den betroffenen Städten heraus- und nach Feierabend wieder hineinfahren möchten, sollten sich auf Verkehrsbehinderungen einstellen

Die ursprüngliche Meldung:

Für Montag, 8. Januar 2024, hat der Kreisbauern- und Winzerverband Trier-Saarburg eine Großdemonstration in Trier angemeldet. Das teilt die Stadt Trier mit. Mit über 500 Traktoren werden Landwirte aus Trier und Trier-Saarburg nach Angaben der Organisatoren sternförmig auf die Stadt Trier zurollen, mit Schrittgeschwindigkeit um den Alleenring fahren und sich auf dem Viehmarkplatz zu einer Kundgebung versammeln. Polizei, Stadtverwaltung und Stadtwerke rechnen mit erheblichen Einschränkungen bis hin zum zeitweise kompletten Erliegen des Verkehrs.

Das ist geplant:

Laut den Organisatoren der Demo treffen sich die Landwirte am Montag um 9 Uhr an mehreren Sammelpunkten innerhalb und außerhalb Triers und fahren von dort in Richtung Innenstadt. Treffpunkte sind voraussichtlich der Messepark, Sammelpunkte in Ehrang, Kenn oder Bekond, ein Parkplatz in Mertesdorf, ein Treffpunkt in Trier-Irsch oder Kernscheid und ein Treffpunkt in Konz bei Möbel Martin. Von dort fahren die Traktoren sternförmig nach Trier ein. In der Innenstadt wollen die Organisatoren mit 6 Kilometern pro Stunde über den Alleenring fahren. Von 13 Uhr bis 15.30 Uhr soll es eine Kundgebung auf dem Viehmarktplatz geben. Die Fahrzeuge werden dann in der näheren Umgebung abgestellt. Ab 16 Uhr fahren die Traktoren wieder aus der Stadt in die verschiedenen Gebiete des Landkreises aus.

Eine weitere Demonstration eines Aktionsbündnisses ist für den Zeitraum von 10.30 Uhr bis 13 Uhr angekündigt. Die Organisatoren wollen sich vor der Porta Nigra treffen, dort eine Kundgebung halten und dann zu Fuß mit Zwischenhalten am Hauptmarkt, Kornmarkt und Handwerkerbrunnen bis zum Viehmarkt marschieren. Die Organisatoren dieser Demonstration rechnen mit 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Das sind die Probleme:

Schon unter normalen Umständen bereitet ein Verkehrsunfall oder eine größere Baustelle auf einer der zentralen Achsen Triers oft heftige Probleme, es kommt vor allem im Berufsverkehr zu zähfließendem Verkehr oder Staus. Durch die Bauerndemo werden die zentralen Verkehrsachsen in der Innenstadt, zu Beginn und nach Ende der Demonstration, aber auch Zu- und Ausfahrten von und nach Trier in alle Himmelsrichtung weitgehend blockiert. Der motorisierte Verkehr könnte dadurch am Montag in der Stadt stundenlang komplett zum Erliegen kommen. Die Stadtwerke gehen davon aus, dass auch der Busverkehr stark beeinträchtigt sein wird, weil die Busse in der Innenstadt nur mit großer Verzögerung oder gar nicht mehr durchkommen werden. Die Polizei weist außerdem darauf hin, dass aufgrund der überregionalen Anreise der Traktoren zu den zentralen Treffpunkten auch schon im sehr frühen Berufsverkehr mit Verkehrsbeeinträchtigungen zu rechnen ist – wovon auch der Schulbusverkehr betroffen sein könnte.

Das sind die Ziele der Stadtverwaltung:

Stadtverwaltung und Polizei müssen einerseits das Recht auf Demonstrationsfreiheit gewährleisten, also dafür sorgen, dass der Aufzug und die Kundgebung stattfinden können. Andererseits muss auch dafür gesorgt werden, dass die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner in der Stadt auch während der Demonstration gewährleistet wird, dass also Feuerwehren und Rettungsdienste beispielsweise die drei Standorte der großen Kliniken in der City, die vielen Altenheime oder auch Privathäuser jederzeit innerhalb der vorgeschriebenen Einsatzzeiten erreichen können – sonst sind möglicherweise sogar Menschenleben in Gefahr. Deshalb hat es Kooperationsgespräche mit den Organisatoren gegeben, bei denen die Landwirte zugesagt haben, sich an die Auflagen des Ordnungsamtes für die Demonstration zu halten.

Das sind die Maßnahmen während der Demonstration:

Die Landwirte werden auf dem Weg nach Trier von Polizeifahrzeugen begleitet. Sie fahren als Konvoi und dürfen deshalb nicht überholt werden. In der City wollen die Landwirte auf dem Alleenring und auf der Uferstraße im Uhrzeigersinn Runden drehen. Sie fahren also über Johanniterufer, Krahnenufer, Katharinenufer, Ausoniusstraße, Friedrich-Ebert-Allee, Nordallee, Christophstraße, Balduinstraße, An der Schellenmauer und die Kaiserstraße und werden dort, wo es zwei Spuren gibt, einspurig geleitet. Ordner der Organisatoren müssen dafür sorgen, dass der Konvoi jederzeit stoppt oder Lücken lässt, wenn Rettungs- oder Feuerwehrfahrzeuge wichtige Kreuzungen überqueren müssen. Öffentliche Parkplätze entlang der Christophstraße, der Balduinstraße, An der Schellenmauer, Weimarer Allee und Kaiserstraße werden zur Sicherheit für den Zeitraum Montag, 6 Uhr bis 18 Uhr gesperrt. Die Stadtverwaltung bittet dringend um Beachtung der Verbote am Montag, die bereits am heutigen Donnerstag ausgeschildert werden. Notfalls werden Fahrzeuge am Montag auch abgeschleppt.

Zur Kundgebung sollen nur wenige Traktoren auf den Viehmarktplatz fahren und dort parken. Die restlichen der rund 500 Fahrzeuge sollen während der Kundgebung auf den ebenfalls zu diesem Zweck gesperrten Parkplätzen am Augustinerhof, an der Spitzmühle, in der Weberbach und voraussichtlich auch noch auf der Kaiserstraße verteilt werden.

Das empfiehlt die Verwaltung:

Die Stadtverwaltung rät allen Menschen, die die Möglichkeit haben, am Montag im Homeoffice zu arbeiten und nicht per PKW in die Stadt einzufahren, da der Verkehr am Vormittag, am Mittag und am Nachmittag, wenn viele Menschen Feierabend haben, möglicherweise zum Erliegen kommen wird. Wer kann, sollte von außerhalb mit der Bahn anreisen. Wer die Möglichkeit hat, sollte zu Fuß oder per Rad in Richtung Innenstadt aufbrechen.

Außerdem hat die Stadtverwaltung – in Abstimmung mit der Trierer Polizei – die Schulen heute angeschrieben und sie gebeten, Schülerinnen und Schüler sowie die Eltern auf ihren Kanälen über die zu erwartenden Behinderungen zu informieren. Stadtverwaltung und Polizei gehen davon aus, dass es schon am Morgen erhebliche Verspätungen auf den Schulwegen per PKW und Bus geben wird und die Schulen im Innenstadtbereich möglicherweise am Mittag weder von Bussen noch von Eltern per PKW erreicht werden können, um Kinder abzuholen. Kitas in Außenstadtteilen sind möglicherweise von den Eltern und Kindern per Auto, zu Fuß oder per Rad zu erreichen.

An die Träger von Kitas im Stadtgebiet hat die Verwaltung aber die Empfehlung gerichtet: Diese sollten – sofern Kinder und Fachkräfte die Kita nicht fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichen können – zumindest eine Notbetreuung einrichten und die Eltern bitten, möglichst andere Betreuungsformen für ihre Kinder an diesem Montag zu suchen. Die Träger der Einrichtungen wurden heute von der Stadt gebeten, entsprechende Planungen kurzfristig vorzunehmen.

So arbeitet die Stadtverwaltung:

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung werden versuchen, den Betrieb am Montag regulär aufrechterhalten, sofern sie zu ihren Arbeitsplätzen gelangen können. Allerdings ist damit zu rechnen, dass viele Termine im Bürgeramt sowie bei der KFZ-Zulassung von den Bürgerinnen und Bürgern nicht wahrgenommen werden können. Die Ämter haben deshalb bereits begonnen, Bürgerinnen und Bürger anzurufen, um neue Termine zu vereinbaren – sofern die Kontaktdaten vorliegen. Die Verwaltung bittet Menschen, die ihre Termine nicht wahrnehmen können oder wollen, um eine Info vorab an die Behördennummer 115 oder per E-Mail an buergeramt@trier.de  oder kfz-zulassung@trier.de . Sie sollten ihre Terminkennung bereithalten und erhalten dann zeitnah einen Ersatztermin.

Mehr Infos auf der Sonderseite mit Fragen und Anworten


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